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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1936
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- 1936-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1936
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Nummer 288, 8. November 1988 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Härte des Wollens, mit dem wir uns der politischen und geistigen Auflösung Europas entgegenstellen. Zur Erkenntnis der schrift tumspolitischen Ausrichtung, die wir unserer Arbeit heute geben müssen, ist es notwendig, sich immer wieder das eigene Politische Erlebnis der letzten Jahre klarzumachen und es einzureihen in die großen Zusammenhänge unserer Zeit. Wir sahen, wie die Auflösung aller Lebenswerte, die unter der Herrschaft des Materialismus in seiner liberal-kapitalistischen und marxistisch-bolschewistischen Form bis in die Zelle des Volkes, die Familie, hinein um sich gegriffen hat, wir erlebten die Ver sachlichung ethischer und sittlicher Begriffe bis zur Abwandlung in »gängige Ware«, wir erlebten die Entrechtung und Ausbeutung tausender deutscher Menschen durch die Herrschaft anonymer Kapi talsgesellschaften der Industrie und des Großgrundbesitzes, und wir erlebten vor allem, daß das deutsche Volk begann, an sich selbst zu verzweifeln und in seiner völkischen Kraft zu erlahmen drohte. Wir zogen daraus nicht den Schluß vom »Untergang des Abend landes« mit seinem in diesem Zusammenhang so gefährlichen Leit wort: »Optimismus ist Feigheit«. Von der herrischen Forderung Spenglers, die er der Welt entgegenrief, nahm die Weimarer »Ge sellschaft« keine Kenntnis, sondern verfiel unter dem Einfluß des auf diesem Boden parasitcnhaft wuchernden Judentums einer müden Dekadenz und legte sich die Lehre Spenglers auf ihre feige Art zurecht. Sie zog damit das deutsche Volk — auf die tausendfältige Weise der Beeinflussung durch die Presse und das Systemschrifttum usw. — mit in ihren Bannkreis der Herdenmoral, der Charakter losigkeit und des Verfalls. Aber einer stand auf — allen Schriftgelehrten zum Trotz. Durch seine Tat zerschlug er alle ausgeklügelten Systeme einer Kathedersoziologie, fegte er alle akademisch wohl- geordneten Disziplinen der Wirtschaftswissenschaften, der Staatswissenschaften und der Philosophie über den Haufen — und bewies, daß das Leben stärker ist als der Intellekt und sich nicht vergewaltigen läßt, wenn man es auch noch so sehr in die Zwangsjacke eines abstrakten Systems von blutarmen Beziehungen und Ordnungen verstrickt. Sein Grundsatz ist zum Glauben von Millionen geworden, und aus die sem Glauben allein erwächst auch das neue geistige Deutschland. Untergang und Sterben bringen keinen Gewinn, — nein, leben, wenn Unheil droht, und stehen, wenn die Not kommt, bis zum äußersten, sich selbst zuliebe, dem Schicksal zum Trotz und den Kommenden zum Segen. Das hat uns der Führer vorgelebt und das ist das Grundbekenntnis des Nationalsozialismus, von dem aus er seine Welt baut und erkämpft. Damit ist die Stellung umrissen, von der aus der National sozialismus alle Probleme anpackt — auch die geistigen und die, die uns auf dem Gebiet des Schrifttums entgegentreten. Nichts kann für den Neubau der Dinge Verwendung finden, was nicht auf seinen Gehalt hin überprüft ist und der Idee der Bewegung sinn voll entspricht. Wir stehen auch auf dem Gebiet der geistigen Über lieferung, also eines großen Teiles des Schrifttums, vor einem neuen Anfang und werden unter keinen Umständen über diesen Weg den Mächten, die wir eben in hartem Kampf zu Boden geworfen haben und denen wir die Masken von der Fratze des Eigennutzes, der Gier und des hemmungslosen Trieblebens rissen, wieder die Möglichkeit des Einbruchs in die deutsche Volks seele geben. Manche werden sagen, daß das Beginnen so weit gespannt ist und eine solche Summe von Schwierigkeiten aller Art in sich birgt, daß am Erfolge gezweifelt werden könnte. Gewiß, die Schwierig keiten sind vorhanden, — sie liegen im Sachlichen, im zeitlich Gebundenen, Historischen und im Persönlichen. Aber sie schrecken uns nicht, — im Gegenteil, sie spornen uns an. Mag auch da und dort einmal ein Fehlschlag zu verzeichnen sein oder ein besonders versteiftes Widerstandsnest zu brechen, die Bewegung wird unbe irrt, beharrlich und Planmäßig den geistigen