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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1834
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- Deutsch
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73 74 Octavbände, dm Band zu 30 Bogen gerechnet. Dieser unermeßliche Aufwand von Mitteln macht cs möglich, daß man an 2000 Formen, welche für die öffentliche Administration gebraucht werden, beständig stehen lasten kann, was eine außerordentliche Ersparniß an Zeit und Kosten bewirkt. — Um alle Bedürfnisse der Druckerei fortwährend im Stande zu erhalten, ist mit derselben eine Schriftgießerei verbunden, welche außer dem ge wöhnlichen Gießen der Schriften auch eine Stereotypen- drnckerei und man kann sagen alles, was mit der Druckcrkunst in der geringsten Beziehung steht, enthält. Sechs Oefen beschäftigen 40 Arbeiter, und die für dm Slereotypendruck, welcher seine höchste Vollkommenheit erreicht hat, indem er aus die größten Formate ausge dehnt werden kann, sind hier nicht einmal gerechnet; eben so wenig die Buchbinder, die in besonder» großen Ateliers Arbeit finden. Der Papierverbrauch der königl. Druckerei, oder das, was sie binnen einem Jahre an gedruck tem Papier liefert, beläuft sich auf 80 bis 100,000 Rieß, oder 261 dis 326 Rieß für jeden Arbeitstag. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter beträgt gewöhnlich 320 — 450. Papierfabri cation. Mit vollem Recht nimmt die Redaction des Bör senblattes Rücksicht auf Gegenstände, welche Einfluß auf den Geschäftsbetrieb des Buchhandels haben. Da hin gehört die Papierfabricalion. Kenntniß davon und von den Fortschritten, die dieselbe macht, sind von be deutender Wichtigkeit für den Buchhändler. Der Buch handel führt den Papicrfabricantcn enorme Summen zu. Das Blühen des Buchhandels fördert dadurch zu gleich das Gedeihen der Papierfabrication. Nr. 2 dieses Blattes enthält unter obiger Rubrik die Anzeige eines neuen in Frankreich erschienenen Werkes und besten Verpflanzung auf deutschen Boden. Vis auf die jüngste Zeit war unsere Literatur arm an Wer ken über diesen Gegenstand. Denn außer einem schon in der Mitte des vorigen Jahrh. von de Lalande erschie nenen Werke und der Papiermacherkunst von Des mä re >r (vermurhlich im ersten Jahrzehend dieses Jahrh. erschienen) so wie einigen unbedeutenden Schriftchen von Keferstein (1766), Elaproth (1774), einer Anleitung, Papier in der Maste zu leimen, von M. F. Jllig in Erbach (1827 ohne Verlagsort, und nur als Mscpt. an die Papierfabricanten verkauft), und den beiden eine Zusammenstellung einzelner Verbesserungen in der Papierfabrication enthaltenden Schriften von Leuchs (1821 und 1828), war bis zum vorigen Jahre kein umfassendes Werk erschienen. Die interessanten Versuche Schaffer's (1765 — 72), aus verschiedenen Stoffen Papier rc. ju bereiten, gehören nicht hieher. Zu den neuesten literarischen Erscheinungen, die diesen Gegenstand behandeln, gehört, außer dem schon erwähnten Werke von le Norm and, auch das von L. Piette'), welches jenen nicht nachsteht. — Außer höchst interessanten geschichtlichen Notizen enthält dies Werk eine genaue Beschreibung des gewöhnlichen Ver fahrens zur Darstellung des Papiers, der verschiedenen Arten des Leimens, des Bleichens und der Bereitung der gefärbten, so wie der Papiere aus verschiedenen an dern Substanzen außer den Lumpen (Distel-, Stroh - und Heu-, Kartoffel-, Reiß--, Amiant-, chinesischen u. a. Papiere) rc., die Verfertigung des Papiers mit telst Maschinen u. s. w. Man erkennt daraus mit dem größten Vergnügen die hohe Sorgfalt, welche bei allen Verrichtungen in den französischen Papierfabriken angewendet wird. Ein Anhang liefert noch eine Samm lung der neuesten Erfindungen in der Papierfabrication. Die beigefügtcn 4 Tafeln Abbildungen veranschaulichen die abgehandelten Gegenstände auf das beste. Nichts ist einfacher und zugleich überraschender — heißt es in der Einleitung des Werks, nach dem der Vers, zuvor vom Papyrus, vom Seiden - und dann vom Lumpenpapier historisch gehandelt hat — als die Schnelligkeit, mit der jetzt das Papier bereitet wird. Ein Schöpfer macht in einem Tage 5000 Bogen; ein Frauenzimmer hängt 37,000 auf und falzt 45,000, oder es sucht 4000 aus und legt 10,000 um. Ein Arbeiter endlich preßt 250,000, leimt 37,000 und zählt 160,000. Der größte Theil dieser Arbeiten ist durch neue Mechanismen noch verkürzt, durch deren Hülfe man bis 12 Ellen Papier in der Minute macht. — Seit der Entdeckung der Kunst, Papier zu machen, bis zur französischen Revolution gab es, im Vergleich mit den nachher gemachten, nur wenige Fortschritte. Unter den Papieren der verschiedenen Völker hat das h o llä n disch e und englische den größten Ruf, und sie sind seit langev Zeit am beliebtesten. Sie haben eine glatte und sehr ebene Oberfläche. Eine etwas bläuliche Farbe erhellt vortheilhafl das Weiß vor dem Leimen; sie sind auf ihrer ganzen Oberfläche gut und gleichmäßig geleimt, und der Grund des Stoffes hat eine Geschmeidigkeit, die der Stärke nichts schaden kann. Diese Eigenschaf ten verdanken sie dem erfinderischen Geiste der Englän der, der Sorgfalt und Reinlichkeit der Holländer, sowie den feinen Lumpen, deren sich beide bedienen. — Auch die französischen Papiere lassen nur wenig zu wün schen übrig und haben den Vorzug, daß sie nicht so leicht in den Falten zerbrechen, wenn sie einer Reibung ausgesetzt werden. Dis Feder, die man, ohne sie zu verbessern, einige Zeit braucht, stumpft sich nicht so leicht ab, sie sind zum Drucke der Bücher, Karten, Kupferstiche u. s. w. mehr geeignet. Großen Antheil an der Vollendung und Vorzüglichkeit der französischen Papiere hat Jos. Monlgolfier. Die Feinheit und ausgezeich nete Schönheit seiner Productc aus den Fabriken in An - nonay, das leichte Sammetartige, das so angenehm für Auge, Feder und Blei ist, welches sie zu bedecken scheint, °') Handbuch der Pazucrfabricarioii. Von L. Pictte. Aus dein Franzos, übersetzt und bearbeitet von E. F. A. äb artmann. Mit4Steinraf. Quedlinburg, Basse. 1833. gr. 8. (1 Rthlr. 20 gr.).
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