S494 X° 277, 28. November 1934. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. von k/rban Fc/rroarLenberAf * Loriin nnci i^ien Am 10. Dezember gelangt zur Ausgabe: Billroth und Brahms im Briefwechsel Mit Einleitung, Anmerkungen und 4 Bildtafeln Lerausgegeben von vr. Otto Gottlieb - Billroth, Wien VIII und 529 Seiten in Oktav-Größe Preis geheftet NM 12.50, in Leinen gebunden RM 15.— in Halbleder-Geschenkausgabe RM 17.50 ^f^^enn wir heute der breiteren Öffentlichkeit das Erscheinen eines neuen Buches anzeigen, so tun wir es diesmal mit ganz besonderer Freude. Handelt es sich doch hier nicht um ein alltägliches Werk, sondern um die Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen zwei Männern, die, als Gelehrter und Künstler, bis in unser Zeitalter hinein das öffentliche Leben aufs stärkste beeinflußt haben und deren überragender Geist auch heute noch lebendig nachwirkt. Es gehört immer zum Reizvollsten und Anziehendsten, gewisser' maßen mit dem Schlüssel von Freundesbriefen Zutritt zu der Persönlichkeit großer Männer erlangen zu dürfen. And wenn in solchen Äußerungen eines hohen Lebensstils, wie hier, Reichtümer schöner Geistigkeit, erlesenen Kunstsinnes und edelsten Menschentums ausgebreitet liegen, so werden wir für solche Weihestunden besonders dankbar sein und jeder — nicht nur Musikus und Mediziner —, der für Tiefe der Lebensauffassung und farbige Gestaltung des Alltages Sinn und Liebe hat, wird von diesem Besuch bei Billroth und Brahms reichsten inneren Gewinn mit forttragen. Der Herausgeber dieses Briefwechsels, der Billroth verwandtschaft lich nahestand und Brahms persönlich kannte, führt uns mit feinstem Empfinden bei den beiden Freunden ein und begleitet uns von Brief zu Brief mit erklärenden Worten, ohne dadurch die unmittelbare Einwir kung dieser wundervollen Briefe auf uns zu stören. Aus dem Vorwort des Herausgebers: Drr Briefwechsel von Johannes Brahms mit Theodor Billroth, welcher in diesem Buche der Öffentlichkeit vorgelegt wird, kann als das Dokument eines denkwürdigen Freundschaftsbundes gelten, wie ein solcher in dieser Art nicht leicht ein zweites Mal zwischen einem großen schöpferischen Künstler und einer mächtigen Gelehrten persönlichkeit von höchstem Eigenwette bestand Zm Rückblicke auf die Erfahrung eines langen Lebens weiß ich, wie leicht und verhältnismäßig schnell Erinnerungen und die an sie anküpfenden Gedankengänge in Vergessenheit ver- sinken und nicht mehr zu rekonstruieren sind —. daher denn für denjenigen, der einmal mit ernsten Gedanken große, der Kunst und ihrem Dienste zugehörige Menschen auch nur ein Stück ihres Lebensweges offenen Sinnes begleitet hat, es nur wie die Abtragung einer Dankesschuld ist, wenn er von dem ihm so zugekommenen Besitze an andere weilergibt, solange es für ihn selber „noch Tag ist". Inhalt: Einleitung S. 1 — 178, Briefwechsel S. 179—488, Anhang S. 489—529; dazu 4 Bildtafeln. S