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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1921
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- 1921-03-03
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- 03.03.1921
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Redaktioneller Teil. X? 52, 3. März 1921. Zur Erhöhung der Postgebühren. — Gegen die Tarifpolitik der Post, wie sie in der neuen Erhöhung der Postgebühren zum Ausdruck kommt, wendet sich Wirklicher Geheimer Oberpostrat Knof in der »Vossischcn Zeitung«. Die Post habe eine K u l t u r a u f g a b e zu er füllen, die sie aber vernachlässige, wenn sie den Tarif auf eine Höhe bringe, die den Verkehr erdrossele. Berücksichtigt und geschont werden müsse vor allem der M a s s e n v c r k e h r, also die Briefe und die Drucksachen, aber leider scheine die Post gerade diesen Verkehr in unerträglicher Weise belasten und aus ihm so viel wie möglich heraus holen zu wollen. Gebühren von 60 Pfg. für einen frankierten Brief bis 20 Gramm und 20 Pfg. für eine Drucksache bis 50 Gramm gingen über das zulässige Maß weit hinaus und seien geeignet, den Verkehr .vollständig zu hemmen. Um den allein einträglichen Masscnverkehr aufrechtzuerhalten und zu fördern, werde die Post nicht umhin können, einerseits den Tarif auf einer einigermaßen erträglichen Höhe zu halten und andererseits, was schon früher häufig vvrgeschlagen sei, bei Auslieferung derartiger Sendungen in großen Massen einen nach der Zahl der Sendungen abgcstuften N a b a t t zu gewähren. Die Ver rechnung der Gebühren würde nicht durch Freimarken — eine Erspar nis für die Post —, sondern im Wege der Barfrankierung zu erfolgen haben, und die Sendungen würden mit dem sogenannten Frankostempel zu bedrucken sein. Begünstigung verdiene ferner der B ü ch e r v e r s a n d, dem an sich schon fast erdrückende Fesseln angelegt sind, durch einen möglichst niedrig gehaltenen Tarif; jede weitere Erhöhung sei für diesen Verkehr, der doch wesentlich zur Hebung der allgemeinen Bildung beitragen soll, einfach unerträglich. Nicht ungerechtfertigt dagegen sei eine stärkere Belastung des Bargelöverkehrs, also der Postanweisungen, Nachnahmen und Postaufträge, unter gehöriger Schonung der kleinen Beträge. Der Bargeldverkehr sei von jeher ein Sorgenkind der Post verwaltung gewesen, weil er den Betrieb stark belaste und eine nicht zu verstopfende Quelle für Schiebungen und Unterschlagungen bilde. Wenn daher der Tarif einen Anreiz dazu biete, vom Bargeldverkehr zum bargeldlosen Verkehr überzugchen, so dürfte dagegen kaum etwas einzuwenden sein. Der ideale Zustand wäre es, wenn jeder Mann und jede Frau, vor allem aber jede Behörde ein Postscheckkonto oder ein Bankkonto hätte; aber von diesem Zustande seien wir leider noch sehr weit entfernt. Stuttgarter Vuchhandlungs-Gchilfcnverein (E. V.), gcgr. 1867. — Der nach langem Gedulden seitens unserer Mitglieder und ihrer Ange hörigen gehegte Wunsch, wieder einmal aus den Nöten und Sorgen des Alltags herauszutreten und in geselliger Gemeinschaft einige frohe Stunden zu genießen, fand in unserem F a m i l i e n - A b e n d am 22. Januar im »Bürgermuseum« seine würdige Erfüllung. Pünktlich zur festgesetzten Stunde versammelte sich eine erwartungsvolle, große Schar im festlichen Saale und spendete den Klavier-, Violinvorträgen und