Ausbau ihrer Weltanschauung vollziehen und alles das ausscheiden, was sich im bisherigen Lauf nnserer Geschichte als Gift für die sittliche Kraft der menschlichen Ge meinschaften und die von Gott gewollte Rassen- und Blutsgebun- 960 denheit des Volkes erwiesen hat. Sie wird das tun, weil sie gar nicht anders kann, weil sie es tun muß, wenn sie will, daß ihr Werk für kommende Geschlechter Bestand hat. Und das will sie! In dieser für die Bewegung zwangsläufig aus ihrem revolu tionären Charakter gegenüber der alten Welt gegebenen Haltung liegt auch die schrifttumspolitische Grundlage und Aufgabe der Parteiamtlichen Prüfungs kommission zum Schutze des NS.-Schrifttums beschlossen. Sie wissen, daß diese Stelle der Partei verhältnismäßig spät durch eine Verfügung des Stellvertreters des Führers im April 1934 geschaffen wurde. Dies hat seinen guten Grund, der in der Besonderheit der nationalsozialistischen Revolution gegeben ist. Lassen Sie mich an dieser Stelle noch einmal weiter ausholen. Unsere Revolution war eine ganz und gar unliterarische. Auch hierin unterscheidet sie sich von ihrem Antipoden, der französischen Revolution von 1789. Man kann diese bezeichnen als einen Auf stand des Intellekts gegen das Leben, — der Nationalsozialismus aber ist der Aufstand des Lebens gegen die Wahnsinnsherrschaft eines entfesselten Intellekts. Ich will dabei die Leiden des durch Religionsverfolgungen der Hugenotten usw. und durch eine ent artete Fürstenherrschaft gepeinigten französischen Volkes nicht übersehen. Aber am Beginn der blutigen Ereignisse der französi schen Revolution stehen die Bücher der Aufklärer und Freigeister, stehen ihre Ideen von der schrankenlosen Freiheit des Indi viduums, des Gesellschaftsvertrages und der liberalen Auflösung aller G e m e in s ch a f t s g e b ild e, die sich so namenlos ver hängnisvoll nicht nur für das französische Volk, sondern für die ganze Welt ausgewirkt haben. Nicht anders liegen die Verhältnisse bei der heute durch die Welt gehenden bolschewistischen Umsturzwelle, von der Deutschland allein und nur allein durch den Nationalsozialis mus bewahrt geblieben ist. Man muß das offen aus sprechen. Diejenigen haben kein Recht zu wehklagen, die jahr hundertelang die Macht und die Möglichkeit hatten, die von ihnen beherrschten Völker zu befrieden. Der in wahnsinnigen Ver folgungsszenen mißhandelte Glaube, die aus dem Herzen gerissene Liebe zur Heimat, Boden und Familie stehen auf, auch nach Jahrhunderten, und fordern Gericht. Aber es erfüllt uns mit tiefer Trauer, wenn wir sehen, wie das Wollen der Völker mißleitet und mißbraucht wird zur Belebung einer in sich toten, lebensfeindlichen, bis ins letzte intellektualisti- schen zerstörenden Anschauung, wie sie uns im Bolschewismus be gegnet, hinter dem sich das heimatlose entwurzelte ewige Juden tum verbirgt. Im Gegensatz aber zu den einer doktrinären lebensfeind lichen Ideologie verfallenen Revolutionen ist der National sozialismus nicht vom grünen Tisch aus geboren worden und nicht in Heimat- und vaterlandlosen Literatenkreiscn systematisiert und dogmatisiert worden. Sein Geburtsort liegt mitten im Herzen des Volkes und er ist unsere völkische Antwort auf die jahrhundertelangen Versuche der »privat«wirt- schaftlichen und »privat«rechtlichen Ausbeutung jeglicher Art, seelischer und matetieller. Er ist aber auch zugleich unsere Antwort auf den anmaßenden und verbreche rischen Versuch, unsere völkische Not zur Errichtung anonymer internationaler Cliquenherrschaften des Judentums usw. zu mißbrauchen. So begann der Kampf der Bewegung von Anbe ginn nach zwei Seiten gegen die Welt von »gestern«, gegen die Tyrannei des »Privaten« und gegen die Versuche zur Herr schaft des Materialismus, zur Errichtung der Tyrannei des »Kollektiven«. Da gab es keine Zeit zur Entwicklung eines eigenen weitreichenden Schrifttums. Der unmittelbare Einsatz der Person allein entschied den Kampf, und allen voran gab der Führer das leuchtende Beispiel an Einsatz und Hingabe und riß dadurch die Millionen seiner Anhänger mit sich. Das gesunde völkische Lebens gefühl und der auf ihm fußende Wille des Führers gab den Inhalt dieses Kampfes ab. Fast nur des Führers Buch »MeinKamp f«, das inzwischen zum politischen Lebensbuch des deutschen
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