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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1935
- Strukturtyp
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- 1935-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1935
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- Deutsch
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38, 14. Februar 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. billigem Patriotismus machen, die sich nähren aus einem wilhel minischen und liberalen Geist. Mit dieser Hohlheit und Leere können wir nichts mehr anfangcn. Dann ist diezmcite Gruppe, die der V o l k s l i t e r a t u r, die noch kaum in Berührung gekommen ist mit dem Nationalsozialismus. Auch hier ist ciu wachsames Auge und ein feiner Instinkt nötig, um das Brauchbare herauszusinden. Es ist die Aufgabe der Schrift steller, auch dieses Schrifttum zu durchdrungen mit den Werten des Volkes. Solange das noch nicht der Fall ist, darf dieses Schrifttum nicht das Gesicht einer Leihbibliothek bestimmen. Die dritte Gruppe ist die volkhaste Dichtung der älteren Generation: Hier liegt eine Kulturleistung vor uns, die der vergangene Staat mit allen Mitteln verschwiegen hat. Hier sind in der Stille des deutschen Lebens große, schöpferische, einsame Menschen aufgestanden und haben ein gewaltiges Werk in das Volk hineingegebcn. Diesem Werk ist zum Durchbruch zu verhelfen, und wir werden sehen, wie gut und gern wir die Machwerke der Emi granten entbehren können. Um nur einige Namen zu nennen: Kolben- heyer mit seinem umfassenden »Parazclsus«-Werk, Schäfer mit den »Dreizehn Büchern der deutschen Seele«, Friedrich Griese, der Mythus des Bodens in seinen Werken gestaltet, Hans Grimm mit seinem Volksepos »Volk ohne Raum«. Dieser Dichtung muß der ihr ge bührende Raum eingeräumt werden, in dieser Dichtung sind Werte der nationalsozialistischen Bewegung enthalten. In die vierte Gruppe nehmen wir die Werke, die das Kriegs erlebnis und aus dem Kriegserlebnis gestalten; auch hier nur einige Namen: Walter Flex, Ernst Jünger, Werner Beumelburg. Edwin Erich Dwinger, Hans Zöberlein und andere; dieses Schrift tum gehört heute unserem Volk. Die fünfte Gruppe ist das Schrifttum, das sich mit der nationalsozialistischen Bewegung besaßt. Dieses Schrifttum ist erst im Wachsen, denn der Nationalsozialist der Kampfjahre hatte keine Zeit zu schreiben, er mußte marschieren, und die beiden letzten Jahre Die Bewegungen in der Der nachfolgende Aufsatz ist nicht besonders auf die Verhält nisse im Buchhandel zugeschnitten. Vielleicht kann er aber doch einige Anregungen geben. Die Ermahnung: »Die Bewegungen in der Kundenkartei beobachten« ist auf jeden Fall beherzigenswert. Für die planvolle und regelmäßige Bearbeitung des Kunden kreises ist es erforderlich, die Bewegungen in der Kundenkartei, also das Auf- und Abfluten der einzelnen Kundenschichteu, genauestens zu beobachten. Eine Kuudenkartei erfüllt nur dann ihren Zweck, wenn man sich auch in jeder Hinsicht auf das zur Verfügung stehende Mate rial verlassen und aus den Eintragungen und Anordnungen jederzeit die schwächsten Stellen des Verkaufsgcbietes erkennen kann. Denn hier — an den gefährdeten Punkten — muß man zunächst alle Kräfte der Verkaufs- und Propaganda-Arbeit konzentrieren, wenn man sich vor Verlusten schützen will. Sehr oft aber werden diese Grundsätze notwendiger Kleinarbeit sehr vernachlässigt; die Pflege und Überwachung des Kundenmaterials ist meist eine Ange legenheit, die erst in zweiter Linie kommt und die meist eine unter geordnete Nolle spielt. Die Auffassung, die Höhe der getätigten neuen Abschlüsse oder neuen Verkäufe beweise die Vorwärtsentwicklung eines Unter nehmens, ist irrig und wird durch die Praxis täglich widerlegt. Wie viel wichtiger und vorteilhafter ist es, die einmal gewonnenen Käufer als Dauerkunden zu gewinnen und sie zu Werbekräften zu erziehen, damit diese Kunden wieder die Empfehlung für das Unternehmen weitertragen. Man darf die Kundenkartei nicht etwa als ein totes Organisationsmittel mit in den Kauf nehmen wollen, weil es nun einmal dazu gehört; man muß Leben in die Karteien bringen, damit sie ein wertvolles, lebendiges Kapital darstellen. Ein Beispiel dazu: Ein Unternehmen hat sich lediglich durch Ver- trcterarbcit einen Kundenstamm von etwa 2500 Käufern geschaffen. 