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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1839
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1839-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1839
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- Deutsch
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1875 80 1876 leger versendet nicht wie die Deutschen auf Eredlt, auf Kommission, und so kommt nichts in das Französische Volk, in die Provinzen, als nur was der Provinzialbuch- händlec auf feste Rechnung oder gegen Baares auf die Ge fahr kommen laßt, das Erhaltene selbst behalten zu muffen. Wird in den Provinzen etwas verlegt, so kommt auch da von nichts in die Hauptstadt, weil die Novität nur Local- intercffe, kein Interesse für die Hauptstadt, oder eine an dere Provinz hat. Weder in Frankreich noch in England giebt cs Sortimente, man müßte denn darunter Boutiken-, Hausic- und Jahrmarktshandel, den der Erste der Beste zu unternehmen fähig ist, verstehen. Die Trennung der pudliülier», wie die Verleger in England heißen, von den Sortimentshändlern oder Uoolcsellees entzieht dem Buch handel in beiden Landern bedeutende Fonds materiellen Ver mögens und den Grad von Bildung, den der besitzen soll, welcher die Schleusen der in das Volk geleiteten Eulturca- näle bewacht. Besser als Frankreich ist in mancher Hinsicht England gestellt, neben London, mit 830 Buchhandlungen, sind auch Oxford, Edinburg, Glasgow und einige andere Städte Vcrlagsorte, und der Nachdruck englischer Werke, wie er in Paris betrieben wird, wirkt nicht so gefährlich, als die Nachdrucks-Etablissements in Belgien und in der Schweiz, wo das Eorsarensystem der literarischen Spitzbü berei methodisch ausgcbildet ist. In Absicht auf die literari sche Production lieferte Großbritannien 1828 noch nicht 900 neue Wecke, 1830 aber 1142, im folgenden Jahre 1105, nach Bent's „Inllerar^-^ilveiliser" 1832 mit Ausschluß der neuen Auflagen, kleinen Broschüren und pe riodischen Blätter 1180, 1833 nur 1160, 1834 dagegen 1270, 1835 wieder 1301, 1836: 1250 und 1380 im Jahre 1837. Die vom Buchhandel in Thätigkeit gesetzte Papicrfabcication betrug 1831 nicht weniger als 61,275,104 und 1833 über 67 Millionen Buch. Die Abgaben dafür an den Staat betrugen im ersten Jahre 679,800, im an dern 752,274 Pf. St. Die Steuern für 2 — 3 Mill. Buch ausgeführtes Papier betragen jährlich gegen 38,000 Pf. Auch in England gibt es Steuern, die indicect auf die Wissenschaften gelegt sind und dadurch den Buchhandel Nie derhalten. So empfängt der Staat von der britischen Pfen- nig-Encyklopädie, welche die Gesellschaft zur Verbreitung nützlicher Kenntnisse hcrausgibt, 28,000 Thlr., und von dem Pfennig-Magazin 112,000 Thlr. Steuern Zum Theil hieraus läßt sich erklären, warum die Englischen Bücher so theuer sind und warum Alles in England 1833 Gedruckte zu dem Geld-Werthc von 17 Mill. Thlr. veranschlagt wurde, während die gleichzeitige und reichere literarische Pro duction Deutschlands nur den Geldwert!) von 5—6 Mill. Thlr. erreichte. In Frankreich erschienen i. I 1814, wie in Deutschland 2003, 1824 über 3000, 1829 aber 6416, in dem Revolutionsjahre von 1830 nur 5363 und 1831: 5063. Nach Beuchot's Berichten in dem ,,1ournsl jg Ildrüiris" kamen 990 auf Staatshaushalt, Politik, Ver waltung und Finanzen, 568 aus Poesie, 501 auf ältere und neuere Geschichte, 403 auf Theologie, 302 auf Thea- terschriften, 248 auf Jurisprudenz, 215 auf Medicin, 183 auf Sprachenkunde, 155 auf Pädagogik und Elcmen- tarbücher, 90 auf schöne Künste, 84 auf Philosophie, Mo ral und encyklopädische Werke. Von dem Jahre 1831 blieb die literarische Production im Wachsen; 1833 erschienen ! 6068 Werke, 1835 wurden mit Ausschluß der Zeitungen 82,298 und 1836 über 79,000 Bogen bedruckt. Der ge segnetste Zweig der Literatur von 1835 war der theologische mit 708 Nummern, während der politische mit Einschluß der Broschüren nur 275 aufweist. Auf der einen Seile hatte sich die Vorliebe für das Politische abgekühlt, auf der andern wirkte die Priestecreaction kräftiger. Die Geistlich keit ergreift jedes Mittel, um den Geist der neuen Civili- sation aufzuhalten oder einzufangen. Sie läßt eine Menge alter sanctionirtcr Bücher und Abhandlungen wieder abdru- cken und weiß sich zu dem Französischen Volke noch ganz an dere Wege zu bahnen, als den gewöhnlichen des Buchhan dels, unbekümmert darüber, ob der schleichhändlerische Büchertrödel mit dem Amte und der Würde eines Geistli chen sich einigt. In Deutschland grassirt etwas Achnliches, nur mit dem Unterschiede, daß wir Deutsche mit mehr System und Methode verfahren; neben den Tractätchcn- und Betbücherhökern haben wir ordentlich eingerichtete Buchhandlungen, die sich nur mit Verbreitung und Fabrica- tion pietistischen Sauerteigs befassen, und daneben noch vom neuesten Datum den Eentralschulbücherverlag in München, wclchcrdie„^cnuatof->iis" des Jesuilismus homöopathisch in den Schulen vertheilt und nebenbei dem Buchhandel die Puls adern allöopathisch öffnet. Frankreich und England, sonst wohl reich an Erfindungen und erfinderischen Talenten, ha ben es nicht soweit gebracht. Zwischen beiden Ländern be steht inzwischen ein ziemlich lebhafter literarischer Verkehr. Es wurden nämlich eingcführt: aus Frankreich in England: 1821 81,127 Bande für 407,534 Fr. 1825 178,366 - - 911,528 - 1830 108,897 - - 514,545 - 1832 84,954 - - 435,328 - aus England in Frankreich : 1321 19,086 Bände für 110,375 Fr. 1825 19,036 - - 132,144 - 1830 12,714 - - 154,276 - 1832 19,682 - - 131,318 - Die höhere Ausfuhr aus Frankreich wird dadurch erklärt, daß England über Frankreich auch Italienische Werke und vorzüg lich Französische Nachdrücke bezieht. (Fortsetzung folgt.) Zur Rüge im Börsenblatt Nr. 74. Auch dem Einsender dies, ist der jüngst gerügte Uebclstand am 10. Bande der neuen Tasch.-Ausg. von Schiller's Wer ken schon vor längerer Zeit recht unangenehm aufgefallen. Da indeß zwischen den fortlaufenden Seitenzahlen eigentlich nichts fehlt, sondern nur auf den Raum der 38. Seite ein ganz anderer, gar nicht dahin gehörender Inhalt gekommen ist, so wird cs nicht, wie erwähnt, des Umdrucks eines gan zen Bandes, vielmehr nur der 37 und 33. Seite bedürfen, welche Ergänzung um so mehr und um so balder von der Verlagshandlung wird erwartet werden dürfen. 1L. 07 Verantwortlicher Redacteur: I. C. Stadler.
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