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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1929
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- 1929-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1929
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- Deutsch
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März: Ev. Jugendsekretärtagnng; 2.—4.,April: Apologetische Cen trale: Kursus für Lehrer; 4.—9. April: Ev. Schule für Volksmusik: Reichsführerwoche der Musikantengilde; 10.—16. April: Uchteschule: Laienspiellehrgang; 17.-24. April: Ev.-soz. Schule: Studentenknr- sus. — Die Litcraturvorbereitung geschieht durch die Buchhand lung des Ev. I o h a n u e s st i f 1 e s in Berlin-Spandau, Schönwalder Allee. Das Weihnachtsgeschäft in Frankreich. — Eigentlich müßte man vom »Neujahrsgeschäft« schreiben, da der größte Teil der Geschenke in Frankreich immer noch zu Neujahr gemacht wird, obwohl unser Tannen- baum mit seinen Sitten auch bei unserem westlichen Nachbarn immer tiefere Wurzeln schlägt. Uber den Buchabsatz während der Feiertage also gibt es meines Wissens keine genaueren Angaben, derartige Untersuchungen liegen den Franzosen ja auch wenig. Immerhin war das Bedürfnis, zu wissen, wie cs ging, groß genug, damit sich ein Rundfrager auf die Beine machte. Der Bericht dieses Herrn liegt nun vor, er ist in vieler Hinsicht interessant und hat sogar einen für uns recht hübschen Schlnßakzent. Immerhin zunächst die Feststellung, daß es sich der »Nund- srager« etwas leicht machte — er sprach nur bei einem einzigen Buchhändler vor. Aber dieser einzige scheint für viele zu zählen, und es geht aus allem hervor, baß er, wenn man mir diesen Aus druck gestattet, ein »Gewiegter« ist, der seine Kunden und deren Weihnachtswiinsche vortrefflich kennt. Am meisten also wurden zu Weihnachten und Neujahr die Werke von Jules Verne und die der »Bibliothdque rose« verlangt, es ist dies eine garantiert harmlose Sammlung, deren klassische Vertreterin die Comtesse de Sögur ist. Aber wurde Jules Verne deshalb so viel verkauft, weil die Kinder des heutigen Frankreich immer noch so viel Freude an dessen aben teuerlichen Geschichten haben? Der »Gewiegte« ist andrer Meinung: Jules Verne wird deshalb für die Kinder gekauft, weil ihn die Eltern gelesen haben. — »Der Verkauf der Weihnachtsbücher und im allgemeinen aller Bücher für Kinder hinkt immer eine Genera tion nach. Wir schenken unfern Kindern, was uns als Kinder gefallen hat, wir blättern auch wieder gerne in diesen uns ver trauten Büchern, es ist dies eine Art von Verjüngung . . .« Das heutige französische Kind soll ganz andrer Meinung sein und manchmal auch auf seiner Meinung bestehen, indem es die von i h m gewünschten Bücher verlangt. Und dies sollen fast immer tech nische Werke sein, also Bücher über den Aeroplan, über das Auto usw. Was die größeren und großen Kinder angcht, so ist es mit dem früheren Massenabsatz der sogenannten »Luxus-Bücher« wäh rend der Feiertage aus, heute werden eher die »Halbluxusbücher« zu Geschenkzwccken gewählt. Ein sehr gutes Geschäft wurde mit den guten Klassikerausgaben und Gesamtausgaben besserer Ausstattung gemacht. Den größten Erfolg während der Feiertage soll aber — Herr Poincar 6 mit seinen bis jetzt fünfbändigen Memoiren zum Preis von 125 Fr. gehabt haben. »Der Jules Verne der Erwach senen war ganz einfach Herr Pvincars«, sagte der Gewiegte, ohne sich hierbei wohl des ganzen Humors seiner Worte bewußt zu werden. Diese fünf Bände wurden deshalb so gern gekauft, weil sie dem Preis und dem Umfang nach das typische Neujahrsgeschenk dar stellten und weil Herr Pvincars zwar nicht beliebt, aber eben sehr geachtet ist. Und jetzt der Schlutzakzent: Aber noch ein amüsantes Detail, fuhr der »Gewiegte« fort. Eine gewisse Zahl von Weihnachtskunden war der Meinung, daß dies Geschenk doch zu mager sei, sie wollten bis zu 150 Franken gehen. Sie beschlossen also, zu den fünf Bänden Pvincars noch einen sechsten zu kaufen. Aber was für einen? Sie durchwanderten meine Buch handlung, prüften alles, zauderten — und neun von zehn kauften den »Napoleon« von Emil Ludwig. Ue.-Paris. Aus Jugoslawien. — Wie wir erfahren, haben alle Reisevertreter eine Jahressteuer von Din. 1000.— — Mk. 72.— der Finanzbehörde seit 15. Januar d. I. zu entrichten und den Behörden oder kontrol lierenden Beamten auf Aufforderung vorzuzeigen. Während von dieser Steuer nur nachweislich fest angestellte einheimische Reisende befreit sind, wird sic von allen cinreisenden ausländischen Firmen- Vertretern bei Grenziibertritt von Finanzorganen nach der Paß- revidierung eingehoben. Zuwiderhandelnde können bei evtl. Auf- greifung mit bis zu Din. 3000.