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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1835-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1835
- Sprache
- Deutsch
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9 10 Jedenfalls aber ist neben diesen Gründen auch die verminderte Kostspieligkeit des Baues in Be trachtung zu ziehen, da nach Beendigung der specicllsten Untersuchungen doch einige Bedenken hinsicht lich der Zulänglichkeit der dargcbotcnen Mittel hervorzutrcten schienen, während beim jetzt angenom menen Plane gegründete Hoffnungen vorhanden sind, einschließlich paffender Ausstattung der inneren Räume die finanziellen Kräfte vollkommen ausreichend zu finden. Möge übrigens die bessere Jahreszeit recht bald wiederkehren, damit nach bereits völlig been detem Grundbaue und bei der diesmal später fallenden Jubilatemesse Gelegenheit werde, den verehr ten, dia Messe besuchenden Börsenvereinsmitglicdern und Actionairs einen Theil des Hochbaues vor Augen zu stellen, und durch denselben den angenommenen Plan am besten für sich sprechen zu lassen. Leipzig, am 1. Januar 1835. Der Venvaltungsauöschuß Vorwort des Redacteurs. Eine der erfreulichsten Erscheinungen unserer Tage ist unstreitiss das immer mehr Leben und Wahrheit gewinnende Streben nach Einigung der verschiedenen Interessen der einzelnen Theile unseres großen deutschen Vaterlandes, ein Streben, das nicht etwa in leeren Traumgebilden und un ausführbaren Theoremen sich gefallt, sondern eine durchaus praktische Richtung genommen hat und, auf dem Bestehenden fußend, zunächst die materiellen Interessen derGesammt- hcit berücksichtigt. — Das materielle Wohl übt aber unleug bar eine entschiedene Rückwirkung auf die hohem geistigen Interessen der Nation, und auf dieser indirekten Wirksamkeit gründet sich die überall sichtbare Freude über die von Preußen ausgehende, großartige Maßregel des deutschen Zollvcrban- des, — eine Freude, die sich nicht allein bei den Selbstinter- essirten kund giebt, sondern bei allen Vaterlandsfreunden, de ren Sondcrintercssc nicht damit in Widerspruch steht, und die um so begründeter ist, als Deutschland bisher in dieser Hinsicht gegen die andern Europäischen Großmächte in bc- klagcnswerthem Nachtheil stand. Wie oft ist die Klage laut geworden, daß es uns an ei nem Eentralpunkt fehle, — daß überhaupt nur ein Band die vielen deutschen Staaten umschlinge, das Band der gemeinschaftlichen Sprache. Die Wichtigkeit dieses einen bestehenden Bandes ist aber nicht immer richtig gewürdigt wor den. Die große Mehrzahl pflegt dabei nur an das Aeußere der Sprache zu denken, an die bekannten Wortlaute und das behagliche Gefühl, unter Menschen zu leben, die sich ohne fremde Hülfe, ohne ein künstlich erlerntes Medium, ihre in nersten Gefühle und Gedanken mittheilen können. Wer je doch weiß, daß die Sprache eben nichts anderes ist, als der Ausdruck der Gefühle und Gedanken, wer dieses Wesen der Sprache tiefer erfaßt, dem muß nothwendig die Bedeutung des gemeinschaftlichen Sprachbandes weit wichtiger erscheinen. Die Sprache ist die Bedingung aller geistigen Entwickelung, sie drückt nicht nur der Wissenschaft, in allen ihren Rich tungen, sondern auch dem Charakter, mithin dem Leben der deutschen Buchhändler-Börse. selbst, ihr cigcnthümlichcs Gepräge auf. Daher ist Alles, was das Band der gemeinschaftlichen Sprache fördert und be lebt, unmittelbar für die geistigen Interessen des Volkes von der größten Wichtigkeit. Bei aller hemmenden und nur zu oft verderblichen Spal tung der äußeren Interessen einzelner Staaten, bei allem Widerstreit der Entwickelung in ihrer höchsten, religiösen Richtung, hat sich in Deutschland ein Institut gebildet, wie , cs kein anderes Land aufzuweiscn hat, und welches — selbst aus der fortschreitenden Ausbildung und Anwendung der Sprache hervorgegangen — mit dem Wesen dieses, alle deut schen Staaten umschlingenden, Bandes in der lebendigsten Wechselwirkung steht. Dieses Institut ist der deutsche B uch Handel. — Mit Ausnahme der Herren Buchhänd ler werden manche der Leser diese Acußerung vielleicht kaum verstehen; denn cs ist unglaublich wie wenig das eigentliche Wesen dieses rein nationalen Institutes bekannt ist; — es läßt sich das nur aus dem allerdings auch auffallenden Um stande erklären, daß bei der stets wachsenden Schreiblust der Deutschen grade über den Buchhandel bisher verhältnismäßig sehr wenig geschrieben und noch weniger gelesen worden ist. Da ich voraussetzen muß, daß diese zunächst für die Herren Buchhändler bestimmten Blätter gewiß auch manchen andern Leser finden werden, so scheint cs mir, wonicht erforderlich, doch zweckmäßig, die wesentliche Eigcnthümlichkeit des deut schen Buchhandels hier kurz anzudeuten, um so mehr da sich der Charakter meiner Redaction aus diesen Andeutungen von selbst ergeben wird. In Bezug auf den Handel überhaupt zerfallen die Menschen in drei Klassen, nämlich: ursprüngliche Verkäu fer (die auch zugleich Producenten sein können), Zwischen händler und Käufer. Die elfteren bestimmen natürlich überall den Preis ihrer Waare, die letzteren kaufen nach Be darf und Vermögen; die Zwischenhändler dagegen kaufen auf Speculation, d. h. so viel in größeren Quantitäten, als sie im Kleinen mit Vortheil wieder zu verkaufen hoffen. Sie suchen daher so viel wie möglich für ihre Waare zu be kommen und berechnen dabei außer dem Einkaufspreise alle .Unkosten des Transports ic., und dadurch wird natürlich
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