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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1839
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1839-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1839
- Sprache
- Deutsch
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1443 O 65 1444 Unwesentliches bekannt zu machen, als das Ansehen zu haben, daß man nichts wisse. Es zerfällt nun aber die ganze voreilige Auslegung und Deutelung des Verfahrens des Weinheimer Vereins als eine böswillige und gehässige, in Nichts, der Einsender gesteht selbst, daß auch nicht geladene Eollcgcn willkommen waren, und begreif lich, denn es war keine Grenze gesteckt, jetzt so wenig als für die Folge. Das unbefugterweise von der S. B--Z. zuerst Veröf fentlichte war allerdings Gemeingut, aber nur für die Ver sammlung, für die es bestimmt war; deshalb aber war es noch kein Gcheimniß, und die Absichten des Vereins konn ten daraus nur thcilweise ersehen werden, denn die Haupt sache war der gemeinsame Beschluß und das Proto koll, das kein Gcheimniß bleiben konnte und sollte. Der Correspondent der S- B.-Z. mag hieraus ersehen, daß dieses Blatt ganz und gar nicht dafür angesehen und gehalten wird, als ob cs den gleichen Zwecken rein und lauter huldige, zu denen sich der Verein constituirte, und von „verletzten Pflichten" des Blattes würden die Leser weniger gesprochen haben, als jetzt von der Voreiligkeit, die Neugierde zu befriedigen, und zu beweisen, wie geschickt und überlegen man sei, nicht Geheimnisse, aber gegebenes Wort zu verrathcn. — Und nun die fernere Führung des Blattes in solcher Weise mit Keckheit zuzustchern, zeugt, gelind gesagt, von leidenschaftlicher Unbesonnenheit, die sich, wie in allen Fällen, auch hier von selbst bestrafen wird. So viel das Vorwort zu dem Abdruck des Protokolls betreffend, und nun noch Einiges über das demselben nach folgende „ W o r t an dc n Wcin h eim er Verein."— Dieses fließt aus gleicher unlauterer Quelle; es huldigt scheinbar dem Princip des Rechten und Gerechten, macht aber Bei des lächerlich, und stellt durch Sophismen den (pfiffigen) E r fi n dünge n, dem (flachen) Kopf und dem (bösen) Geist die Aussicht: über alle diese Alfanzereien, als dergleichen Vereine in ihrer Ohnmacht seien, zu siegen. Solche Grundsätze, die keine sind, zu veröffentlichen, Institu tionen, wie sic dem Aeitgeiste gemäss sich Herausstellen, die aber weder einen Haltpunkt, noch einen Inhalt haben, indem sie nur die Willkühc in Schutz nehmen, zu vertheidigen — dazu finden sich leider Organe. Diese nun überzeu gend zu belehren und zu bessern, dazu hat kein Verein Beruf, der cs sich nur zum Streben macht, für sich ehrlich und redlich zu Werke zu gehen, nicht mit Wor ten, sondern mit H a n dlu n gen sein Dasein zu bethä- tigen. — Hier ist kein Zwang und keine Zucht nöthig; cs ist die freie Uebercinkunft redlich gesinnter, ihren Beruf kennen der und würdigender Männer, die halten, was sie sich geloben, ohne Hinterhalt und schiefe Auslegung. Es ist hier keine Rede von Alt und Jung, noch davon, Andere zu vernichten ; aber sich zu wahren vor denen, die draußen sind und bleiben wollen, um Freiheit zu behalten, nach Willkür und Gutdünken zu verfahren, nur in ihrem Interesse, ohne Berücksichtigung des Ganzen. — Alles, was der Schreiber des Aufsatzes gegen den Verein vorzubringen sucht, zeugt nur gegen i h n und gegen seine völlige Unkenntniß des ur sprünglichen Deutschen Buchhandels und seiner ehrenwcrthcn > Glieder; er scheint nur ackvocutus cllaboll zu sein, der im Namen solcher schreibt, die ihre schlimme Sache nicht selbst zu vertheidigen verstehen. Diesen Mantel der Liebe! wir kennen ihn, er ist, wenn er auch einen christlichen sich nannte >— weit und gemächlich genug, allen Schacher und Trödel darunter zu verbergen, allen Eigennutz und Eigenwillen, die nur Vortheil bringen. Diese Kraft, wir kennen sie, als darin sich äußernd und bestehend, lahm und unschädlich zu machen, Andere bis zum Aeußersten zu bringen, und dann ohne Zwang und Rache (Widerstand) ungehindert wirthschaften zu können und allein das Feld zu behaupten. Vollkommen richtig ist, daß wer sich nach den Grund sätzen der Ehre und des Rechts nicht richten will, auch durch keinen Verein dazu gebracht werden wird. Dieser mag also draußen bleiben; er schließt sich selbst aus, oder wird ausgeschlossen, wenn er sich nicht kräftig genug fühlt, der Ehre und dem Recht für die Dauer Genüge zu leisten. Hier ist aber weder Zwang noch Unterdrückung — es ist freies und freiwilliges Festhalten, ohne Vorbehalt noch Rück blick auf die Hinterthüre, nur stets das Ganze im Auge habend. — Zu solcher Resignation gehört freilich andere Kraft, Eintracht und Liebe, als die oben geschil derten entweihenden Worte des Gegners, der sich und an dere Gleichgesinnte ehrenwerth nannte. Mögen sie fortwährend ihre Kraft anwenden, scham los ins Gemeine hccabzuziehen, was rechtlicher Sinn, ge wissenhafte Ucberzeugung und fester Vorsatz beschlossen; nicht als Staat im Staate, sondern als freier Verein, der gewillet ist, den Staat zu schützen, das bestehende Gemein wesen vor dem Ruine zu sichern, die Grundlage, die gegeben ist, wieder zu befestigen, und das vorhandene Gesetz zu handhaben gegen An- und Eingriffe jeder Act, die das an sich ehrbare und bedeutungsvolle Geschäft des ech ten Deutschen Buchhandels bedrohen und ihm Ehre und An sehen rauben wollen! Heidelberg, den 5. Juli 1839. I. L. B. Mohr. Nachschrift. Die vorstehende Entgegnung auf einen in der S-B.Z. Nr. 26 befindlichen Angriff auf die Red. des BBl. und Beleuchtung eines in derselben Nr. 26 abgedruckten „Wor tes an den Weinheimer Buchhändler-Verein" war bereits seit zwei Tagen in unsern Händen, als diese Nr. uns erst zu Gesicht kam; zur Begründung eines eignen Urtheils be lieben unsre geehrten Leser den bezüglichen Artikel in der ge nannten Nummer der S.B Z. nachzusehen und solchen mit unserer Anmerkung in Nr. 56 des BBl. zu vergleichen. Ein Weiteres den Worten des Herrn Mohr zuzufügen, halten wir von unserer Seile für durchaus überflüssig. Die Red. B u ch d r u ck e r k u n st. Die vierte Säcu larfeier der Erfindung der Buchdruckcrkun st in Leipzig betreffend. Welche Vorbereitungen in allen größern und kleinern Städten des ganzen Deutschen Vaterlandes Behufs einer würdigen Feier dieses so überaus wichtigen Festes schon seit langer Zeit getroffen werden, dürfte bekannt sein; daß Leipzig dabei nicht Zurückbleiben würde, war voraus zusehen. Auf welche Weise dieses Fest hier begangen werden soll, ist aus dem soeben erschienenen vorläufigen Programm zu er sehen, welches wir hier folgen lassen; die Red. des Börsen-
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