für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 69. Dienstags, den 30. Juli 1839. lieber die Briefpost-Reform in Deutschland. (Schluß.) Wird die Annahme der vorstehenden im Deutsch pa triotischen Sinne abgegebenen Vorschläge aber nicht beliebt, sondern soll cs bei den bisherigen Postzollbarriercn der einzelnen Deutschen Bundesstaaten verbleiben, so daß also II. ein jeder dieser Bundesstaaten das Briefporto ohne Einheit des Ganzen für sich besonders rcgulirt, der einzelne Staat aber eine allgemeine Ermäßigung des Briefporto doch ein- treten lasten, und dasselbe für den Umfang seines Staats gebietes auf einen gleichmäßigen Satz bestimmen will, so werden zwar viele der bisherigen Nachthcile für die Eorre- spondenz in Deutschland bestehen bleiben, indeß wird da- - durch doch immer im Einzelnen ein Schritt zum Bessern vorwärts gethan. Wir müssen nun zuerst hier das Bedauern über den Mangel an statistischen Nachrichten von dem Umfange des Briefverkehrs, und von der Einnahme an Briefporto in den einzelnen Deutschen Bundesstaaten aussprcchen; daher wir vorerst nur bei den jetzigen statistischen Angaben stehen bleiben wollen, welche von der Preuß. Postverwaltungs behörde durch die Staatszeitung von Zeit zu Zeit bekannt gemacht worden sind. Von den Postanstalten des Preuß. Postgebietes wird nämlich die Zahl aller bei denselben mit den ankomm enden Posten eingehenden, und zur Be stellung verbleibenden Briefe, incl. Paket- und Geldadrcssen, wie der portofreien Correspondenz aus den Corrcspondenz- kartcn ermittelt, auf denselben posttäglich notirt, und dann 6r Jahrgang. jährlich die Gesammtzahl der angekommenen Briefe dem Gencralpostamte angezeigt. Von dieser Ermittelung und Notirung sind jedoch die wichtigsten Hauptpostämter, als: Berlin, Eöln, Aachen u. ausgeschlossen, so daß auch diese statistischen Angaben das Ganze nicht enthalten, aber doch immer zur Aufstellung von Berechnungen brauchbar sind. Nach diesen veröffentlichten statistischen Angaben sind nun mit den Preuß. Posten angekommen 1835. — 32,423,659 Briefe 1836. - 33,385,576 - Da wir sehen, daß sich die Eorrespondenz 1836 gegen 1835 um bis 1 Million Briefe vermehrt hat, so wollen wir pro 1837 und 1838 als Durchschnittszahl der als ange kommen notirten Briefe die runde Zahl von 35,000,000 Stück annehmen. Dieser Zahl treten zu, die in Berlin und bei noch einigen andern Hauptpostämtern an- gekommenen, unter obiger Zahl nicht mit be griffenen Briefe, die wir zu dem Minimum von 2,000,000 Stück ansctzen wollen; sind im Ganzen 37,000,000 Stück als mit der Post angekommene Briefe. Von dieser Gesammtzahl wollen wir unge fähr den 3. Theil oder 12,000,000 Stück als portofreie Briefe in Abzug bringen; bleiben 25,000,000 Stück portopflichtiger Briefe. IIS