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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1834
- Sprache
- Deutsch
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453 454 durch den Lagerzins in sich selbst verjährt. Freilich, wenn Jemand so ein 20- bis 25,000 Thlr. zu einem Etablis sement anlegen kann, mit 5000 Thln. anfängt und fünf Jahre lang jährl. 4000 Thlr. in das Geschäft einschiebcn kann, so ist die Kunst des Etablirens weniger schwie rig. Aber wie Viele giebt es deren? Die Meisten rech nen auf einen Gewinn von Tausenden bei Verlagsunter nehmungen, und auf 33^- Gewinn an einem hinzuge fügten Sortimentshandel, indem sie im letzteren ein Ge schäft von 20- bis 30,000 Thln. zu machen hoffen. An die Handlungsunkosten und Verluste denken die Mei sten zu spät, und die ersten sind in der neueren Zeit noch viel höher geworden, als oben angegeben, denn die herauskommendbn vielen Zeitschriften und Zeitblätter er fordern ein größeres helfendes Personale, selbst deshalb auch ein größeres Locale. Manche, oder vielmehr Viele, fangen mit noch viel weniger Capital an, oft mit gar keinem, sondern gleich mit Borg. Hat ein Solcher höchstens iooo Thlr., so wird er flugs ein Buchhändler. Zuerst wendet er 3- bis 500 Thlr. an, um zwei oder drei kleine Verlagsar tikel zu drucken, und die anderen 5- bis 700 Thlr. ver braucht er zur Einrichtung eines Ladens und zum Lebens unterhalt im ersten Jahre. Selbst mit 2000 Thln. kommt er oft nicht weiter, er mag sich in einer großen oder kleinen Stadt clablircn. Mit den zwei oder drei Ver lagsartikeln sucht er nun Credit im Svrtimentshandel, verkauft von den ihm anvertrauten Büchern so viel, als er unterbringen kann, und dies find wieder weniger, als ec sich schmeichelte, oft kaum für 3000 Thlr. anstatt für 30,000 Thlr. Das eingenommene Geld verbraucht er im zweiten Jahre zum Lebensunterhalt und zu Bestrei tung der Handlungsunkosten, und was er von diesen er borgten Büchern nicht verkauft hat, geht krebsartig zu rück, ohne die abgesctzlen zu bezahlen, so wie er selbst vom Anfänge an krebsartig gegangen ist. Erübrigt hat er nichts, sondern er ist ein noch viel ärmerer Mann ge worden, denn er hat nun auch seinen ehrlichen Namen verloren. Möchten doch dies Gesagte alle jungen Anfänger recht genau in Uebcrlegung nehmen, denn ich zweifle, daß Jemand eine andere richtige Rechnungsart wird aufstellen können. Das Glück, an einem Verlagsartikcl einmal einige Tausend zu gewinnen, ist zu selten, und selbst ein solcher Gewinn giebt oft bei der Durchschnitts rechnung kein ganz erfreuliches Resultat. Auch der Ort des Etablissements, und ob Bücherkäufer zur Ernährung eines neuen Buchhändlers genug da sind, ist gar sehr in Betracht zu ziehen. 28. Jur Keiintm'p des italienischen Buchhandels. Als Nachtrag unserer Andeutungen über den Buch handel rc. in Italien (vergl. Börsenbl. No. 21. 22), geben wir aus dem ,,Echo" nachstehende Mittheilung, die in Ermangelung einer ausführlicher» doch wenigstens die ungefähren Leistungen der Presse in Mailand und den Provinzen der Lombardei darlcgt. ,,Jeden Monat macht die K. K. Dücherrevisions- Behörde einen Katalog der in Mailand und in den lom bardischen Provinzen gedruckten und erschienenen Werke bekannt, welcher stets die Anzahl, den Titel, das For mat und den Preis aller typographischen und chalkogra- phischen Products dieser Gegenden enthält. Aus diesen regelmäßigen und sichern Nachrichten thcilen wir das Er- gebniß des Jahres 182S mit." ,,Es erschienen unter anderem für Geschichte und Chronologie 29 Werke, für Archäologie 4, Handel 6, Geographie, Reisen und Werke über Sitten und Ge bräuche 19, Pädagogik und Methodik 17, Rechtswissen schaft 17, Moral io, Philosophie 4, im Gebiete der Medicin, Chirurgie u. Pharmacie 97 Werke, für Ackerbau und Technologie 22, für Naturwissenschaften und Phy sik 16, für Mathematik, Astronomie, Kriegswissenschaf ten 13, Literargeschichte 4, Biographien 57, Philologie und fremde Sprachen 30, Romane und Erzählungen 45, Poesien und Melodramen 79, Trauer- und Lustspiele 170, Briessammlungen 10, Kritik 14, Almanache 121, im Gebiete der schönen Künste 25 u. s. w. Zusam men 973 Werke und 20 Journale. Außerdem 147 Kupferstiche und geographische Charten, 138 Lithographien und 384 Piecen Instrumental- und Vocal-Musik." ,,Von jenen 973 verschiedenen Werken wurden zu sammengenommen 1,739,988 Exemplare abgezogen. Unter dieser Zahl befanden sich 390 schon früher ge druckte italienische, 185 neue Uebersetzungen und 398 neue Originalschriften." ,,Von den 973 bekannt gewordenen Schriften er schienen 739 in Mailand, die andere 234 in den übri gen Provinzen der Lombardei; daher verhält sich der mailändische Buchhandel zu jenem aller übrigen des lombardischen Königreiches wie 7 zu 2. Unter allen Städten Italiens wird noch in Mailand am meisten gedruckt; dann kommen Venedig, Turin und Florenz." Vuchdriickcrkun st. Dem Nedacteur des Börsenblattes. (Zum Veröffentlichen.) Wenn im allgemeinen auch ,,Lesefrüchte" von uns, als den ersten, populärsten und natürlichsten Kritikern, geringgeschätzt und als leichte Compilationen aus dem reichen Gebiete der Belletristik, Historie rc. betrachtet werden, so muß doch Jeder die Schwierigkeit des Sam melns für eine einzelne Branche, die noch dazu von dem 25*
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