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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1933
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Jur Prüfungsfrage sind im übrigen auch schon früher Stimmen laut geworden. So liegen u. a. ausführliche Äuße rungen von Frommann aus dem Jahre 1841 vor, die 1878 wieder ausgenommen worden sind. Im Jahrgang 188g aber finden sich folgende Thesen: 1. Die ersprießliche Ausübung des Berufes eines Buchhändlers er fordert einen bestimmten Grad allgemeinen und besonderen Wissens, beruhend auf sogenannten Schulkenntnissen und einer gediegenen fachwissenschaftlichen Ausbildung. 2. Die verantwortliche Ausübung des buchhändlerischen Berufes, sei cs als Geschäftsinhaber oder als Geschäftsleitcr, ist deshalb nur solchen Personen zuzuerkennen, welche den Nachweis der erforder lichen Befähigung erbringen können. z. Der Nachweis der erforderlichen Befähigung ist zu erbringen in Schulzeugnissen für das allgemeine Wissen, in einer Prüfung für das Fachwissen, oder für Beides in einer Prüfung. 4. Die Zulassung zur Prüfung soll im allgemeinen erst dann ge schehen, wenn der Prüfling dem Buchhandel mindestens schon zwei Jahre angehört hat. Ausnahmen sind zulässig für Personen gewissen Alters, die sich dem Buchhandel widmen wollen. 5. Behufs der Prüfung sind provinzielle bezw. Kreis-Commissionen zu bilden aus geeigneten Buchhändlern, unter Hinzuziehung eines be hördlichen Vertreters und unter eventueller Hinzuziehung von Schulmännern. 6. Die fachwissenschaftliche Prüfung hat sich zu erstrecken auf: a) Literaturgeschichte; b) Bücherkunde, sowohl was Herstellung von Druckwerken, als auch sogenannte Sortimentskenntnisse anbelangt; 0) Buchhändlerisches Verkehrs- und Usancenwesen; ck) Buchhändlcrische Gcsctzeskunde (Nachdruck usw.). 7. Die Commission ertheilt über die bestandene Prüfung ein Jeugniß, auf Grund dessen die Zulassung zu den buchhändlerischen Cor- porationcn zu gewähren ist. Den hier ausgesprochenen Grundgedanken wird wohl jeder mann zustimmen, auch wenn man im einzelnen Bedenken hat. Das Zitat belegt im übrigen gleichfalls - die Verwandtschaft mit den gegenwärtigen Vorschlägen liegt auf der Hand -, wie in der Tat im Buchhandel alles schon dagewesen ist. Der Drucker hat das Wort Die Schlußworte des Aufsatzes von Or. Annemarie Meiner im Börsenblatt Nr. 28 stellen die Frage, ob nicht anläßlich der Hundertjahrfeier des Börsenblattes der Zeitpunkt gegeben sei, an eine Umgestaltung des Börsenblattes zu denken, eS gewissermaßen zu veredeln, von Schlacken zu befreien, die seiner äußeren Erschei nung anhaften. Um diese Frage beantworten zu können, muß man sich die Bedingungen vor Augen führen, unter denen das Blatt hergestellt wird. Fachleute und Außenstehende machen sich davon häufig ein recht irriges Bild. Schon über die Auflage sind zum Teil phantastische Ansichten in Kurs; deshalb werde ich so oft gefragt, warum man eine solche Arbeit nicht auf Rotation herstelle. Auch die Frage, ob Offsetdruck oder Buchdruck das „einzig" Richtige sei, bewegt die Gemüter, und die Urteile hierüber werden häufig mit einer allzu definitiven Ausschließlichkeit gefällt. Deshalb sei mir an dieser Stelle gestattet, einiges dazu zu erklären. Das Offsetverfahren wurde im Jahre 1925 eingeführt, weil wir glaubten, das Streben vieler Inserenten nach reicherer Bebilderung unterstützen zu sollen. Überdies gestattet der Offsetdruck ja eine elastischere Behandlung des Satzbildes, der man, dem Zuge der Zeit folgend, nicht ausweichen durfte. Es fehlt aber bis in die heutige Zeit nicht an Stimmen, die den Offsetdruck gern wieder aus dem Börsenblatt verschwinden sähen. Der von dieser Seite am häufigsten gebrachte Einwand jedoch, die Schriften seien weniger scharf als im Buchdruck, und die kleinen Schriften könne man kaum lesen, entfällt meines Erachtens, wenn, was mir öfters vorgekommen ist, selbst erfahrene Verleger beim Blättern nur schwer feststellen können, welche Seiten in Buchdruck und welche in Offset hergcstellt sind. Ich glaube, daß der Offsetdruck vielen Inserenten das gebracht hat, was sie brauchten. Solange der Drang nach dem Bilde fortbesteht, wird man den Offsetdruck im Börsen blatt deshalb nicht entbehren können. Aber auch der Buchdruck ist nicht entbehrlich. Die Hauptschwierigkeit bei der Börsenblatt-Herstellung be steht darin, daß der Umfang des Blattes täglich schwankt, oft sogar recht erheblich. Diese Schwankungen machen einen ge wissen Höchststand an eingearbeitetem Personal nötig, der in allen Abteilungen gehalten werden muß, um den Anforderungen zu jeder Stunde entsprechen zu können. Als im Jahre 1925 das Blatt öfters Spitzennummern von sechzehn bis zwanzig Bogen aufwies, führten diese Sprünge zu erheblichen Schwierigkeiten, weil Personal, vor allem kurzfristig, für Geld und gute Worte einfach nicht zu haben war. Heute sind die Schwierigkeiten aber nicht geringer. Personal findet man zwar - leider - in Fülle, aber der Zwang zu sparsamster Disposition verbietet heute eine zu großzügige Haltung von nicht regelmäßig vollbeschäftigten Leuten. Bleibt nun eine Nummer hinter dem vorausgefühlten Umfang zurück, so entsteht der Druckerei ein Ausfall, und heute lassen sich auch kleine Ausfälle auf die Dauer schwer verschmerzen. Wird die Nummer aber stärker als angenommen, so ist man beim Offsetdruck wegen der umständlicheren Vorbereitung der Druckplatten und der Maschinen kaum in der Lage, die nötigen Personaldispositionen zu treffen. Da muß denn der alte treue Buchdruck heran, der in solchen Fällen beweglicher und schneller ist. Dabei möchte ich noch ein Wort sagen über unsere Offset technik. Sie hat uns früher manchmal Vorwürfe eingetragen. Ein temperamentvoller Inserent tadelte z. B. einmal unser „fossiles" Umdruckverfahren und forderte Plattenkopie. Sicher war ihm nicht bekannt, wieviel heute noch im Offset mit Um druck gearbeitet wird; denn die Kopierverfahren sind zwar aus nahmslos teurer als der Umdruck, doch die damit erzielten Er gebnisse sind nicht immer besser. Vor allem aber erfordern sie 145
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