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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1929
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- 1929-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1929
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fXi 206,5. September 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ö. Dtschn. Buchhandel. Im ersten Jahrbuch sind 316, im zweiten rund 400 Ge meinden aufgeführt. Diese können nicht alle in gleichem Maße ausgewertet werden. Infolge der geringen Vollständigkeit und Einheitlichkeit der Angaben können für die einzelnen Frage stellungen in wechselnden Gruppierungen jeweils nur die Ge meinden mit vergleichbaren Angaben zusammengestellt werden. Ihre Zahl schwankt zwischen 100 und 200, sodaß immer eine ge nügend breite Grundlage für Durchschnittsfeststellungen ge geben ist. Bemerkenswert ist zunächst der Fortschritt im Wandel der Besitzverhältnisse: Es sind 80?8 kommunale (Otten 57A), 18,528 private (Otten 42^), 1,5A staatliche (Otten 1A) Büchereien (bei 175 Gemeinden mit 3028 der Reichsbevölkerung). Dann aber lassen sich vor allen Dingen nunmehr die einzelnen Bestandteile des Büchereietats darstellen. In der folgenden Tabelle 5 sind in Klammern die aus dem Jahrbuch 1 errechnten Zahlen bei- gcfügt. Sie zeigen, daß sich die ermittelten Werte, obwohl aus ganz verschiedenen Gemeindegruppierungen errechnet, gegenseitig bestätigen. Dies ist möglich, weil in der Berichtszeit grund legende Veränderungen nicht eingetreten sind. (Tabelle 5.) Tabelle 5. In Pfennigen Anteil am Gefamtetat pro Einw. in Prozenten 1925/26 1924/25 1925/26 1924/25 Bücher 5,9 ( 5,5) 27,5 (27,2) Zeitfchriften 0,9 ( 0,8) 4,0 < 4,0) Bücher und Zeitschriften . 6,8 ( 6,3) 31,5 (31,2) Einbände bzw. Buchbind. 2,2 < 2,1) 10,1 (10,4) Vermehrungsetat .... 9,0 ( 8,4) 41,6 (41,6) Personaletat 12,7 (11,8) 58,4 (58,4) Gefamtetat 21,7 (29,2) 100 (100) Seit 1909/10 sind die finanziellen Aufwendungen im Kopf mittel also um 14028 gestiegen. Me Bevölkerung der betreffen den Gemeinden hat in dieser Zeit aber nur um 2228 zuge nommen. Nimmt man den sogenannten Vermehrungsetat für sich, so entfallen in seinem Rahmen rund 6628 auf Bücher, 1028 auf Zeitschriften und 2428 auf Buchbinder bzw. Einbände. Dies entspricht annähernd den früher genannten Maßzahlen von Angermann. Gegenüber den in Tabelle 4 genannten Prozent ziffern des Etats ist der Anteil für Personalkosten stark gestiegen. In welchem Maße das tatsächlich geschehen ist, läßt sich gleich wohl deutlich nicht erkennen, da bei der einstigen groben Auf teilung des Etats die Abteilung »Sonstiges« (Tabelle 4) in hohem Maße unbestimmte Inhalte hat. Weiter kann man feststellen, daß 2,628 der Bevölkerung aktive Leser sind; d. h. jeder 39. Ein wohner ist in diesem Sinne Benutzer der volkstümlichen Bücherei. Das bedeutet aber, daß die Gesamtausgaben pro Leser i. D. 8.25 Mark betragen (für Bücher und Zeitschriften allein 2.68 Mark). Die im Jahrbuch 2 erfaßten Büchereien haben einen Bestand von rund 5 556 000 Buchbinderbänden und 564 000 Lesern; die Gesamtausleihe beträgt 12 555 000 Bände. Die Bestände wurden im Durchschnitt also 2Z4mal umgesetzt (vgl. dazu Tabelle 2); auf den Leser kommen i. D. 22,2 Bände Ausleihe und 9,8 Bände Bestände. Die auf einen ausgeliehenen Band entfallenden Gesamtkosten betragen also i. D. 37,2 Pfen nige, auf 1 Band der Bestände entsprechend 84,2 Pfennige. Wie oben für die Vorkriegszeit sollen nun auch hier die Aufwendungen für die volkstümlichen Büchereien in den Rahmen der Gesamtausgaben für Schul- und Bildungswesen eingefügt werden. Zum Vergleich werden außerdem die entsprechenden Zahlen für Jugendpflege und Leibesübungen beigefügt* **) ). (Tab. 