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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-12-19
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1834
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- Deutsch
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1043 1044 lose. An diese noch mehr Worte über ein solches Factum zu verschwenden, wäre Thorheit, — für jene genügt die Beantwortung der Frage: Wer ist es, der sich nicht schämt, ein solches, Gewerbe so osten und zudring lich zu betreiben? Antwort: Der sogenannte Antiquar Christ. Hausmann in Stuttgart. — r. Ueber einige Klagen im Buchhandel. Immer von Neuem wiederholt sich die Klage der Sortimentshändler, daß sie durch neue Etablissements in ihrem Gewerbe gestört und beeinträchtigt würden, und daß die Nerlagshändler durch eigennützige Begünstigung solcher Etablissements den jetzigen Verfall des Svrli- mentshandels hauptsächlich verschuldeten. Der Wunsch ist allgemein, daß durch das neue Regulativ ein bes serer Zustand möchte hervorgerufen werden; so sehr nun aber auch jene Männer, welche kürzlich in Leipzig zur Aufstellung eines solchen versammelt waren, unsere uneingeschränkte Hochachtung verdienen, so wenig wir Ursache haben, an ihrer gereisten Erfahrung, ihrem Scharf sinne, ihrem edlen, uneigennützigen, nur auf das Wohl des Gesammtbuch Handels bedachten Willen zu zweifeln, so dürfen wir doch wohl schwerlich hoffen, daß durch ihre Bemühungen, und durch gesetzliche Vorschriften überhaupt, den Sortimentshandlecn die ersehnte Hülfe kommen werde. Wie wäre es auch möglich, in den Staaten, wo Gewerbefreiheit eingesührt ist, eine Aufhebung derselben zu Gunsten der eben bestehenden Buchhandlungen zu er reichen, wie wäre es möglich, den Verlegern eine Liste von Buchhändlern aufzudringen, mit denen allein Ge schäfte zu machen sie befugt seyn sollten! Wer könnte über solche Gesetze wachen, wer richten und strafen? Die Klage über neue Etablissements ist schon vor vielen Jahren in derselben Art wie heute geführt wor den, und wie mancher alte Buchhändler will jetzt dem jungen den Weg zu seinem selbstständigen Fortkommen auf alle Weise erschweren oder gar abschneiden, welchen er selbst vor 20 oder mehr Jahren aussuchte, ohne auch nur den Beweis zu versuchen, daß er damals andere schon bestehende Handlungen nicht im geringsten beein trächtigt habe. Mil ihm, meint er nun, müsse in sei ner Stadt und Gegend das Geschäft des Bücherverkau- fens seinen äußersten Grenzpunkt gefunden haben. Gleich wohl sehen wir, daß in Städten, wo sonst zwei oder drei Buchhändler waren, jetzt sechs oder acht ihr Brot finden, und daß auch von diesen zusammen ungleich grö ßere Geschäfte gemacht werden als früher von jenen wenigen, nicht etwa weil es ihnen an Thätigkeit gefehlt hätte, sondern weil sich der Büchecbedarf bei weitem er höht hat. Daß indeß wirklich an manchen Orten die Zahl der Buchhändler zu der der Käufer in einem Mißverhältnisse steht, ist nicht zu verkennen, eben so daß jetzt der Be- I trieb des Buchhandels weniger lohnend und leider auch I weniger ehrenhaft geworden ist, als er früher war. Hier ! beschuldigt man nun die Verlagshändler, daß sie, uneingedenk der vierjährigen geregelten Verbindung mit den alten Handlungen, den Anfänger bereitwillig unter stützten, in der Hoffnung, daß dessen feurige, neue Mit tel und Wege aufsuchende Thätigkeit ihrem Verlage den wohlverdienten Abgang verschaffen werde. Das Entste hen so vieler neuen Handlungen verschulden aber häufig die Sortimentshandlungen selbst, durch die übergroße Anzahl von Lehrlingen, die sie heranbilden. Findet man nicht in jeder Handlung mindestens einen, in mancher drei oder vier, giebt es nicht Handlungen, wo der Be sitzer nur mit Lehrlingen arbeitet, und sind in den Or ten, wo die Zahl der Buchhandlungen gesetzlich beschrankt ist, nicht oft unverhältnismäßig viel zu sehen, wahrend sie dort auf ein Unterkommen doch nicht rechnen dürfen? Nun, die jungen Männer werden entlassen, conditionircn einige Jahre und machen es dann wie ihre ehemaligen Lehrherren, die sich auch, im Vertrauen auf ihre Ge- schäftskenntniß und Thätigkeit, durch das Dascyn älterer Handlungen nicht abschrecken ließen, das oft harte Joch der Dienstbarkeit mit der Selbstständigkeit und dem ei genen Heerde zu vertauschen. So hat die Annahme der großen Zahl von Lehrlingen die Zunahme der Etablisse ments zur Folge. Dem bereitwillig angenommenen und häufig sorglos entlassenen Lehrling möchte man aber ver boten wissen, sich später zn etabliren, was doch eines je den Ziel ist, der sich in die Lehre bezieht. Den eigenen Wirkungskreis wünscht jeder geschützt zu sehen. Die Ver leger, verlangt man, sollen dem Anfänger nicht crediti- ren, und jeder Bücherballen, den er erhält, veranlaßt die älteren Handlungen zu Klagen über den Verfall des Geschäfts, den nun, nach ihrer Meinung, die bereitwil lig Eredil gebenden Verleger verschulden. Manchen al ten renommirten Handlungen, manchen glücklichen Erben einer solchen mag es freilich unbekannt seyn, oder sie haben es längst vergessen, wie schwer es dessenungeachtet dem Anfänger wird, mit einer großen Anzahl von Ver legern, deren Verlag ihm unentbehrlich ist, in Rechnung zu kommen, wie schwer es ihm fällt, den Beutel immer für die offen zu halten, die ihm nur gegen baac lie fern wollen, und ihre Zahl ist für den, der Alle braucht, nicht klein, — und mit welcher Pietät er die Eollegen nennt, die ihm ihr Vertrauen schenkten und mit dazu halfen, durch das Geschäft sich und die Seinigen zu er nähren durch das Geschäft, dem er seine Jugend, seine besten Kräfte, sein Leben widmete. Kein Vorwurf treffe jedoch die Verleger, die nur auf ^te Verbindungen sich beschränken, sie sind durch traurige Erfahrungen, durch leichtsinnigen Mißbrauch ihres Vertrauens zu dieser Ein schränkung gelangt. Von den Schullehrern, Buchbin dern und allerhand andern Leuten, die sich in den Buch handel eindrängen, spreche ich hier nicht, sie haben keinen Anspruch auf unsere Unleistützung, ich weiß nichts zu ih ren Gunsten anzusühren, so wenig wie für die Ver leger, die ihnen bereitwillig ihren Verlag senden. Um aber dies zu verhindern, reicht kein Gesetz aus,
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