Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1930
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- 1930-10-07
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- 07.10.1930
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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233, 7. Oktober 1830. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. dem der Verlag ankündigte, daß er an jeden Leser der betreffenden Zeitung, der den Gratisbon einschickt, Gustav Freytags Werke in 10 Bänden verschenke und nur ftir Reklame, Versand- und Portokostcn 20 Pfennig pro Lieferung verlange. Der zweite Fall betrifft die Firma Hanseaten-Verlag (Walter Zutavern), Hamburg, die Gerstäckers und Kellers Werke in 36 bziv. 60 Bänden gratis angeboren hat. Auch hier wurde ein Nnkost.cn- zuschnh von 20 Pfennig für den Band verlangt. Zutavern ist wegen dieser Inserate vom Schöffengericht Hamburg gleichfalls rechtskräftig zu RM. 300.— Geldstrafe verurteilt worden. Jubiläum. — Die Firma Paul Beyer in Leipzig wurde am 8. Oktober 1880 im Grundstück Zcitzerstraße 1 als Sortiment von Paul Beyer aus Eisleben gegründet. Ein Zeitschristcnlesezirkel trug dazu bei, das Sortiment in zäher, rastloser Arbeit vorwärts zu brin gen. 1889 begann Paul Beyer, in eigenem Verlage die seinerzeit weit verbreitete und bekannte Sammlung »Was willst du werden? Die Berufsarten des Mannes in Einzeldarstellungen« herauszu geben, von der bis 1912 im ganzen 71 Heftchen zum Teil bis zu fünf Auflagen erschienen sind. Wegen Raummangels siedelte die Firma 1898 nach dem geräumigen Hochparterre Harkortstrahe 8 über, von dem 1913 ein Teil zu einem Laden umgebaut wurde. Zur gleichen Zeit trat Paul Beyers Sohn Herr Hellmuth Beyer nach Wanderjahren in Jena, Eisenach, Göttingcn und Freiburg als Mit arbeiter in das Geschäft ein. Als dieser bei Ausbruch des Weltkrieges sogleich zur Fahne mutzte, stand während der Kriegsjahrc seine Schwester Margarete Beyer, die auch schon früher im Geschäft mit tätig gewesen war, dem Vater hilfreich und mit unermüdlichem Fleiße zur Seite. 1919 erhielt Hellmuth Beyer Prokura. Ter Lesezirkel wurde aufgegeben und das Geschäft nur noch als reines Sortiment betrieben. Am 4. Juni 1927 schloß Paul Beyer nach einem arbeitsreichen Leben die Augen, nachdem er sich bereits am 1. Juli 1921 aus dem Geschäft zurückgezogen und es seinem Sohne gänzlich überlassen hatte, der es seither im Sinne des Vaters weiterftthrt. Ausgleichsverfahren. — Beim Zivilkreisgericht Prag ist das Ausgleichsverfahren gegen die Firma Emil Reis-Verlag, Prag l, Dlouha, anhängig gemacht. Die Passiven belaufen sich auf 2 540 000.— Kronen. Termine: 20. und 27. Oktober 1930. Aus gleichsvermalter: Petr Nesy, Prag, Stefansgasse 43. Französische Typographie und Reklame der Gegenwart lautet das Thema des Lichtbildvortrages, den die Typographische Gesellschaft, Leipzig, am Mittwoch, dem 8. Oktober, 20 Uhr, im Sitzungsraum 39 im Deutschen Buchgewerbehaus veranstaltet. Vortragende sind die Mitglieder Friedr. Berbig und Leopold Botzky, die zugleich ihre Besichtigungen verschiedener Pariser Druckereien und Buchbindereien schildern und reiches Anschauungsmaterial zeigen werden. Gäste sind willkommen. Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgchikscn, Ersatzkasse in Leipzig. — Der Vorstand der Krankenkasse Deutscher Buchhandlungs gehilfen beschäftigte sich in einer längeren Sitzung eingehend mit den neuen Bestimmungen der Notverordnung vom 26. Juli 1930 sowie mit der neuen Verfügung der Neichsanstalt fiir Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung. Der Geschäftsführer legte ausführlich dar, welche Wirkungen die Bestimmungen der Notver ordnung zunächst auf die Krankenversicherung haben und erläuterte auch, mit welcher Begründung der Ausschutz die Beitragser- mätzigung vorgenommen habe. Man solle aber nicht, wie es leider einzelne Krankenkassen bereits getan haben, planlos und ledig lich aus agitatorischen Gründen die Beiträge herabsetzen, sondern inan solle in erster Linie auch die Leistungsfähigkeit der Kasse im Auge behalten. Wenn Beitragsermätzigungen bis zu Mk. 1.50 pro Monat zunächst vorgenommen sind, so geschah dies, nm die Auswirkungen der neuen Bestimmungen abzuwarten, viel leicht lassen sich schon in kurzer Zeit weitere Ermäßigungen vornehmen, ohne daß die Leistungen auch nur im ge ringsten gekiirzt zu werden brauchen. Mit der Not verordnung sind den Krankenkassen auch neue Verpflichtungen auf erlegt und es bedarf ja überhaupt erst noch des Abwartens, was nun der neugcwählte Reichstag für eine Stellung zu den Maßnahmen cinnimmt. Bestimmungen, wie die Gebühr von Mk. —.50 für jeden Krankenschein und die Beteiligung des Mitgliedes von je Mk. —.50 an den Kosten für Medikamente, sind zwingender Natur und mutzten auch von unserer Kasse eingeführt werden. Wir halten es aber für unsozial, wenn bei dieser Gelegenheit von den Mitgliedern in der Familienversicherung eine höhere Beteiligung an den Kosten ver langt