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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1834
- Sprache
- Deutsch
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933 934 Herr von Balzac scheint überdies der Meinung zu ftyn, daß die Autoren nicht für die Leser, nicht für das Vaterland, nicht für die Welt schreiben sollen, sondern nur für sich und ihre Kinde"; wenigstens verlangt er mit demselben Ungestüm, womit er sich über den Nach druck im Auslande beschwert, das volle Eigenthums recht der Schriftsteller an ihren Geisteserzeugnissen, als ob es liegende Gründe waren; es sind aber fliegende Gründe, denen man die Schwungfedern ausziehen, oder die Flügel lahmen müßte, wenn man sie zwingen wollte, nur dem Autor zu dienen, wie man in barbarischer Vor zeit den Geist der Menschen lähmte, indem man die Leibeigenen zwang, ihres Herren Scholle nicht zu ver lassen ! Wie soll man aber diese, fast an Ironie grenzenden Kla gen des Herrn von Balzac und anderer französischen Schriftsteller mit ihrer Eitelkeit in Einklang bringen? Ganz Europa soll ihre Bücher lesen, weil sie allein die Barbarei zu bekämpfen im Stande sind; aber — sie al lein wollen den pecuniären Vortheil davon haben, weil sonst der französische Buchhandel zu Grunde geht! — Welch ein klägliches Bekenntniß liegt in dieser Anmaßung. 30 Millionen Franzosen sind also nicht hinreichend, ih rem Buchhandel das Leben zu fristen? — Legt Eure Federn nieder, ihr Weltreformatoren! — Nehmt die Fibel zur Hand und werdet gute Patrioten, d. h. Schul meister in Euerem eigenen Lande. Wenn die Franzosen lesen können, werden sie Euch auch Eure Bücher ab kaufen. — m Ucber B ü ch e r - A n z eg e n. (Zu No. 38. d. Börscnbl.) Als Antwort auf den in No. 38. des Börsenblatts enthaltenen Artikel über Bücheranzeigen, und zur Ver meidung von Eollisionen, zeige ich schon jetzt hier an, was erst in einigen Wochen durch Circular geschehen sollte, daß ich die Herausgabe eines Allgemeinen AnzeigcblattS des Buch-, Kunst- und Muflkalien-Handelö beabsichtige und deswegen schon vor mehreren Wochen Schritte bei den königl. Behörden gekhan habe. Ich will hier meine Ansichten über das Allg. Anzeigeblatt milthei- len, indem es mir angenehm seyn wird, auch Meinun gen von andern Orten her zu vernehmen, da bekanntlich das Publicum in Norddeukschland anders als in Süd deutschland, in großen Städten anders als in kleinen an gegangen sepn will. Hetc L. bemerkt ganz richtig in No. 38. des Bör senblatts, daß dem lilerar. Anzeigeblatt Interesse für das ganze deutsche Publicum gegeben werden muß. Es fragt sich, wie dies zu bewerkstelligen? Etwas Politik wird es eben nicht den Politikern interessant machen, die ihre Allgemeine Zeitung haben; etwas Gelehrsamkeit nicht den Gelehrten, für deren Wissenschaften es besondere Journale giebt; und ein Blatt wie der (lobenswerthe) Allgemeine Anzeiger der Deutschen wird, trotz seines be lehrenden Inhalts, doch nicht eben allgemein, namentlich von Gelehrten, gelesen werden. Das Anzeigeblatt dürfte also, wenn die literarischen Anzeigen nicht Nebensache werden sollen (und dies ist doch möglichst zu vermeiden), reines Anzeigeblatt bleiben müssen, etwa mit einigen all gemeinen literarischen Nachrichten eingeleitet, wie ick un ten näher andeulen werde. In dieser Form wird es immer schon mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als eine bloße Anzeige, und ein anderes Interesse, durch das es dem Publicum allgemein zugeführt werden möchte, kann ihm durch die Art der Verbreitung gegeben werden. Vor allen muß das Anzeigeblatt den Gelehrten und Literaturfreunden sicher in die Hände kommen. Dazu ist kein besseres Mittel vorhanden, als es mit einer be reits viel verbreiteten Literatur-Zeitung verbunden aus zugeben. Politische Zeitungen werden der Politik, wis senschaftliche Journale einer speciellen Wissenschaft wegen gelesen; wer eine Literaturzeitung liest, nimmt besonderes Interesse an der Literatur, und diese Personen sind für das Anzeigeblatt doch zunächst zu beachten. Die Lite ratur-Zeitung, mit der das Anzeigeblatt auszugeben wäre, dürfte aber nicht blos von Gelehrten gelesen werden, sondern sie müßte auch bei dem größer» Publicum, bei Mililairs, Technikern u. dergl. Eingang gefunden haben. Ich will es allein dem Bedürfniß eines Blatts zu schreiben, welches in gedrängter Kürze eine Uebersicht der ganzen neuen Literatur (Bücher, Journale rc.) enthalt, daß die von mir seit Anfang dieses Jahres herausgege- bene Literarische Zeitung eine so günstige nähme beim Publicum gefunden har, daß ich ihre Fort setzung für 1835 zu demselben wohlfeilen Preise (der Jahrgang: 52 Nummern nebst Register, zusammen etwa 60 enggedruckte Bogen, 2 Thaler) anzeigen kann. Das Lob, welches angesehene Staatsmänner, Gelehrte und Buchhändler der bisherigen Ausführung des Unterneh mens ertheilt haben, wird mir als Aufmunterung die nen, um künftig noch Besseres zu erstreben. — Mit dieser literarischen Zeitung verbunden, würde ich das An zeigeblatt zunächst ausgeben, und cs damit jedenfalls ei nem großen Theile von Gelehrten, Militärs und gebil deten Geschäflsmännern zuführcn, der sich noch bedeu tend vermehren wird, sobald sämmlliche Sortimentsbuch händler sich ernstlich um den Absatz der Literarischen Zei tung bemühen. Sie ist ein Blatt, das vermöge seines Inhalts und seines wohlfeilen Preises in jeder Stadt zahlreiche Abnehmer nicht allein finden kann, sondern, wie ich aus Erfahrung weiß, bei einiger Verwendung des Buchhändlers dafür auch gefunden hat. Und jedes abgesetzke Exemplar ist für diesen lohnend, nicht sowohl durch den direkten Verdienst an diesem Exmplar, als vielmehr durch die Bestellungen, welche die Abnehmer der Zeitung nach dieser zu machen pflegen. Für die weitere Verbreitung des Anzeigeblatts scheint mir die unentgeltliche Verheilung desselben durch die Sortimentsbuchhandlungen an deren Kunden die passend- 47* /
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