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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1915
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- 1915-01-30
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1915
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Nr. 24. !!nner^ilb des^Deutjchen Reiches. M<^rmitgliedcr im»» Seile berechnet. — 2n dem illustrierten Teil: für Mitglieder Z A6^ Ma'r " j?hrUch?Äach ^dem^Uus^nnd'ersolgL ^Äcferurig 7.* Äaum lZ p^.^^6.^3^50 M.^^6.2S M^.^6.^50 M.: für N^cht- N ^über Lmpzig oder duc^ Kreuzband, au IHchtmit^lieder in^L Mitglieder 40 Hf.. 32 M.. SO M-. 100 NI. — 'Deilagen werden »! UWMWÄWrftMMLUrMUWWWffWWuMKlA 82. Jahrgang. Leipzig, Sonnabend den 30. Januar 1915. Redaktion Das Weihnachtsgeschäft im Kriegsjahre 1914. Ergebnis unserer Rundfrage <vgl. Bbl. 1914, Nr. 390). III. Bayern. <11 siche Nr. 23.) Trotz der großen Verschiedenheit der einzelnen Landesteile Bayerns, was Landschaft, Bevölkerung, Bedeutung der einzel nen Städte usw. angehl, scheint der Einfluß des Krieges auf die literarischen Interessen des Publikums und auf das Weihnachts- * geschäft der Buchhändler sich ziemlich gleichmäßig geltend gemacht zu haben. InMünchen, der Kunststadt und geistigen Zentrale des Landes, wo ja ein besonders reges buchhändlerisches Leben herrscht, unterscheidet sich das Ergebnis nur wenig von dem in den anderen Großstädten. Auch hier wurde ein späterer Beginn des Weihnachtsladenverkehrs als sonst und Zurückhaltung des besseren Publikums beim Einkauf größerer Werke beobachtet. In zwei Fällen ist das Ergebnis dem Vorjahre gleich, in einem Falle wurde ein Rückgang des Versandes festgestellt, der ans den Verzicht der Außenreklame zugunsten der Lokalreklame zurück zuführen ist; in einem anderen Falle war das Ergebnis um 20"/» niedriger. Nur einmal wird über einen größeren Rückgang berichtet, da der Barverkauf mit einem Viertel des vorjährigen Umsatzes angegeben wurde, während der Rechnungsverkehr zwischen einem Viertel und einem Drittel weniger schwankte. Besondere Vertriebsmanipulationen wurden nicht unternommen. Die Propa ganda bewegte sich im allgemeinen in den gewohnten Bahnen, über das Verhältnis der Presse zum Buchhandel liegt nur eine Äußerung vor: »Eine derartige Propaganda machen wir nur sehr selten, und wo wir das Entgegenkommen der Zeitungen verlan gen, können wir durch unsere beständige Insertion auch darauf rechnen«. In München scheinen bei der Auswahl von Geschenk werken besondere Einwirkungen in vaterländischer oder reli giöser Beziehung weniger hervorgetreten zu sein. Bevorzugt wurden neue Romane und Bücher, die vom Kriege ablenk, ten. »Die Nachfrage nach vaterländischen Erscheinungen ist eigentlich geringer gewesen, als zu erwarten war.« An anderer Stelle heißt es: »Neben ,Chamberlain, Kriegsaufsätzeh ,Karlchen, Grandebouche* und ,Sapper, Kriegsbüchleiw hatte ich haupt sächlich noch Absatz in den Kiepenhenerschen Kriegsbüchern«. Die Frage, ob der Krieg auf den Absatz von Jugcndschristen qualita tiv und quantitativ eingewirkt habe, wird durchweg bejaht. »Vaterländische Stoffe (besonders Heer, Flotte, Luftflotte)«, heißt es, »werden bei Geschenken für die Jugend bevor- zugt.