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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1924
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-05
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. X- >15, Ik, Mai 1924. -Adreßbuch für den Berliner Buchhandel-, ähnlich wie im -Adreß buch für den Deutschen Buchhandel-, die Mitglieder der -Vereini gung- durch ein besonderes Zeichen, einen kleinen Stern, kenntlich zu machen. Wir möchten bei dieser Gelegenheit auch noch daraus Hin weisen, daß dem Jubiläums-Jahrgange wieder ein beschränkter Jnseratenanhang beigegeben wird, der Ankündigungen von buch händlerischen Firmen und solchen Geschäften, die mit dem Buch handel in Beziehungen stehen, enthalten wird. Diejenigen Mit glieder unserer »Vereinigung-, di« eigene graphische Betriebe lBuchdnukereien, Buchbindereien, Kunstanstalten usw.) besitzen, ferner Groß-Antiquariale, Kommissions-Buchhandlungen usw. soll ten diese günstige Gelegenheit, ihren Betrieb Len Berli ner Kollegen zu empfehlen, nicht ungenützt vorübergehen .lassen. Nähere Auskunft über die Jnsertionsbedingungen erteilt die "»Geschäftsleitung der Bestellanstalt«. In Unterstützung der Bildungsbestrebungen für den'Jungbuchhandel hatte der Vorstand der »Korporation der Berliner Buchhändler« im Jahre 1923 in dankenswerter Weise "im Einverständnis mit der »Krebs-Jubiläums-Stiftung« einen Buchführungskursus für jüngere Gehilfen und Gehilfinnen einge richtet, der von 17 Gehilfen, 4 Gehilfinnen, 3 männlichen und einem weiblichen Lehrling besucht wurde. Der von Herrn Karl Kräh geleitete Kursus fand in den Monaten April bis Juni statt. Eie Kursuzteilnehmer wurden in di« doppelte Buchführung unter besonderer Berücksichtigung der buchhändlerischen Verhältnisse cin- gefllhrt. Auch im Jahre 1924 findet, ebenfalls in den Monaten April bis Mai, ein ähnlicher Kursus statt. Ein« besondere Beachtung verdienen auch die von unserem geschätzten Mitglieds Herrn Max Paschke, in Firma Haude L iSpenersche Buchhandlung, Dozent an der Handelshochschule, im Sommersemester 1924 im Hochschulgebäude, Spandauer Sir. 1, an den Donnerstagen, abends 7 bis 8 Uhr, abzuhaltenden Vor lesungen für Buchhändler über das Thema »Autor und Verleger«. Durch eine Zuwendung der »Korporation der Berliner Buchhändler« ist die »Krebs-Jubiläums-Stistung« in der Lage, Angehörigen des Berliner Buchhandels Hörerkartcn zum ermäßig ten Preise von 5,— Gm. statt 10.— Gm. zur Verfügung stellen zu können. Gesuche um Überweisung solcher Hörerkarten zum er mäßigten Preise sind zu richten an den Schatzmeister der »Krebs- Jubiläums-Stiftung«, Herrn Rudolf Möhring (Geschästsführcr der »Korporation der Berliner Buchhändler«), Berlin W. 66, Buch händlerhof 2. Der Nachweis von Lehrlings st eilen und die Be ratung für junge Leute und junge Mädchen, die sich dem Buch handel widmen wollen, erfolgte auch im letzten Iahe« durch den Geschäftsführer der »Korporation der Berliner Buchhändler«, Herrn Rudolf Möhring, dem wir auch künftig offene Lehrstellen stets schriftlich mitzuteilen bitten. Auch im vergangenen Jahre konnte festgestellt werden, daß, verglichen mit früheren Jahren, erheblich weniger junge Leute den buchhändlerischen Beruf ergreifen wollen, sodaß die Nachfrage nach Lehrlingen durch di« einlaufenden Mel- düngen nicht befriedigt werden konnte, zumal da viele Firmen die Einstellung von weiblichen Lehrlingen ablehnen. Die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse ließen auch im Jahre 1923 nicht zu, durch eine neue Ausstellung »Buch und Bild« für den Absatz des Buches Werbearbeit zu leisten. Wir hegen aber die Hoffnung, daß das Jahr 1924 unseren Wünschen die Erfüllung bringen wird. Im verflossenen Geschäftsjahr konnten drei unserer Mitglieder auf ein 75- bzw. 50jähriges Bestehen ihrer Firmen zurückblicken t von diesen drei Kollegen dursten die Herren Arthur und Rudolf Gcorgi, Inhaber der angesehenen Verlagsbuchhandlung Paul Parey, das 75jährige Jubiläum ihrer Firma und unser Vorstands mitglied Herr Friedrich Maas das 50jährige Geschäftsjubiläum seiner Firma Polytechnische Buchhandlung A. Sehdel feiern. Wir möchten nicht unterlassen, diesen Kollegen an dieser Stelle unsere besten Wünsche auszusprechen. Durch den Tod wurden uns im Rechnungsjahr 1923/1924 <1. April 1923 bis 31. März 1924) entrissen: Frau Rose Austerlitz, in Firma F. Simon und die Herren: Max Backe, in Firma Max Backe, O. Gomdart, Geschäftsf. der Firma Leonhard Simion Ns., vr. pvu. und vr. jar. b. c. Walter de Gruyter, i. Fa. Walter de Gruyter K Co., Geh. Kommerzienrat Georg Kühn, i. Fa. Reinhold Kühn A.