X: 257, 3. November 1928. Künftig erscheinende Bücher, Börsenblatt f. d. Dtsckiu. vuchbandel. 9705 ^ er/r Diese Behauptung eines erfahrenen Sortimenters (siehe unsere Anzeige in Br. 232) scheint sich für den neuen Roman von bewahrheiten zu wollen. Wir geben heute, kaum 4 Wochen nach Erscheinen des Werkes ln Druck. Nachstehend ein weiteres Urteil, das uns die Buchhandlung Reinhard Müller in Hamburg mit folgenden Begleitzeilen zugehen liest: „Ich kann Ihnen zu diesem neuen VerlaqSwerk meinen Glückwunsch sagen. Wir haben wenig wirklich heitere Bücher. Hier ist eins. Hiermit bestelle ich erstmal Z0 Exemplare gebunden. Ich hoffe Ihnen darüber hinaus noch weitere Bestellungen zugehen lassen zu können. Zu Weihnachten werde ich Ihr Buch mit in den Vordergrund stellen. Bach .dem Lesen so vieler mehr oder weniger problematischer Bücher nehmen wir gleichermaßen mit einem großen Behagen einen Roman aus München zur Hand. Wir sind freudig überrascht. Ein irischer Berg wind weht uns entgegen. Die künstlerische Formung ganz unvermittelt. Die Handlung fließt wie ein sonnendurchgluteter, laut plätschernder, manchmal auch polternder Bach vom hohen Berg dahin. Wir freuen uns der jugendlichen Glut des Draufgängertums. Dazu zieht durch das ganze Buch ein Humor von seliener Frische und Ursprünglichkeit, an vielen Stellen geht es nimmer, ein be herztes, ja manchmal brüllendes Lachen muß herausplahen. Wie kraftvoll ist der Bajuvare: der Hofbäckermeister gezeichnet, wie lebendig seine Schwester, die alte Jungfer Emerenz. Hauptsächlich wie jugend froh steht vor unseren geistigen Augen das echt Münchner Mädel: das „Hexerl", das den alternden Spltz- weg in ihrer natürlichen Harmlosigkeit umgaukelt und ihm das Herz so recht warm macht. Mit besonderer Liebe und fein durchsichtiger Charakterschilderung hat uns aber der Dichter den von uns so lehr verehrten Meister der kleinbürgerlichen Malerei — Spihweg — htngestellt. / Dazwischen rauscht das große Leben um Richard Wagner herum aus der Zeit der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Richard Wagner, eine damals noch stark umstrittene Persönlichkeit. / Also ein Buch von großen, künstlerischen Ausmaßen. Ein Buch, das zwischen Ludwig Thoma und Fritz Müller steht und doch ein durchaus eigenes Gepräge hat, zugleich ein warmblütiges Kulturbild. Ein Kabinettstück moderner Erzählungskunst." t^in /reiferer ^lunLirnen vornan / Lroscir. in Iminen Feb. Feiten l/m/anF. AuSlleferungSstellen: Für Wlen: SchuberthauS-Verlag, Wien IX, Währkngerstraße 22 / Für die Schweiz: Grethlein L Co., Zürich, Mytbenstraße 17 / Für Ungarn: Bela Somlo, Budapest, Disegradt ulca 6.