Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1834
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- 1834-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1834
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1834
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739 740 Diese vier Bücher enthalten einen unerschöpflichen Schatz I von Menschenkenntniß, schließen das menschliche Herz auf und führen zur Bekanntschaft mit den verborgensten Schlupfwinkeln desselben; sie erklären die wichtigsten Ge heimnisse' des Geistes. Einige Bücher sind ausdrücklich zur Belehrung jun ger Buchhändler geschrieben, und diese werden ihre Kenntnis reichlich vermehren, wenn sie dieselben aufmerksam durch lesen. Wer Kenntnisse besitzt, befördert nicht blos sein Fortkommen in der Welt, sondern hat auch Zutrauen zu sich selbst und besitzt Muth und Kraft, viele Schwie rigkeiten und Hindernisse zu besiegen. Diese Bücher sind: i) Gädicke, der Buchhandel von mehrern Seiten betrachtet. 2. Ausl. 1834. 2) der Buchhänd ler oder Anweisung, wie man durch den Buchhan del zu Ansehen und Vermögen gelangen kann, 'l825. 3) Büchner, die Bildung des Buchhändlers, 1830. 4) Wolf, der Buchhandel. München, 1829- Die Menge der Erfahrungen, die in Büchern angehäuft sind, und die Masse von Klugheitslehren, die sie enthalten, kann jetzt keiner mehr entbehren, der in der Welt sein Glück machen will. Ein Mensch ohne Lectüre entbehrt ein Hauplorgan, durch das er Menschen und Dinge an schauet und kennen lernt und ihr Verhältnis zu einander begreift. Noch ein'Nachtrag. Von einem andern Verfasser. Hätten wir nur Männer, die es für ihren Beruf hielten, alles Großartige und Edle zu beför dern, Aufklärung zu verbreiten, wieWissen- schaft und Künste; dann erst würde der Buch handel der wahrhafte Vermiltler zwischen den Gelehrten und dem Publicum seyn, und d ie Verbreitung nütz liehen Wissens unter allen Ständen seine schönste Aufgabe erfüllen; dann erst würde Förderung alles Guten, Schönen und Nützlichen das allgemeine Lo sungswort in der Buchhändlerwelt seyn*). Dann würden wir die zahllosen Unternehmungen ver schwinden sehen, die dem Unternehmer weder Ehre noch Vortheil bringen, nur dem Papiechändler, dem Drucker und Spediteur nützen und endlich in die gleich gültigen Hände des Krämers fallen. Von wem aber hängt dies vorzugsweise ab? — Von den Buchhändlern selbst, die bei der Wahl ihrer Lehrlinge leider nur zu oft kurzsichtig ihr nächstes In teresse allein vor Augen haben und dem Buchhandel Leute zuführen, die, ohne die nöthigen Vorkenntnisse, nie eine höhere Ansicht ihres Geschäftes gewinnend, die höchste Stufe schon erreicht zu haben wähnen, wenn sie Fertig keit im Packen, im Ausschreiben von Facturen, im Ab schluß eines Conto und Titelkenntniß der gangbarsten Werke ,c. rc. sich erworben haben. 3 tz. *) Börsenblatt S. 562. Ucber -m Aufsatz im Borscnblatte für den deutschen Buchhandel Nr. 36.: Was für Kenntnisse muß jetzt ein Buchhändler haben? Was in diesem Aufsatze anfangs gesagt wird, daß der Buchhändler, so wie Jeder, der auf Bildung An spruch machen will, Kenntnisse besitzen muß, und daß der Buchhändler durch dieselben sein Geschäft besser be treiben könne, damit bin ich vollkommen einverstanden, da er, wenn er diese nicht besitzt, schlechte Sachen ver legt , seine Collegen, wegen des geringen Absatzes, nicht bezahlen kann und die Welt mit schlechten Büchern ver sorgt. Unumgänglich nothwendig ist es also, daß der Buchhändler Kenntnisse und, wenn möglich, alle die besitze, die in erwähntem Aufsatze angegeben werden, nämlich: ausgebreitete Kenntniß der deutschen Literatur, Kenntniß der deutschen, englischen, französischen, italie nischen, spanischen, portugiesischen Sprache und deren Literatur; dann dänische, schwedische, holländische und russische Literatur darf nicht vernachlässigt werden; die tobten Sprachen, lateinisch und griechisch, soll er so weit kennen, um einen Classiker lesen und verstehen zu kön nen. — Ich muß aber dem Herrn Verfasser rund her aus erklären, daß es nach meiner Einsicht, bei dem jetzigen Verhältnisse, worin Lehrlinge und Commis zu ihren Principalen stehen, unmöglich ist, daß sie sich diese Kenntnisse verschaffen können, und zwar aus folgenden Gründen''): Vor dem Eintritt in die Lehre, welcher gewöhnlich im 14. oder 1Z. Jahre geschieht, kann dieses Alles Niemand erlernen; es könnte höchstens von Allem erst ein un sicherer Grund gelegt werden; Jeder weiß aber auch, daß aus Schulen Schüler bis zu ihrem 15. Jahre nicht in so vielen Sprachen unterrichtet werden (der in- und ausländischen Literatur gar nicht zu gedenken), und daß, wenn sie ihre gewöhnlichen Schularbeiten ordentlich ma chen wollen, ihnen wahrlich nicht viel Zeit mehr übrig bleibt, um noch viele Privatstundm nehmen zu können. Dem jungen Manne bleiben also nur die Lehr- und Gehülfen-Jahre, wo er hofft, sich noch zu einem tüch tigen Buchhändler ausbilden zu können. Aber ach, wie irrt er sich! Den ganzen Tag muß er dem Geschäfte widmen, muß meistens Arbeiten verrichten, die seine wissenschaftlichen Kenntnisse nicht vermehren können, und ihm bleibt kein Stündchen, seinem Geiste frische Nah rung zu geben; denn obgleich er auch blos mit Büchern umgeht, so ist ihm doch nur erlaubt, die Titel dersel ben zu lesen, und wagt er einmal in einer müßigen Minute, tiefer hinein zu blicken, so sieht er sich allent halben von den Argusaugen seiner neidischen Collegen bewacht, die ihm, hämisch froh lächelnd, auf die Ma- culaturstöße zeigend, das Buch entreißen, und der Arme ») Franklin sagt, daß die Zeit das Gewebe ft», woraus das menschliche Leben gewebt ist. Die klug-VEhuu^dr Zeit vermag Vieles. Ware cs nicht gut, w zcennknic- linge vor dem Antritte ihrer Lchr,ahrc sich du kenntniß der lobten Sprachen erwürben t „ m. ^ Ter Vers, des Ausl- 36.
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