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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1935
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- Deutsch
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M 38, 14. Februar 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Santa Clara, beides ist vereinigt in den Jugendwcrken Schillers. Uber der reichen schwäbischen Dichtung leuchten drei hochragende Gipfel: Hölderlin, der Beter nnd Dulder. Neben ihm ein mächtigerer Bruder, ein Eroberer der Dichtung, Friedrich Schiller. Er waltete als ein Herrscher im Reiche der Dichtnng, er, der heroische Dichter, der schwäbischen Erde herrlichster Sohn. Er hat das schlechte Bürgertum, den trägen Spießbürgergeist zu Boden geschleudert. Gegen dieselbe Gesinnung kämpfen wir heute mit dem Nationalsozialismus. Neben Hölderlin und Schiller steht der dritte Große, Mörike, der die zar testen Lieder gesungen. Ebenso aber ist bei den Schwaben, das klare Denken zu Hause. Es stehen hier dafür nur die Namen eines Kepler, Schelling, Hegel. Und auch in der rauhen Wirklichkeit stellen sie ihren Mann. Die mäch tigste deutsche Kolonie im Südosten, das Banater Land, ist von ihnen den Unbilden abgernngen worden. Und seit 1918 regt sich die schwä bische Erde dort mächtiger denn je. Prof. Suchenwirth schloß mit einem leidenschaftlich fordernden Anruf der deutschen Jugend. Wir brauchen eine Dichtung, die wurzelt in dem gewaltigen Geschehen unserer Tage und die getragen ist von der hinreißenden Kraft eines Schiller. Schwäbisches Land, Kernzelle deutschen Geistes, schwäbische Erde, Saat soll aus dir wachsen, du bist gerufen, mitzuwirke'n und zu bauen am Dritten Reiche der Deutschen. Prof. vr. Csaki beendete diese wahrhaften Feierstunden, in der Deutsche aus dem Südosten, aus dem Banat, unter uns waren, mit einem kurzen Schlußwort. Diese Morgenstunde ist für uns ernste Mahnung, Aufruf und Anklage. Die Anklage ist enthalten in dem Wort Schillers: »Geben Sie Gedankenfreiheit!«. Das ist für die Deutschen jenseits der Reichsgrenzcn unsere Forderung an die Böller der Welt. Am Nachmittag des Sonntags geschah eine Fahrt in die Schillerstadt Marbach, die zu einer Sttmde schlichten Ge denkens am Schillerdenkmal und durch den Besuch des Schiller- Nationalmuscums unter der Führung seines Schöpfers und Leiters, Geheimrat Otto von Güntter, jedem einzelnen wieder zu einem Er lebnis der Größe schwäbischen Geistcsschaffens wurde. Am Schiller denkmal legte Oberrcgierungsrat vr. Herrmann für die Württem- bergische Regierung einen Kranz nieder »Zum Ehrentag der schwä bischen Dichtung«, Prof. vr. Suchenwirth für die Neichsschrifltnms- kammer »Dem heroischen Dichter der Deutschen in Ehrfurcht und Dankbarkeit« und stellvertr. Ganleiter Schmidt als Leiter der Landes- stellc des Neichsministeriums für Bolksaufklärung nnd Propaganda einen Kranz mit der Aufschrift: »Das nationalsozialistische Deutsch land ehrt seine schwäbischen Dichter«. (Schluß folgt.) H ermann D a n e ck e r. In dem Aufsatz »Schwäbische Dichtung« in Nr. 30 des Börsen^ blattes haben sich einige Fehler eingeschlichen, die hier berichtigt seien. Wilhelm Kohlhaas (nicht Michael) ist Urschwabc, mit dem politischen Dichter Georg Kammler war selbstverständlich Georg Stammler ge- Eröffnung der Berliner Schulungsabende der Fachschaft Leihbücherei im Bund reichsdeutscher Buchhändler Am 7. Februar eröffnete der Leiter des Schuluugsamtes, L. H ürte r, die Schulungsabende der Fachschaft Leihbücherei, Berlin. Ein neuer Abschnitt im Leihbüchereiwescn beginnt mlt diesem Schulungsabend. Das letzte Jahr war dem Aufbau der Organisation gewidmet, dieses Jahr soll der Schulung gewidmet sein und in diesen Abenden soll dem einzelnen das zugänglich gemacht und gegeben wer den, was ihm noch fehlt. Die Arbeit soll unter dem Motto stehen- »Viel leisten, wenig hervortreten, mehr sein als scheinen«. Ter Plan der Schulung ist dreiteilig: weltanschauliche, litera rische, technische Schulung. Wir stehen am Aufgang einer neuen, nationalen und sozialisti schen Weltanschauung, daher ist die weltanschauliche Schulung grund legend, auch für die beiden anderen Teile des Programms. Die Neste einer vergangenen Weltanschauung müssen durch diese Schulung ver drängt werden: aber sie hat nicht nur diesen negativen Sinn, sondern auch einen positiven, und zwar den des Aufbaues. Die literarische Schulung wird sich aus dieser weltanschaulichen entwickeln. Wir müssen erkennen, daß das Kunstwerk, das Buch nicht irgendwo für sich lebt in einem luftleeren Raum, sondern daß es seine Wurzeln im Volk hat. Wir müssen uns von Büchern abwenden, die nicht auf einer solchen Weltanschauung