Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1834
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- 1834-06-27
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- 27.06.1834
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479 480 „als 2 Norrecremata Werken, die Legende der Hei ligen rc., mehr Bücher für dies Fach zum Vorscheine, historische Werke des Josephus, des Horosius, des So- zomenus, Vinccntii Lsllovucerisis rc., die meistentheils aus andern Sprachen übersetzte romantische Geschichte des Petrarca, Boccaz Historie des großen Alexander, des Königs Apollonius Historie von Troja rc., die philoso phischen, mathematischen und medicinischen Werke Moli bäus, Cisianus, Buch der Natur rc. Nürnberg aber brachte meistentheils theologische, Leben der Heiligen und Werke aus dem Kirchenrechte, und erst spat Bücher andern Inhalts hervor. Dagegen Ulm wieder mehr von den Werken darlegte, die zu den schönen Wissenschaften gehören. Vermuthlich machte der größere Handel der Städte Augsburg und Ulm mit Ita lien mehr Bekanntschaft mit Werken dieser Art, als sie Mainz und Nürnberg hatte. Paris, der damalige Sitz der Gelehrsamkeit, war von dem Triebe der schönen Wissenschaften belebt, und die ersten Producte der dahin gezogenen Buchdruckerkunst gehörten fast sämmtlich in diese Classe. Der Florus, Sallustius, Orthographie, Rhetoriken, LxiswI. O^niaae, Epistel des Bessarion u. A., Daursntü Vallso Lle^an- tiao katinas lingnao etc. gingen vor den Büchern für die Geistlichen, den Kirchendienst und das geistliche Recht her; ungeachtet die erste Presse in dem akade mischen Gebäude der Sorbonne aufgeschlagen wurde. die Schätze der alten römischen Gelehrsamkeit, die Werke des Cicero, des I. Cäsar, des Livius, Virgilius, Apu- lejus, A. Gellius, Strabo, Lucanus, Plutarchus Paral lelen, Juvenal, Suetonius, Quintilianus und Plinius bekannt, ehe, neben den Werken des Lactantius, Hiero nymus und Chrysostomus, Werke der neuen Theologen des lorrccrcmota, Bessarion, Homilien und lus ca nonicum an die Reihe kamen. Der Congrevedruck. Gewiß werden die meisten Leser bereits von dem Congreve- oder Buntdruck gehört und die vielfachen ele ganten Producte desselben bewundert haben, welche seit einigen Jahren zur Verschönerung des Aeußern der Bü cher, zu den verschiedenartigsten Etiquetten für Fabriken, besonders aber zu Wechseln, Staatspapieren und ähnli chen der Verfälschung häufig unterworfenen Gegenständen angewendet werden. Wahrscheinlich besitzen aber die We nigsten eine nähere Kenntniß von dem Geschichtlichen und der technischen Ausführung dieses originellen Druckver fahrens , indem man bisher nur sehr Ungenügendes und theilweise ganz Falsches darüber öffentlich mittheilte. Wir glauben manchem Wunsche zu begegnen, wenn wir des halb das Wichtigste hier zusammenstellen, was wir durch die Güte eines genau unterrichteten Freundes darüber in Erfahrung brachten. Bei einem Besuche, den der Erfinder der Brand raketen Sir William Congreve (grb. 1772 in der Graf schaft Middlesex, gest. den 15. Mai 1828 zu Toulouse) in der Ofsicin des londoner Buchdruckers Appelgath (durch vielfache Verbesserungen in der Typographie, besonders hinsichtlich der Cylinderdruckmaschinen bekannt) unge fähr 1822 abstattete, bemerkte er unter anderm den Druck eines Kinderbuches, bei welchem die dazu erforderlichen Holzstöcke mit vieler Mühe zweifarbig hineingedruckt wur den. Diese Holzstöcke stellten einen großen Versalbuch staben mit allegorischen Verzierungen versehen vor, so eingerichtet, daß der Buchstabe von den Verzierungen trennbar war, um beide Theile einzeln zu färben, dann in einander zu stecken und vereint abzudrucken. Diese Idee des Buntdrucks gefiel ihm, keinesweges aber die langwierige und ungewisse Druckmanier. Geistreich und erfinderisch, wie er war, stieg in ihm sogleich der Ge danke auf, jenes Verfahren verbessert und verfeinert für einen andern Zweck zu benutzen. In derselben Zeit hatte nämlich die engl. Regierung einen Preis auf die Verfer tigung der unnachahmlichsten Banknoten gesetzt; dies durch eine Erfindung der Art zu erreichen, war jetzt Congre- ve's Streben.- Er ließ zu dem Ende Messingplatten an fertigen, diese mit den Umrissen der künftigen Gravirung versehen und einzelne Theile derselben, welche möglichst unregelmäßige Figuren bildeten, durch Bohren und durch Feilen gänzlich herausnehmen, so daß die Platten durch löchert erschienen. In die Oeffnungen derselben wurden nun andere Stückchen Metall auf das genaueste einge- paßt und diese gemeinschaftlich auf eine Unterhalte ge- löthet, so daß das Ganze nun aus zwei trennbaren Theilen bestand, die einzeln gefärbt, in einander gesetzt und dann abgedruckt wurden. Dieselbe Construction der Platten wird noch bis heute beobachtet, und es geht daraus von selbst hervor, daß solche Platten auch auf jeder ge wöhnlichen Buchdruckerpresse abgedruckt werden können. Ganz gleichförmig werden auch die Platten zum drei- und mehrfarbigen Druck construirt, so daß immer eine Platte durch die Oeffnung der andern hindurch tritt. Dieses langsame und mühevolle Druckverfahren konnte jedoch Congreve für seine Banknoten nicht gebrauchen, und es lag ihm hauptsächlich daran, eine Maschine zu erfinden, die solche zusammengesetzte Platten schnell, mit der höchsten Genauigkeit und zu einem sehr billigen Preise abdruckte. Nach reiflicher Ueberlegung fand er die Grundprinci- pien zu einer solchen Maschine, theilte seineJdce und Ansichten dem berühmten Mechanikus Donkin mit, und dieser un terzog sich, unter specieller Leitung seines Associv Wi lks, der Erbauung einer solchen Maschine, die nach Bekäm pfung vieler Schwierigkeiten bereits im Herbst 1824 be endet wurde und auf deren Erfindung dann Congreve sich ein i4jähriges Patent von der engl. Regierung ge ben ließ. Diese Druckmaschine ist jedenfalls die künst lichste, aber auch wirksamste von allen bis jetzt erfunde nen; da sie sich ohne Zeichnung nur unvollkommen be schreiben läßt, so bemerken wir nur im allgemeinen, daß sie, wenn auch complicirter, die größte Aehnlichkeit mit den bekannten Schnellpressen hat, sich aber hauptsächlich von diesen dadurch unterscheidet, daß die Druckform, also
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