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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1839
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1839-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1839
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1839
- Monat1839-05
- Tag1839-05-17
- Monat1839-05
- Jahr1839
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1839
- Autor
- No.
- [3] - 1005
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1005 48 1006 gutzuschreiben, so muß auch die gesammte Inventur am 31. December gehalten werden. Ob aber dies der passende Termin ist, möchte sehr bezweifelt werden, da die Rcguli- rung der Remiktenden und Disponcnden doch immer erst! nach der Ostermefse — um Johannis — vollständig zu be werkstelligen ist. — Die Behauptung des Recens. aniangend, daß ein Completirungsconto unnöthig sei, da ein besonnener Verleger schwerlich bereits vcrrechnetc Reste aus einem Rech nungsjahre in das andere verschieben würde, so möchte dieser Fall sich doch bei vielen durch unvorhergesehene Fälle noch stets ereignen und fällt gewiß alljährlich vor, weshalb Recens. sich selbst rechtfertigen mag, wenn er die namhaf testen und größten Handlungen durch seine Behauptung zu „unbesonnenen Verlegern" macht. 7. Sortiment-Conto. — Sobald alles das, was ich in der ersten und zweiten Abtheilung meines Hand buchs über Inventur und Führung der Sortimcntsbücher gesagt habe, gehörig berücksichtigt wird, dürfte Niemand et was Wesentliches über diesen so wichtigen Zweig des Buch handels vermissen. Auf Erklärung der Einrichtung von Nebcnbüchcrn, welche aus die Buchführung und besonders auf den Jahresabschluß ohne wesentlichen Einfluß sind, konnte und wollte ich mich deshalb nicht einlassen, weil die selben fast in jeder Handlung anders geführt und nach dem jedesmaligen Bedürfniß eingerichtet sind. Wo würde ich auch hingerathen sein, wenn ich mich sogar bis zur Einrich tung von Portobüchern, Buchbinderbüchern, Abgangsbüchcrn u. s. w., welche doch auch hin und wieder geführt werden, und deren Existenz gewiß ebenfalls ihren Nutzen gewährt, hätte vcrsteigen wollen. Ob übrigens alle die verschiedenen Conti der Äckermann'schen Buchhaltung, welche Recensent so sehr heraushebt, als z. B. Lager-Conto, Ehange-Lagcr- Conto, Novitäten-Conto, Pränumerations-Conto u. s. w. u. s. w., ausführbar seien, möchte noch manchem Zweifel unterliegen. ^<110. Cassa - Conto. — Den vollständigsten Be weis, daß Recens. nicht vermocht hat, einen umfassenden Blick auf mein System zu werfen, liefert die Beurtheilung meines Cassabuchs. Von dem gewöhnlichen Schlendrian abweichend, habe ich festgehalten, daß das Generalverlags- Conto für alle aus der Hand baar verkaufte, sowie für auf jede andere Weise ausgehende Verlagsartikel alljährlich sum marisch creditirt wird, dasselbe geschieht auf Sortimentconto für jeden Ausgang an Sortimentsbüchecn, und für das Ganze bilden sich als Gegensatz Debitoren auf dem Hand- lungs-Debitoren-Conto im Hauptbuchs. Alle nun auf diese Debitoren Bezug habende, in Eingang kommende Gelder werden in einem Cassabeibuche monatlich gesammelt, um sie von da aus in das Cassabuch für die Buchhandlungs-Crcdi- torcn summarisch aufzunehmen. Jenes Cassabeibuch nenne ich aber das Losungsbuch, weil man unter Losung im weite ren Sinne die Gcldcinnahme für gegen comptant sowol, als auch für auf Rechnung verkaufte Waaren versteht. ^6 19. Jnteressen-Conto.— Das Jntcressen- Conto enthält durchaus nichts Ueberflüssiges. Wenn Recens. die berechneten Zinsen des Frauenvcrmögcns tadelt, so scheint ec nicht zu wissen, daß Verträge Statt finden, in welchen sich die Frau ihre Zinsen ausbedingt und auch wirklich ausbe zahlt erhält. Daß übrigens die Zinsen hier nicht veraus gabt, sondern wieder vorgetragen sind, wurde nur durch den Umstand veranlaßt, daß der anfänglich fingirtc Cassa- Bestand dies nicht gut zuließ. Alles klebrige, was Recens. zu meinem Vortheile oder Nachkheile noch zu erwähnen für gut findet, übergehe ich aus den oben angeführten Gründen mit Stillschweigen. Doch hat mir Recens. so vielfache Belehrungen und Zurecht weisungen zu Theil werden lassen, daß er billigerweise auch eine kleine Lehre von mir annehmen wird — die Lehre nämlich, künftig um des Himmels willen nicht wieder eine Maske vor zunehmen. Wie schlecht ihm solches gelingt, geht aus jedem Satze der sein sollenden Kritik hervor. Schon die Ortsbezeich nung Wien als die Geburtsstätte des kritischen Kindleins hätte er nicht wählen sollen. Wer vermöchte nur irgend etwas Großstädtisches oder gar Gemüthlich-Heitcres, wie cs den ächten Wiener charakterisirl, in seinem Aufsatze zu erken nen ! Statt dessen guckt überall ein so kleinstädtisches Spieß- bürgecthum, ein so galliger, gewissermaßen brotncidlichcr Spott und Hohn hervor, daß die Quelle desselben auf den ersten Blick zu erkennen ist. Recens. gicbt sich ferner das Ansehen eines großen Stylisten, indem er meine Schreibart mehrfach tadelt — und bringt doch selbst die trivialsten Redensarten, wie das so oft wiederholte: „Ich möchte Hrn. H. fragen" u. f w., zu Markte. Er wirft sich endlich überhaupt zum sachverständigen und unfehlbaren Kritiker auf und gibt sich auch von dieser Seite, wie oben gezeigt, so gewaltige Blößen. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, diese Blößen ebenfalls mit der Fackel der Satyre zu beleuchten; indessen verschmähte ich dergleichen aus Achtung vor dem buchhändlerischen Publicum und um des Ernstes der Sache willen. Eine kleine Vergeltung kann ich jedoch nicht unausgeübt lassen, dem Recens. nämlich die Versiche rung zu geben, daß mein Werk vor wie nach seiner Recens. erfreulichen Absatz gefunden, daß er also seinen Zweck trotz aller Anstrengungen nicht erreicht hat! — Ja ich werde — und sollte er, ein zweiter Proteus, auch unter hundert Masken mir entgegentreten — in meinem Streben, zur Beförderung des gemeinsamen Interesses im Buchhandel nach Kräften mitzuwicken, mich nicht aufhalten lassen; wie ich dies auch im verflossenen Winterhalbjahre durch Vor lesungen für junge Zöglinge des Buchhandels an den Tag gelegt habe. Die mir zu Theil gewordenen erfreuenden Beweise der Anerkennung und Aufmunterung von Seiten würdiger und wahrhaft sachverständiger Männer, entheben mich ja ohnehin aller Besorgnisse, welche mir Kritiken dieser Art etwa einzuflößen vermöchten. Albert Hoepstcin. Verantwortlicher Redacteur; G. Wuttig.
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