ruhen, und dann müssen wir noch zu der Erkenntnis kommen, daß »Kultur« und »Geschäft« nicht von vorn herein Gegensätze sein müssen. Besondere Bedeutung erhielt der Abend durch die grundsätzlichen Ausführungen vr. Erckmanns von der Abteilung Schrifttum des Propagandaministeriums über »Schrifttum in der Zeiten wende«. In großen Linien zeigte er den Umbruch und Aufbruch der Zeit, die Bedeutung und die Zusammenhänge des Schrifttums mit dem Geschehen dieser Zeit, um dann am Schluß das Schrifttum zu umreißen, das Eingang in unser Volk finden muß, und damit ist zugleich die Ausgabe des Leihbibliothekwesens gekennzeichnet, vr. Erck- mann führte ungefähr folgendes aus: Es wäre eine rein liberale Methode, ein Bild von dem zu geben, was an Büchern da ist, nnd von dem, was wir Nationalsozialisten zu diesen Büchern zu sagen haben. Alle Bezirke des Lebens, die rein wirtschaftlichen wie die kulturellen Dinge müssen sich innerlich dnrchdringcn und formen, sie müssen sich alle ausrichten auf dieGröße dcs Volkes. Für uns ist Volk die Lebensmacht, von der aus alles erst seine letzte Schau bekommt. Und dann ein anderes: die Voraussetzung aller Sinn deutungen von heute, morgen und übermorgen ist die nationalsoziali stische Revolution. Uber die Gewinnung der Macht hinaus war von Beginn an Ziel der Bewegung der Gcsamtanspruch an alles völkische Leben. Und diese Zielsetzung war ein Durchbruch der deutschen Seele. Ihren Anstoß erhielt sie aus dem Erleben des Weltkrieges. Im Kampf des Materials, im Chaos mußte sich zeigen, ob der einzelne stand hielt mit dem, was er mitbrachle. Die Welt vor dem Krieg erwies sich als brüchig. Der große Krieg hat den Menschen in seine allerletzten Bestände zurückgeführt, und hier liegt die Wurzel der national sozialistischen Revolution. Nnr langsam hat sich dieses Erlebnis der Frontgeneration hcrauskristallisiert, die einzelnen zusammengesührt, und im Verein mit einer erwachenden Jugend haben wir alle das Ergebnis dieses Kampfes erlebt: die nationalsozialistische Revolution. Und nnn mußte das Neue zeigen, wie tief es wurzelte. Hier sind es zwei neue grundlegende Gedanken, die alles andere bestimmen: In dem Gedanken des »Blutes« wird der verheerende Gegensatz zwi schen der Sphäre des Geistes und Sphäre der Wirtlichkeit aufgehoben: Leben gleich Blut bedeutet immer die Einheit von Geistigem nnd Körperlichem, von Geist und Wirklichkeit. Tie Erkenntnis, daß sich im Blut die Lebensmüchte in untrennbarer Einheit finden, daß vom Blut aus alles verstanden werden muß, ist etwas sehr Weittragendes: sie bedeutet Entfernung vom Materialismus, Egoismus, von der Masse, vom Intellektualismus. Aber sie sichert uns den Wert des Kämpferischen, des Soldatischen, der Gefolgschaftslreue, der Disziplin, überhaupt der Größe des deutschen Volkes. Der zweite Wert ist der Begriff des »Bodens«. Ter Strom des werdenden Volkes quillt immer aus der Verbindung mit dem Boden. Der Boden ist der zweitwichtige und grundlegende Bestand des nationalsozialistischen Staates. Das Bewußtsein dieser beiden Dinge ist dem Volk wieder gewonnen worden durch die national- diescr Erkenntnis mit nach Hanse zu nehmen, um daran und damft an sich weiterzuarbeiten. Es gilt die Werte der nationalsozialistischen Bewegung überall hineinzutragen, in unser ganzes Volksleben, auch in unser Schrifttum: Die Rolle des Schrifttums beruht auf der völkischen Wirkung des Buches. Da sich das Buch zuerst an das »Ich« wendet, war es in der vergangenen Zeit eine der gefährlichsten vorübergehend, aber die Eindrücke eines Buches nimmt jeder einzelne mit sich, sie werden formend und umformend ans den Menschen ein wirken. Diese Wirkung kann aufrichtend, ausrichtcnd nnd voran treibend sein, nnd diese Wirkung muß gelenkt werden ans die Er kenntnisse der voraus genannten Werte. Und deshalb tragen die Men schen, die dem Volk das Buch zu geben haben, eine große Verant wortung. — In dieser Neuordnung beschränkte sich der Referent auf die Bezirke des schöngeistigen Schrifttums, das ja vor allem im Mittelpunkt der Arbeit der Leihbibliotheken steht. Er nahm eine Ein teilung der Gesamtproduktion des Buches in fünf Gruppen vor: das Erste war eine Abrechnung mit dem Wirken und den Erzeugnissen der »Emigranten«. Immer noch suchen die Emigranten ein Wirknngs- seld in Deutschland, hier gilt cs ein wachsames Auge zu haben? Wir haben kein Interesse mehr an den Erzeugnissen eines Döblin, Thomas Mann, Klaus Mann und anderer. Diese ganze Produktion geht uns nichts an, sic darf nicht mehr in Berührung kommen mit unserem Volk. Ebenso wertlos für uns sind die Erzeugnisse derer, die in 123
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