Gesängen, die in buntem Wechsel den Abend belebten, herzlichen Beifall. Auch die »Sängerrunde Schimmelllub« stellte sich in den Dienst des Brudervereins und brachte stimmungsvolle Chöre zum Vortrag, u. a. die »Abendfeier« von I. V. v. Scheffel nnd »Hab Sonne im Her zen« von Cäsar Flaischlen, unserem vor kurzem Heimgegangenen schwä bischen Dichter und einstigem Berufskollegen. Eine besondere Über raschung wurde den Teilnehmern noch von seiten der Stuttgarter und einer Anzahl auswärtiger Verleger zuteil, die in freundlichem Ent gegenkommen sehr wertvolle Werke gestiftet hatten, wofür ihnen an dieser Stelle herzlicher Dank gesagt sei. Nach einem für die Jugend nur zu kurzen Tanze endete der Abend, der für alle Teilnehmer so an genehme Erinnerungen nnd herzliche Freude hinterließ. A. H. Zwanzigster Deutscher Gcographcntag. — Der 20. Deutsche Geogra- phcntag wird am 17., 18. und 19. Mai d. I. in Leipzig stattfindcn. Die vorläufige Tagesordnung nimmt folgende Verteilung des reichen Stoffes in Aussicht: Forschungsreisen während des Weltkrieges. — Zu sammenfassende Übersicht über kartographische Arbeiten während des Weltkriegs. — Landeskundliche Arbeiten an der Ostfront. — Landes kundliche Arbeiten in Rumänien, Mazedonien und Albanien, dem Orient, den Kolonien, den Meeren. — Neuere geographische Forschun gen und Untersuchungen. - Die Einwirkungen des Krieges und seiner Folgezeit auf den geographischen Unterricht. — Die territorialen Ver änderungen. Es wird gebeten, die Anmeldung der auf die Gegenstände dieser Tagesordnung bezüglichen Vorträge spätestens bis zum 15. März an den Vorsitzenden des Zentralausschusses Professor vr. Hans Meyer, Leipzig (Haydnstr. 20), gelangen zu lassen. — Im Zu sammenhang damit wird in der Deutschen Bücherei eine geographische Ausstellung stattfinden, zu der verschiedene wertvolle Pläne usw. aus den Beständen des Leipziger Stadtgeschichtlichen Museums leihweise zur Verfügung gestellt werden. Personamlichrichren. Wilhelm v. Bode Ehrendoktor-Ingenieur. — Die Technische Hoch schule zu Be r l i n--C ha r l o t te n b u r g hat soeben Exzellenz Wel heim v. Bode die Würde eines Ehrendoktor-Ingenieurs verliehen, »dem hervorragenden Kunstkenner, Kunstgelehrtcn und Forscher, dem Meh rer der vaterländischen Kunstsammlungen«. Die Auszeichnung er folgte auf Antrag der Abteilung für Architektur aus Anlaß von Bodes Ausscheiden aus dem Staatsdienst. Gestorben: am 21. Februar Herr Carl Andreas Neitzcl, Mitinhaber der Firma C. A. Neitzel in Kopenhagen. Der Verstorbene trat am 1. Januar 1892 den Herren Th. und C. V. Neitzel in der Leitung der 1819 gegründeten Firma zur Seite und nahm am 10. Juni 1911, nach dem Ausscheiden der oben genannten Herren, O. H. Mikkelsen als Teilhaber auf. Seit 1. Mai 1919 war ihm Herr canö. phil. Axel Sandal eine Stütze, dem es jetzt obliegt, das alte Geschäft weiterzuführen. John Habbcrton f. — Aus NcwAork wird gemeldet: Der Ver fasser des Romans »Helenens Kinderchen«, John Habbcrton, ist im Alter von 79 Jahren in der Nähe von New Jork gestorben. Sein Buch von den lustigen Erlebnissen, die dem gutherzigen Erwachsenen im Verkehr mit unverdorbenen kleinen Jungen vergönnt sind, voll Humor und mit liebevoller Einfühlung in die Kindcrscele geschrieben, ist in der ganzen Welt berühmt geworden und auch in Deutschland durch die Übersetzung in der Neclamschen