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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1834
- Sprache
- Deutsch
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967 Credit eingeschränkt werden. Wer beim Handverkauf Rabatt Liebt, hat damit einen gewöhnlichen Vorwand, unter welchem Kunden, die ein paar Mal etwas gekauft haben, offene Rechnung verlangen, schon von vorn herein abgefchnillen und wird bald finden, welche Wohlthat es ist, nicht eine Masse kleiner Posten im Buche zu haben, deren Eincassirung die meiste Mühe macht. Aber auch der Zeit nach sollte der Credit verkürzt werden über all, wo er länger als ein halbes Jahr läuft, nicht al lein damit man sein Geld schneller umsetzt, sondern noch mehr, damit man nicht nölhig hat, mit zweifelhaften Zahlern und leichtsinnigen Kunden zu tief hinein zu ge rochen» Wo die jährigen Rechnungen freilich allgemeine Orkssitte sind, wie in Hamburg, möchte es schwer seyn, eine Neuerung darin einzusühren, doch hat sich mancher- wärts noch keine Regel festgestellt, und die Rechnungen werden nach Bedürfniß und Bequemlichkeit ausgezogen. Da wird den guten Kunden wie dem Buchhändler mit der neuen Ordnung gleich sehr gedient seyn; die mittel mäßigen und schlechten Zahler müßten sich dann auch fügen, und hauptsächlich würde es auf eine geschickte Ein leitung von Seiten des Buchhändlers ankommen. Ist aber der Uebcrgang mit seinen augenblicklichen Unbequem lichkeiten und Nachtheilen einmal gemacht, so bleibt der große Nutzen für alle Folgezeit, denn die Kunden, wel che sich von etwaigen künftigen Neuetablirten blos durch das Versprechen eines langer» Credits «blocken lasten, sind gewiß kein großer Verlust. Zur Verminderung der Spesen endlich evörvc vor allen eine zweckmäßigere Organisation der Neuigkeitsver- sendungen gehören, deren bisherige Mangel schon oft ge rügt und beseufzt worden sind. Auch Versuche sind in dieser Beziehung schon gemacht worden, viele Handlun gen haben sich die Zusendung von Neuigkeiten bedingt oder unbedingt verbeten, einige haben diese Maßregel auch wieder zurückgenommen, Wahlzetkel werden immer mehr ausgesandt—aber es will noch nicht recht zusammen klappen. Indessen bekenne ich selbst gern, Andern das Verdienst, praktische Vorschläge in dieser Beziehung zu thun, überlassen zu müssen, da ich es nicht vermag. Ob sich noch andere Spesen vermindern lassen? darüber wünsche ich zunächst von einem unserer leipziger Herren Collegen Belehrung. T. Eine neue Art, Nachdruck einzuschmuggeln. Ueber zahlreiche und weite Verbreitung des Nach drucks in Norddeutschland geben Auctionskataloge die schlagendsten Beweise. Traurig, wenn die hier aufgeführ ten Nachdrücke aus Nachlaßmassen herrühren. Ost ist dies nicht der Fall, Nachdrucks-Colporteure suchen auf diesem Wege ihre verbotene Waare einzuschmuggeln. In einem Referenten vorliegenden Verzeichnisse, dessen Stei gerung durch den Auctionator Schäfer in Erfurt am 17- Nov. d.J. beginnt, kommen, unter andern, Rau- mer's Hohenstaufen 3 mal (2 mal in einer Section) als ganz neu vor. In einer im Oktober d. I. zu Berlin vom Auctions-Commissarius Rauch abgehaltcnen Stei- 968 gerung (Verz. der Bibliotheken von Vientz, Seyffert u. a.) findet sich Seite 117 eine ganze Sammlung von Nachdrücken. Dieselben Werke, nur mit einigen ver mehrt, finden sich in einem durch Denselben Ende No vembers zu versteigernden Verzeichnisse. Es sind nicht etwa nur Verlagswerke auswärtiger Handlungen, wie Geiger's Pharmacie, Chelius's Chirurgie, Uhland's Gedichte rc, die auf diese Weise in der Hauptstadt des preußi schen Staats verbreitet werden, sondern sogar Verlag berliner Handlungen, wie Stark's chirurgischer Verband, Haake's gerichtl.Medizin, Richter's Therapie, Lessing's Wer ke. Man hat wahrscheinlich in der vorigen Auclion, im October, gute Geschäfte gemacht, wiederholt also das Spiel. Eine polizeiliche Nachfrage würde Nachweisen, woher diese Exemplare stammen, die Auctionsprotokolle, wie viel Exemplare von jedem Werke aus dieser Sammlung abgesetzt sind. Der Verleger verliert hier nicht nur, auch der ehr liebende Sortimentshändlec; die Käufer selbst werden be trogen. Der Büchcrsammler geht mit Bedacht Auctions kataloge durch, sieht dabei auf Format, Druckort rc., der mit Berufsarbeiten überladene Geschäftsmann, der nur das Nothwendige kauft, oft, wie Referent, nicht einmal von der Existenz eines Nachdruckes unterrichtet ist, durch läuft den mit Censur gedruckten Katalog, läßt durch ei nen Commissionnair kaufen und erhält, wie Referent, Nach druck zu einem höhern als dem gewöhnlichen Verkaufspreise dieser Waare. — Endlich wird derjenige Theil des Pudlicums, der nicht zart fühlt und ein weites Gewissen hat, auf diesem Wege nicht allein von dem Vorhandenseyn der Nachdrücke unterrichtet, sondern man erfährt auch zugleich, wer so gefällig ist, dergleichen zu besorgen. Referent ist weder Verleger, noch Sortimentshänd ler, verliert nichts durch den Nachdruck; zum Sprechen veranlaßt ihn nur das Gefühl für Recht. Die Ehre beider, der Regierungen und des Volks, wie der mora lische Sinn sind durch so offen getriebenen, allen Gese tzen Hohn sprechenden Handel mit dem Eigenthume An derer gleich gefährdet. — Zur Statistik der Journale. Die Zahl der Journale zu der der Einwohner ver hält sich wie folgt: In Rom —1 zu 51,000; in Madrid — 1 zu 50,000; in Wien — 1 zu 11,338; in London — 1 zu 10,600; in Berlin —1 zu 4074; in Paris — 1 zu 3700; in Stockholm — 1 zu 2600; in Leipzig — 1 1100. Ferner in ganz Spanien 1 zu 864,000; in Rußland —1 zu 674,000; in Oesterreich — 1 zu 376,000 ; in der Schweiz —1 zu 66,000; in Frank reich — 1 zu 52,000; in England — 1 zu 46,000; in Preußen — 1 zu 43,000; in den Niederlanden — 1 zu 40,450. Die Zahl der Abonnenten zu der der Ein wohner verhält sich in Frankreich —1 zu 43. ; in Eng land — 1 zu 184; in den Niederlanden — 1 zu 100.
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