« Für ausländische Literatur zeigte sich nur vereinzelt Interesse; meist verhielt sich das Publikum ablehnend. Der Bü- cherversand ins Feld war im allgemeinen mäßig und erstreckte sich wie anderwärts auf die billigen, durch ihr Gewicht für die sen Zweck geeigneten Erscheinungen. Der Einfluß der Waren häuser, Vereins- und Zeitungsbuchhandlungen sowie anderer nichtbuchhändlerischer Geschäfte machte sich nicht stärker als sonst bemerkbar. Wie individuell die Frage der Beratung je nach dem Publikum und der Persönlichkeit des Buchhändlers zu behandeln ist, geht aus zwei Antworten hervor, die sich direkt widersprechen: »Es (das Publikum) hat sich größtenteils beraten lassen, im ange nehmen Gegensatz zu früheren Jahren« und »das Publikum war eNer Teil. eher weniger zu beraten als früher«. Postalische oder durch mangelnden Eisenbahnverkehr entstandene Störungen machten sich nicht besonders fühlbar. Nur ein Verleger berichtet, daß eine Kiste mit dem zweiten Band eines zweibändigen Werkes, die von der Buchbinderei rechtzeitig aufgegeben war, wahrschein lich infolge von Truppenverschiebungen auf einer Zwischen station liegen geblieben und zu spät eingetroffen sei, wodurch das ganze Werk, wenigstens für die Auslieferung in München, ziemlich verloren gewesen sei. Der gleiche Verleger, der zu der Gruppe der »modernen« gehört, berichtet außerdem, daß sein Umsatz nur etwa den 7. Teil des normalen betragen, sich aber im Dezember auf etwa ein Drittel gehoben habe. Freilich ist auch die Propaganda bis auf den bekannten Katalog der Vereinigung Münchener Verleger 1914, e. V., der in 90 000 Exemplaren verbreitet wurde, stark eingeschränkt worden. Hierzu heißt es in einem Berichte wörtlich: »Wir glauben, daß diese wenigen Ankündigungen vom Publikum sehr beachtet wurden, und möchten daraus die Lehre ziehen, daß Wohl in nor malen Zeiten im allgemeinen viel zu viel für Propaganda aus gegeben wird. Hier sollten die Verleger allgemein eine Art Abrüstung durchführen und sich gegenseitig verständigen. Auf diese Weise könnten alljährlich viele Tausende gespart werden, und der Absatz bliebe doch derselbe. Von der Ablehnung aus ländischer Literatur (in Übersetzungen) wurde uns nichts be kannt. Für russische Literatur schien sich das Publikum sogar erhöht zu interessieren. Meines Erachtens sollten sich eine Reihe von Verlegern ungefähr gleichartiger Richtung zusammentun zu einem in der Herstellung billigen gemeinsamen Katalog ihrer Bücher, die während des Krieges erschienen sind. Dieser Katalog sollte von den Sortimentern den aus dem Feld Heimge kehrten übersandt werden. Er würde auch ein schönes Dokument sein für die unerschütterte Tätigkeit des deutschen Verlags un- mittelbar während des Weltkrieges.« Wir glauben, diese Auslassungen und Anregungen nicht übergehen zu dürfen, obgleich sich unsere Rundfrage vorzugsweise auf das Weihnachtsgeschäft im Sortiment bezieht. Im allgemei nen dürften sich im Verlag die wirtschaftlichen Einwirkungen und Folgen des Krieges in anderer Form und in viel stärkerem Maße bemerkbar machen. Doch das ist ein Kapitel für sich. Aus der Oberpfalz liegen Äußerungen aus Regensburg und Weiden, also aus einer größeren und einer kleineren Stadt vor, aus Oberfranken Berichte aus Bamberg und Bayreuth, aus Mittelfranken solche aus Erlangen, Fürth und Nürnberg; Untcrfrankcn ist durch Würzburg, Bahr.-Schwaben durch Kempten und Augsburg, die Rhein pfalz durch Zweibrücken vertreten. Mit wenigen Ausnahmen dürfte für die Verhältnisse in allen diesen Landesteilen und Städten ein uns aus Bamberg zugegangener Bericht maß gebend sein, den wir im Wortlaute voranstellen möchten, zumal er einen guten Einblick in die Lage kleinerer Geschäfte gibt. Er lautet: »Wenn Sie Wert darauf legen, auch von einem kleinen Sortiment Äußerungen über das Weihnachtsgeschäft im deutschen Buchhandel 1914 zu hören, so will ich gern hierauf Bescheid geben, obwohl ich nicht der Ansicht bin, daß man vom Weih- 117
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