für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^r24. Freitags, den 22. März 1839. Literatur des Buchhandels. <S chluß.) 1. Verreielmiss cler Luell-, Xunst- unä NusUeslien- IisnälunAvn im 1. 1839. u. s. 2- tläressliueli kür äon äeutselren Nuckltnudel u. s. rv. 1839. v. O. S eli u l r. Gehen wir zu dem Schulischen Adreßbuchs über, dcffen Erscheinen wir theils den öfters ausgesprochenen Wünschen nach einem verbesserten Buchhändlerverzeichnisse, theils aber auch, und hauptsächlich, dem regen Interesse zu verdanken haben, welches Herr Schulz an Allem nimmt, was Buchhandel heißt und mit demselben in Beziehung steht, so ist schon ein flüchtiger Blick hinreichend, den un- gemeinen Fleiß und die Genauigkeit aufs Neue zu bekun den, mit welcher er gearbeitet und wovon bereits der von ihm herausgegebene Supplcmentband zum Heinsius so viele Beweise lieferte. Mündliche Mittheiiungen und eigene gesammelte No tizen genügten ihm nicht, sondern erlegte seinem Adreß- buche authentische, von den meisten Handlungsbesitzern eigenhändig ihm gegebene, Nachrichten zu Grunde, die zu erlangen nicht ganz leicht war; daß solche nicht bei allen Firmen beizubringen waren, ist erklärlich, dürfte aber dem Werke um so weniger den Vorwurf der Unvollständigkeit zuziehen, als der Verfasser den vorliegenden Jahrgang selbst nur als einen ersten V e r s u ch betrachtet wissen will, und als solcher dürfte seine Arbeit auch den strengsten Beurthei- ler nur im höchsten Grade befriedigen; eine Nachah mung des Müllec'schen Verzeichnisses kann es in keinem Falle genannt werden. Herr Schulz hat sein Adreßbuch in 6Abtheilungen rubricirt, wovon die erste auf 108 Seiten das Verzeichniß 6r Jahrgang. aller der Buch-, Kunst- und Musikalienhandlungen Deutsch lands und anderer Länder enthält, welche durch Leipzig und anderer Orte Vermittelung unter einander in Verbin dung stehen, nebst Beifügung der Eommissionaire in Leipzig und andern Städten, und der Angabe, wo der Verlag der betreffenden Handlungen ausgeliefert wird. Außerdem finden sich fast bei jeder Firma eine Menge der schätzbarsten Notizen in Bezug auf Zusendung von Neuigkeiten, Wahlzettel, Inserate, antiquarische und Auctionskataloge, die Angabe des vollständigen Namens der Besitzer, ob sie Mitglieder des Böcsenvereins sind, ob sie neben dem Hauptgeschäfte Filialhandlungen haben oder noch andere Geschästsbranchen betreiben, so wie Nachrich ten über die Gründung und früheren Besitzer der Handlun gen u. s. w., Alles übersichtlich und zweckmäßig angeordnct. Es enthält diese Abtheilung überhaupt Alles, was für das praktische Geschäftsleben irgend von Nutzen sein kann, und wo nähere Angaben bis jetzt nicht zu erlangen waren, darf man hoffen, sie in einem nächsten Jahrgange zu finden. Von besonderem Interesse dürften die historischen Nach richten über die Zeit der Gründung eines Geschäftes und dessen frühere Besitzer sein, die wir gleich zahlreich, und dabei meistens authentisch, bisher nicht zusammengestellt besaßen; Aehnlichcs versuchte der verstorbene Metz in sei ner Gesch. d. Buchh. u. der Buchdr., dessen Angaben je doch sehr dürftig ausfielen und nicht immer richtig sind. Als dasjenige Geschäft, dessen Entstehen am weitesten zucückdatirt werden kann, lernen wir aus dem Adreßbuchs das von Graß, Barth u. Eo. in Breslau kennen, welches bereits im Jahr 1503 von Eonr. Baum gar ten gegründet wurde. 44