— bestraft werden. Diese neue Ver ordnung wird sehr strenge gehanöhabt. Aus den Niederlanden. — In der kleinen niederländischen Stadt Msen feierte kürzlich die öffentliche Büchcrhalle ihr zehntes Jahres- kfest. Die Festfolge (nach der »Niederländischen Bibliographie«) sah tals Anfang ein Titelraten vor. Es sollten Personen erraten werden, die als lebende Bilder auftraten und die in bekannten Büchern Vor kommen. Die erste Person war »der kleine Lord Fauntleroy« von Burnett. Die zweite Gestalt kommt in der Camera Obseura von Hildcbrand vor, einem volkstümlichen Buch, das seit 00 Jahren in den Niederlanden jeder Mensch einmal gelesen hat. Das dritte Rät sel war schon schmieriger zu lösen, aber die anwesenden Frauen wuß ten doch damit Bescheid. »Eine weibliche Person an einer Näh maschine sitzend«, war das genaue Abbild der ersten Seite eines Buches aus dem Leidener Verlag Sijthoff: »Ich kann Kleider nähen«. Die Besucher erhielten für 10 cents eine vorgedruckte Karte, auf die die Lösungen zu schreiben waren. Der Berichterstatter knüpft die Bemerkungen daran, daß sehr viele Leute die Buchtitel der Werke, die sie gelesen haben, nicht angeben können, weder die sen noch Verfasser oder Verleger, wogegen sie recht gut die ein zelnen Helden ihrer Liebltngsbücher in der Erinnerung haben. »Unsere Schriftsteller« überschreibt das Nieuwsblad einen klei nen Aufsatz. Es wird darin gesagt, daß man sich manchmal den Kopf zerbreche über das »Schicksal der Bücher«, die, wenn ausgedient, nach so und so viel Irrfahrten irgendwo unbekannt enden, aber, fügt das Blatt hinzu, mit dem Schicksal der Schriftsteller beschäftigt man sich selten, die bei lebendigem Leibe und in der Kraft ihrer Tage herabgleiten: Viele unserer Schriftsteller schreiben für die Zn- gabeblätter des Butterhanöels, der Petroleumhänöler, der Seifen geschäfte und Schnapsbuden, für Blätter von Warenhäusern, und bekannte Buchzeichner schaffen Bilder dafür. Bekannte Männer schreiben Vorreden für Verlagswerke vollkommen unbekannter Ver leger, die mit recht eigenartigen Verkaufsgewohnhciten ins Geschäft zu kommen versuchen. Und wie soll das weitergehen? Unsere Schrift steller scheinen vor dem Nichts zu stehen. Auktion Hoepli-Mailand. — Am 18. Februar versteigert die Firma einhundert Inkunabeln und Manuskripts. Ein monumentaler Katalog, wundervoll gedruckt mit 83 vorzüglichen Tafeln, Abbildun gen und Druckproben der gebotenen Schätze, lassen dem Antiquar das Wasser im Munde zusammenlaufen: die Stimmung wird freilich etwas getrübt, wenn er die Schätzungsliste erblickt, die zwischen 800 bis 90 000 Lire für das einzelne Stück sich bewegt, wobei sich noch einige Nummern befinden, die statt des erhofften Preises nur Striche an führen. Vorwiegend sind es italienische Inkunabeln, auch der Ka talog ist in italienischer Sprache abgefaßt. Die Beschreibung ist peinlich exakt und ausführlich mustergültig, so daß er eine glänzende Leistung der Firma darstellt. Hain, Copinger, Pellechet, Proctor und andere bibliographische Hilfsmittel sind reichlich herangezogen; die Bibliotheken, in denen sich Exemplare der zum Verkauf kommen den Inkunabeln befinden oder auch fehlen, sind namhaft gemacht, genug, der Katalog ist mit aller Umsicht bearbeitet, so daß sich der Sammler ein klares Bild machen kann, um auch ungesehen Auf träge erteilen zu können. Das Format des zwei Finger starken Kataloges ist ein stattliches Groß-Quart. Auf einige der kostbarsten Stücke hinzuweisen, fehlt leider der Platz, denn man müßte beinahe alle hundert anführen. Max Zieger t. Die druckfehlcrfreie Zeitung oder Zcitschrist. — Die »Glarner Nachrichten« gaben kürzlich auf die Frage »Wann ist eine Zeitung bruckfehlerfrei?« folgende Antwort: »Eine Zeitung ist drucksehler frei, wenn 1. der Verfasser oder Einsender das Richtige geschrieben, 2. bas Richtige auch deutlich geschrieben, 3. der Setzer in alle Fächer des Setzkastens richtige Buchstaben geworfen hat, 4. die richtigen Buchstaben ergreift, 5. sie richtig einsetzt (die Punkte 3—5 gelten für Handsatz, an ihre Stelle tritt bei der Setzmaschine das richtige Tip pen und das richtige Fallen der Buchstaben), 6. der Korrektor die Korrektur richtig liest und verbessert, 7. die Überprüfung richtig vor genommen wird, 8. in der Überprüfung noch gefundene Fehler richtig verbessert werden, 9. dem Betreffenden Zeit hierzu gelassen wird, 10. noch ein Dutzend andere Umstände sich ebenso glücklich abwickeln. Und da nun z. B. eine achtseitige Zeitung etwa 300 000 Buchstaben enthält, so müssen sich jene günstigen Umstände 300 000mal wieder holen, wenn die Zeitung fehlerfrei sein soll«. Selbstverständlich trifft die Antwort der »Glarner Nachrichten« auch auf Bücher und sonstige Drucksachen zu. Neubau einer Berufsfachschule für das graphische Gewerbe in Berlin. — Im großen und ganzen hat die Reichshanptstadt im Ver gleich zu manch anderen Städten, namentlich Leipzig und München, hinsichtlich der Ertüchtigung des Nachwuchses im Druckgewerbe nur bescheidene Einrichtungen aufzuweisen. Das soll aber nun anders werden. Es sind nämlich die Pläne für den Bau eines großen Fach schulgebäudes in der Urbanstraße im Süden Berlins fertiggestellt worden, und zwar nach dem Entwurf von Professor Poelzig. Es ist
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