-G., Hermann Lazarus, i. Fa. A. Asher K Co., Wilhelm Lobeck, Geschäftsführer der Firma C. Regenhardt, A. Radziejewski, Geschäftsführer des Verlages vr. Wede- kind L Co., Erik Spemann, Direktor der Firma Union Deutsche Verlags gesellschaft, Durch den Tod des Herrn Erik Spemann verlor die »Ver einigung« ihren stellvertretenden Vorsteher, dem die Ausgabe zu- sallen sollte, die Stelle des jetzt satzungsgemäß ausfcheidenden Vor stehers einzunehmen. Seinen klugen Rat werden wir in unserem Vorstandskreise schmerzlich vermissen. Durch das Ableben von Herrn vr. Walter de Gruyter verlor nicht nur der Berliner Buch handel, sondern der gesamte deutsche Buchhandel eine seiner vor nehmsten, kenntnisreichsten und charaktervollsten Persönlichkeiten, die aus die Lösung aller wichtigen Fragen, die den Buchhandel in den letzten Jahrzehnten bewegten, entscheidenden Einfluß geübt hat. In den plötzlich dahingerafften Berussgenossen Wilhelm Lobeck und Hermann Lazarus betrauern wir ausgezeichnete Kollegen, die stets bereit waren, ihr Können und Wissen in den Dienst der buchhändlerischen Allgemeinheit zu stellen. Allen Heim gegangenen Kollegen werden wir ein ehrenvolles Gedenken bewahren. Die Mitgliederzahl unserer »Vereinigung- bc- trug am Anfang des Berichtsjahres, am I, April 1923, 611 Mit glieder t neu eingetretcn sind 55 Mitglieder, es verstorben 9 Mit- glieder, ausgeschieden sind 66 Mitglieder, sodaß am 1. April 1924 die »Vereinigung« noch 591 Mitglieder zählt. Möge das soeben begonnene neue Geschäftsjahr 1924 alle Wünsche und Hoffnungen in Erfüllung gehen lassen und dem Ber liner Buchhandel dadurch einen Ausgleich schaffen für die schweren Zeiten, die ihm durch die Inflation im Berichtsjahr 1923 erwachsen waren. Hans von Weber -f-. Wenn ich als nächster Freund und langjähriger Mitarbeiter Hans van Webers, der kürzlich in Seefeld bei München einem Herzleiden erlag, an dieser Stelle einige Worte zu seiner vielumstrittenen Per sönlichkeit sage, so geschieht es weniger, seine Verdienste um das deutsche Buchgewerl"e zu rühmen — denu diese sind wohl unbestritten —, als um zu erklären, wie er das wurde, was er unserm Verlags- buchhandcl war: der streitbare Außenseiter, der selbstbewußte Sonder ling, der Hecht im Karpfenteich. Hans von Weber, Abkömmling einer alten sächsischen Juristcn- Familie, hatte bis zu seinem dreißigsten Jahre nie daran gedacht, Ver leger zu werden oder überhaupt einem bürgerlichen Berufe sich zu wiibmcn. Er war, so lange ich ihn kannte, nämlich von unserer frühesten, gemeinsam verlebten Jugend an, scheinbar nur zu holdem, genießerischem Nichtstun veranlagt, ein höchst beweglicher, geistreicher, amüsanter Junge, der schon sehr früh seine noblen Passionen pflegte, mit zwanzig Jahren bereits als Grandseigneur in Saus und Braus lebte und schöne Mädchen nicht minder glühend verehrte als alle schönen Künste. In Leipzig, wo er sich um 1895 Studien halber aufh>ielt, stanld er mit an der Spitze der denkwürdigen »Literarischen Gesellschaft«, siedelte dann 1896 mit mir zusammen nach München über und setzte dort sein fröhlich-ungebundenes Genießer-Leben solange fort, bis es ihm zu kostspielig wurde. Er hatte den jungen Zeichner Alfred Kubin kennengelernt: entrüstet, daß sich kein Kunsthändler für diesen inter essierte, beschloß er, selbst eine Kubin-Mappe hcrauszugcben. Nach dem er so als Mäzen und Amateur-Verleger Blut geleckt hatte, er warb er sich die wesentlichsten Geschäfts-Kenntnisse durch Privat-Untcr- richt bei Alexander Skuhra (jetzt Generaldirektor der Nikola Verlags- A.-G.1 und gründete mit dem Nest seines Vermögens, gestützt ans seinen Geschmack nnd seine bibliophilen Erfahrungen, die Luxns-Zeit- schrisl xHypcrion« nnb den Hyperion-Vcrlag. Ten »Hyperion« mußte er bald cingchcn lassen, der Verlag aber florierte, besonders durch seine ! illustrierten Bücher, und verschaffte Weber zunächst die Anerkennung ^ der bibliophilen Kreise.
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