Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm vci--v»nVtcil Ocschiiktszwcigc. Hcrausgcgebcn von den D°pu,ir,-n d-s V-r-in- der B-chtzändl-r ,u t-ipjig. 7 77—i^Herqkl Commissionnair: A. Frohberger. Redactcur: b)r. ^ > " 30. Freitag, den 23. Iuli 1834. Bekanntmachung. Dom buchhändlerischen Publicum wird hierdurch zur Nachachtung bekannt gemacht, daß die königl. preußi sche Regierung sich bewogen gefunden hat, unterm 21- v. M. den D-b-c sämmtlicher im Verlage der pariser Buchhandlung Hcideloff und Campe und unter der singwlen Firma Vrunek in Paris erschienenen und ferner noch herauskommenden Schriften in den preußischen Staaten zu untersagen. Leipzig, den 17- Julius 1834. Die Bücher-Commission zu Leipzig. Pöliß. - Wachsmutss. Müller. Seeburg. Buchhandel. Ucbcr V ü ch e r a n z e i g e n. Das Bücheranzeigen ist jetzt sehr kostspielig und verschlingt einen großen Theil des Gewinnes, welchen etwa der Verleger von einem Buche macht. In der vergangenen Ostermesse halte ein Buchhändler an einen andern, der seine Anzeigen in den Zeitungen hatte ab- drucken lassen, 1100 Thaler für dieselben zu bezahlen, und der Letzte hatte für 1600 Thaler von den angezeig ten Büchern abgesetzt; er bekam also noch ZOO Thaler heraus. Dücheranzeigen fruchten jedoch nicht blos an dem Orte, wo sie erscheinen, sondern sie wirken vor- rheilhaft, nahe und fern. Man lernt das Daseyn der Bücher kennen, und der Liebhaber ist begierig auf deren Besitz; allein es giebk auch viele Ankündigungen, wel che nur wenig nützen. Dieser Fall trifft ein in Gegen den, wo nur wenig Bücher gekauft werden, oder auch da, wo der Inhalt eines Buches nicht besonders anzieht. Man sollte daher beim Ankündigen große Vorsicht in Hinsicht der Länder und Oerter brauchen, um nicht sein Geld unnütz wegzuwcrfen; man sollte genau mit den Provinzen bekannt sepn, um zu wissen, welche Bücher daselbst vorzüglich Absatz finden. Der Verkauf eines * Jahrgang. oder einiger Exemplare , ist kein Ersatz für das Geld, die Mühe und die Zeit, die man darauf verwendet. Auch ist nicht zu laugnen, daß die Einrückungsgebühren in vielen Zeitungen zu hoch sind, und daß sie zu viel von dem Gewinne bei dem Absätze einiger Exemplare rauben. Unter die Zeitungen, welche zu viel für Bü chwanzeigen fordern, gehört der hamburgsche unparthei- ische Ccrrespondent, wo man für die Zeile mehr als 4 gute Groschen bezahlen muß, und doch ist der Absatz dieser Zeitung jetzt nicht eben sehr groß. Die allgemeine Zeitung (in Augsburg) setzt weit mehr Exemplare ab; allein sie kommt oft nicht in die Hände derer, welche dieses »der jenes Buch kaufen würden. Es ist also keinem Zweifel unterworfen, daß das Ankünaigcn der Bücher nolhwendig und für ihren Ab satz g-deihlich ist; allein soll man blos die Titel der Büchw anzeigen, oder soll man auch kurz den Inhalt dieser mit angeben? Das Letzte wäre wohl das Beste; aber Kürze ist nolhwendig, sowohl wegen der Kostspie ligkeit der Anzeigen, als auch weil diese Viele nicht le sen and sie also keinen Nutzen bringen. Manche Bücher sind blos für Gelehrte, andere für ein gemischtes Publicum bestimmt, und bei den er ste» wäre es von Vortheil, wenn sie bald in gelehrten Zntungen beurthcilt würden; wären diese Kritiken gründ- 30