Sammlung rveit verbreitet. Von den übrigen Werten Habbertons sei der Roman »Caleb Wright« genannt, der vor etwa 30 Jahren Aufsehen erregte. Angelika Hörmann f. — In I n n s b r u ck ist kürzlich die Dichterin Angelika Hörmann gestorben. Sie war neben Hermann von Gtlm und Adolf Pichler die Vertreterin älterer tirolischer Heimatslyrik. Erde und Luft Tirols gaben ihrer Lyrik trotz frauenhafter Milde, Güte und Lieblichkeit herbe künstlerische Kraft; ohne rhetorisch zu sein, haben zahlreiche ihrer lyrischen Gedichte einen kernigen gedanklichen Inhalt; auch in ihren epischen Dichtungen, in den Prosaerzählungen »Trutz mühle«, »Nähmädcken«, »Oswald von Wolkenstein«, »Salig-Fräulein« ist die lyrische Nanir der Dichterin als Grundstimmung vorwaltend. Sie wurde 1843 in Innsbruck geboren und war mit dem um das tiro- lische Volkstum verdienten Forscher und ehemaligen Direktor der Innsbrucker Universitätsbibliothek Negierungsrat I)r. Ludwig Hör mann vermählt. I)r. Karl Mcnger f. — Im 81. Lebensjahre ist kürzlich in Wien der ehemalige Professor der Nationalökonomie nnd Finanzwissenschaft an der Wiener Universität Hofrat 1)r. Karl Mcnger nach kurzer Krank heit gestorben. Nach vollendeten Studien veröffentlichte er im Jahre 1871 sein erstes größeres Werk: »Grundsätze der Volkswirtschafts lehre« (Allgemeiner Teil), das der nationalökonomischen Forschung neue Wege wies und ihm die akademische Laufbahn cröffuete. Er habilitierte sich zunächst an der Wiener Universität als Privatdozent für Nationalökonomie und erhielt einige Zeit darauf die Ernennung zum außerordentlichen Professor dieses Faches. 1876 wurde Or. Men- ger damit betraut, den österreichischen Thronerben in die politische Ökonomie einzuführen, und in den folgenden Jahren begleitete er seinen Schüler auf längeren Reisen durch Deutschland, Frankreich und England, die auch für ihn mancherlei Förderung seiner Studien er gaben. Im Februar 1879 wurde Or. Menger zum ordentlichen Pro fessor für politische Ökonomie au der Wiener Universität ernannt, welches Amt er mit stetig wachsendem Ansehen als Lehrer und For scher bis zum Ende des Studienjahres 1902/03 bekleidete. Seither lebte Menger, ganz seinen Studien hingegeben, in stiller Zurückge zogenheit, aus der er nur im vorigen Jahre gelegentlich der Feier seines 80. Geburtsfcstes heraustrat. Sein Verdienst ist es vor allem, die wirtschaftsthcoretische Forschung zu neuem Ansehen gebracht zu haben. Seine im Jahre 1883 erschiene nen »Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaften und der politischen Ökonomie insbesondere« entfesselten heftige Angriffe der historischen Schule der Nationalökonomie, auf die Menger in einer kleinen Schrift: »Die Jrrtümer des Historismus«, ebenso scharf ant wortete. Seine späteren Arbeiten galten namentlich der Lehre vom Geld und Kapital; besondere Erwähnung verdienen hier seine Schrif ten, die er zu Beginn der Ncunzigerjahre über die Währungsreform i» Österreich-Ungarn veröffentlichl hat, denen eine Reihe weiterer Auf sätze in Fachzeitschriften und in großen Sammelwerken folgte. Verantwort!. Ned. i. B.: Richard A l b e r t i. — Verlag: DerBvrsenoerein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche- Buchhändlerbau». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2ö tBuchhändlerhau-j. 260
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