2500 Adressen aus dem ganzen Verkaufsgebiet meist die Kartei nach, aber — diese Kartei ist vollkommen tot! Zwar werden die Neu eingänge gewissenhaft registriert, doch die laufende Werbearbeit, das ständige Nachsassen, das Erkundigen, ob diese Adressen auch tatsächlich zufriedene Kunden sind, oder Wünsche, Beschwerden haben, fehlt. An diese Arbeit denkt man zwar gelegentlich, man spricht darüber, aber — es fehlt zur Durchführung die Zeit. Man hat das Personal dafür nicht gerade zur Verfügung, und Neueinstellungen — das lohnt sich doch nicht dafür! Eines Tages aber flaut das Geschäft ab, und da erinnert man sich plötzlich, nachdem man neue Käufer nicht mehr findet, daß man ja noch eine voll eingerichtete Kartei zur Verfügung hat, so daß man 124 waren dem organisatorischen Ausbau gewidmet. Aus diesen Gründen kam es noch nicht zu einer ganz großen Gestaltung des national sozialistischen Erlebnisses, dazu kommt der andere Grund, daß es viele Jahre des Abstandes braucht, um eine solche geschichtliche Umwälzung in einer dichterischen Schau Form werden zu lassen. Ter Anfang ist gemacht: Dietrich Eckart, Heinrich Anacker, Baldur von Schirach, Herbert Böhme, Alfred Karrasch. Ein Werk wie der »Parteigenosse Schmiedecke« von Karrasch hat natürlich eine ganz entscheidende Be deutung. Hier wird ein Zeitereignis gestaltet für die Menschen dieser Zeit, daher darf ein solches Buch nicht vom ästhetischen Gesichtspunkt aus gesehen werden, sondern vom völkischen Gesichtspunkt aus. Ju der gleichen Linie liegt ein ganz neues Werk: »Prolet am Ende« von Schröder; es ist ein Arbeiter, der hier schreibt; und hier liegt eine Pflicht, dieses Schrifttum hineinzutragen ins Volk. Jeder leiste an seiner Stelle das Seine, damit das Ganze gedeihe. Zuletzt sprach vr. Jenckner über die Aufgabe des Leih- bibliothckars, über die Aufgabe, die zugleich eine Leistung ist: Er ziehung zum Bu ch c. Vom Buch aus müssen mir uns die Tinge erarbeiten, damit das Buch unser Freund, unser Mitarbeiter wird. Wir müssen uns fragen: Was braucht der Mensch, der zu uns kommt? Aus Menschenkenntnis heraus müssen wir seine Jnteressenpunkte finden, um ihm dann das Buch geben zu können, das sich für ihn eignet und ihn zugleich ein Stück weiterbringt; das aber können mir ist, wenn wir den Schwerpunkt eines Buches in uns ausgenommen haben. Helfen soll uns hier eine Buchkritik, die uns in die Hände arbeitet, die uns Anhaltspunkte über das Buch gibt, eine Kritik, die nicht vom rein literarischen Gesichtspunkt aus geschrieben ist. — Mit einem Sieg-Heil aus Führer und Volk fand dieser Erösfnungsabcnd der Fachschaft Leihbücherei sein Ende. Ei n st a r k e r und weit tragender Auftakt der S ch ul ungs reihe, möge er bestimmend sein für die weitere erfolgreiche Arbeit. W. L. Kundenkartei beobachten ja nur an diese Kunden heranzutreten braucht, um sich schnell wieder zu erholen und Boden unter die Füße zu bekommen. Doch da machen sich mit erschreckender Deutlichkeit die Auswirkungen der versäumten Nachbearbeitung des Adressenmaterials geltend. Die zeitgemäße Kundenbearbeitung als die Voraussetzung fiir die Vorwärtsentwicklung des Geschäftes gipfelt in der Forderung, die geschäftlichen Beziehungen mit den alten Abnehmern zu vertiefen, dafür zu sorgen, daß man allein schon durch die Empfehlungen dieser Kunden erhebliche Verkäufe erzielt. Das kanu man nur erreichen, wenn man alle Schwankungen und Erscheinungen, die sich in der Kundenkartei sehr deutlich aufzeigen, auf ihre Ursachen prüft und frühzeitig Abhilfe schafft, wenn man fühlt, daß Kundenkreise aus diesen oder jenen Gründen abspringen. Gewiß gehört die gewissenhafte Führung und Überwachung der Kundenkartei zu jenen Ausgaben, die viel Zeit und manche Mühe beanspruchen, aber es handelt sich ja auch um eine organisaiorische Arbeit, die — wenn der Zeitpunkt da ist — entscheidend sein kann für die Existenz des Unternehiyens. Die Karteikarten müßten Vordruck und Naum für etwa folgende Angaben enthalten, die noch je nach Bedürfnis erweitert oder be schränkt werden können.*) 1. Ort 2. Straße Haus-Nr 3. Name (Firma) Vorname Stand.... 4. Telefon . . . ledig . . . verheiratet . . . Kinderzahl . . . 5. Kreditwürdig bis 6. Sonderwünsche des Kunden 7. Wichtige Daten des Kunden (Geburtstage, Jubiläen nsw.) . . . 8. Kunde erhielt Werbesachen am Nr. . . . 9. Bestellung Lieferung 10. Karteikarte angelegt am Bemerkungen umscitig. Gründe, weshalb die Karten nicht mehr stimmen, können u. a. sein: Firma erloschen oder in Konkurs, mit anderer verschmolzen oder Titel geändert, Kunde verzogen, Kundin hat geheiratet, der Kunde ist befördert (Beamter), also Titel zu ändern, Kunde ist gestorben, die Frau ist Witwe geworden, Firma in andere Hände übergegangen, Straßen wurden umbenannt, Kunde läßt sich nicht mehr sehen, Kunde bezieht von anderen Firmen u. a. mehr. O. Olsen. *) Lesen Sie bitte nach, was im Paschke-Nath, Bd. 2, S. 220/26 über die Kundcnkartei gesagt ist. Dort findet sich auch ein Vordruck, der durch die nachstehenden Angaben z. Tl. noch ergänzt werden kann.
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