wird, nur aus dem Grunde, um dadurch die Beiträge noch weiter zu ermätzigeu. Die hohe Beteiligung an den Kosten trifft doch immer nur erkrankte Personen, und diesen soll doch gerade in erster Linie die Fürsorge der Krankenversicherung dienen. Gegen über den Beiträgen zur Ortskrankenkasse sind die Beiträge in unserer Krankenkasse erheblich geringer, wenn man berücksichtigt, daß der Arbcitgeberanteil zu den Beiträgen je nach dem ortsüblichen Satz zurückvergütet werden mutz. Es ist auch eiu grundsätzlicher Fehler, wenn bei der Beurteilung der Krankenkassenbeiträge die Verbands beiträge mit hinzugerechnet werden. Die Betreffenden berücksich tigen nicht, daß fiir die Vcrbandsbeiträge doch ganz andere Leistun gen zu gewähren sind. Unsere Krankenkasse hat von den Verbands- bciträgcn keinerlei Vorteile, aber die Vorteile, die eine Ersatzkasse gegenüber den Pflichtkrankenkassen bietet (wir denken in erster Linie an die Freizügigkeit, kollegiale Beurteilung der einzelnen Kranken fülle und Beachtung der Berufseigenheiten usw.j, sollen in erster Linie den Verbandsmitgliedern zugute kommen. Es ist den Mit gliedern wenig damit gedient, wenn im Erkrankungsfalle die Kassen verwaltung auf Grund niedriger Beiträge Schwierigkeiten in der Rückerstattung zu machen gezwungen ist. In erster Linie soll die Krankenkasse im Erkrankungsfalle dem Kranken wirklich jede Hilfe zu gewähren in der Lage sein, sonst wird der Sinn der Kranken versicherung verkannt und die Kasse zu einer geschäftlichen Einrich tung herabgedrückt. Eine solche Tendenz lehnt unsere Krankenkasse ab, sie will den wirklich Kranken auch weitestgehend versorgen. Die Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgehilfen sollte deshalb auch als die einzige Berusskrankenkasse im deutschen Buchhandel alle An gestellten des Buches umfassen, sie allein berücksichtigt die besonderen Verhältnisse im Buchhandel und kann auch auf ihre Mitglieder die größte Rücksicht nehmen. Auf Grund der Notverordnung ist auch das Krankengeld von bisher 50 auf bO"/, des Grundlohnes erhöht worden, was zweifellos für den von längerer Krankheit Befallenen einen erheblichen Vorteil darstellt. Die Sitzung befaßte sich ferner noch mit den Vorbereitungen zur Hauptversammlung am 2. November 1930, empfahl aber ein stimmig die Zustimmung zu den vorgenommenen Satzungsänderun gen. Den Mitgliedern wurde ferner empfohlen, Aufklärung und Werbearbeit unter den Berufskollegen zu leisten. Im Hinblick auf die tatsächlich vorzüglichen Leistungen der Kasse dürfte der Erfolg nicht ausblciben. Stcinwiirfe gegen das Verlagsgebäude der Kattowitzcr Buch- drnckerci- und Vcrlags-A.-G. — Am Abend des 25. September wur den durch einen Trupp sogenannter »Intelligenzler« die Schau fensterscheiben des Verlagsgebäudes der Kattowitzer Zeitung und die Scheiben einiger in den Räumen des 1. Stockes befindlicher Glaä- schränke demoliert. Der Anlaß soll ein am vorhergehenden Tage in eben genannter Zeitung erschienener Artikel: »Der polnische Auf stand von 1863« gewesen sein. Am Schluß eines Berichtes über diesen Bubenstreich schreibt die Zeitung, daß sie sich durch Drohungen und Gewaltakte nicht davon abhalten lassen wird, die Wahrheit zu sagen und die Rechte der deutschen Minderheit wahrzunehmen. Die Goethe-Gesellschaft Weimar, Ortsgruppe Dresden, veran staltet im Winterhalbjahr 1930/31 folgende Vorträge: 8. Oktober: Märker-Berlin über »Goethes und Schillers Kopf« (mit Lichtbil dern); 5. November: Engelsmann-Dresden über »Goethe und Beet hoven«; 3. Dezember: Prof. vr. Schöffler-Köln über »Goethe und die englische Geistesgcschichte«; 7. Januar 1931: Friedrich Erhardt- Dresden wird aus »Goethes Wahlverwandtschaften« vortragen. Für Februar und März 1931 sind in Aussicht genommen: Professor Or. Cysarz won der deutschen Universität in Prag über »Goethe und Schopenhauer« oder »Goethe und Nietzsche«; Professor vr. Lcisegang von der Universität in Jena über »Goethes Stellung zu Kant«. — Angehörige des Dresdner Buchhandels und der Bibliotheken erhalten Freikarten bei der Buchhandlung v. Zahn L Jaensch Nachf. Tagung der Gesellschaft der Bibliophilen in Bremen. — Es war ein erfreulich frischer und lebendiger Geist bei der Bremer Tagung festzustellen, von einer Erschütterung und Krise der deutschen Biblio philie konnte nicht die Rede sein. Arbeitsausschuß und Generalver sammlung nahmen innere Organisation und Satzung gründlich unter die Lupe, der Vorstand rechtfertigte ausführlich seine Geschäfts führung und schließlich einigten sich die z. Tl. erregten Gemüter in der Erkenntnis, daß nur bei Einmütigkeit Bibliophilie mehr sein kann als eine Angelegenheit weniger Bevorzugter. F. v o n Zobel- t i tz, G. Witkowski und K. Höfer behaupteten sich als längst bewährter Vorstand. — Großen und starken Eindruck machte auf alle der Festvortrag von vr. b. e. Rudolf Alexander Schröder über »Der Dichter und das Buch«-. Hier erkannte man wieder ein- 971
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