6.) Die absolute Zahl des Gesamtzuschußbedarfes für Biblio theken, Archive und Lesehallen beträgt für die dieser Zusammen stellung zugrunde liegenden 83 Städte rund 11 Millionen Mark. Das sind auf den Einwohner 57 Pfennige im Jahr. Dem wäre die oben ermittelte Durchschnitts-Kopfzahl des Jahres 1925/26 für die volkstümlichen Büchereien (rund 22 Pfennige) gegenüberzustellen. Von den erwähnten 83 Städten liegen 21 mit ihrem Zuschußbedarf für ihr gesamtes Bibliothekswesen noch unter dieser Durchschnittsziffer von rund 22 Pfennigen für die volkstümlichen Büchereien allein. 7. Kritik des gegenwärtigen Standes. Überblicken wir noch einmal die hier gezeichnete Entwick lung, die aus bescheidensten Verhältnissen innerhalb eines Men schenalters von einem Kopfdurchschnitt von annehmbar 2 Pfen nigen zu einem solchen von rund 22 Pfennigen führt, so ist das zweifellos ein schöner Fortschritt. Wir dürfen auch annehmen, daß seit 1926 noch weitere Besserungen erzielt worden sind. Wir sahen aus den Zahlen der Tabelle 6, daß die Ausgaben für die Volksbüchereien an den kommunalen Aufwendungen für Biblio theken und Archive mit etwa 3928 i. D. beteiligt sind. In früheren Untersuchungen^) konnten wir sogar feststellen, daß dieser An teil im Freistaat Sachsen für die Großstädte 5128, für die Mittel städte 54^ und für die Kleinstädte 3628 beträgt, unter günstigen Verhältnissen also merklich über dem Allgemeindurchschnitt liegen kann. Es ist auch zu beachten, daß wir immer versucht haben, Durchschnittswerte auf möglichst breiter Grundlage zu errechnen. Würde man lediglich eine bestimmte Reihe von Ge meinden untersuchen, die über ein bereits relativ gut ausgebautes Büchereiwesen verfügen — und solche Gemeinden gibt es immer hin heute in beachtlicher Anzahl — so würde man auch zu gün stigeren Durchschnittswerten kommen, z. B. etwa zu einem Kopfdurchschnitt von rund 30 Pfennigen. Das würde aber zu Trugschlüssen führen. Ganz im Gegenteil muß sogar darauf hingewiesen werden, daß der Kopfdurchschnitt noch unter 22 Pfennigen liegen würde, wenn es möglich wäre, auch die wirtschaftlichen Verhältnisse der Volksbüchereien in den Klein städten mit weniger als 10 000 Einwohnern und in den länd lichen Gemeinden auf breiter Grundlage rechnerisch zu erfassen. In den »Richtlinien für kommunale Büchereipolitik« ***) wird der Mindestaufwand für die volkstümliche Bücherei der deutschen Gemeinden mit 30 Pfennigen pro Kopf des Einwohners beziffert. Angermann (a. a. O.) nennt für die eingerichtete Bücherei von mittlerem Umfange mit etwa 10 000 Bände Be stand als Existenzminimum sogar 30 bis 40 Pfennige. An diesen aus den Notwendigkeiten der Praxis abgeleiteten Zahlen *) Ermittelt auf Grund von: Seutemann, Karl. Finanz- Übersicht nach den Voranschlägen für 1928. (Etat. Jahrbuch deutscher Städte. Jg. 24. 1929.) Es berichten 83 Städte mit rund 1918 Mil lionen Einwohnern. Die Zahlen sind die des Z u s ch n ß bedarses pro Jahr und Einwohner in Pfennige», in dein Absatz »Schul- und Bildungswescn« dagegen in Reichsmark. **) Börsenblatt Nr. 162 vom 14. Juli 1928: »Die kommunalen Biichereiinittcl«. ***) Hefte für Bllchereiwesen 1926, Nr. 5. Tabelle 6. Berlin Städte mit mehr als 200 000 Einwohnern Städte mit 100—200000 Einwohnern Städte mit 50—100 000 Einwohnern 1927 1928 1927 1928 1927 1928 1927 1928 Schul- und Bildungswesen 25,51 30,05 24,19 28,20 22,63 26,81 19,66 22,77 Museen, allgem. Bildungs- u. Kunstpflege 16 28 96 114 45 48 45 49 Theater, Konzertunternehmungen . . . 48 58 253 288 212 240 198 185 Bibliotheken, Archive, Lesehalten. . . Jugendpflege, Leibesübungen, Spiel, 45 60 56 64 42 49 35 36 Sport 86 102 74 100 36 58 69 63 951
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