Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1839
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- 1839-09-10
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- 10.09.1839
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1909 81 1910 phia und Hartford es ihrem und dem Nationalinteresse ge mäß gefunden, auf eine liberale Weise den Amerikanischen Schriftstellern Vortheile zu gewahren, wegen deren Man gel in früherer Zeit in Europa mancher Literator in Dürf tigkeit und Vernachlässigung gestorben ist. Was der Ame ricanische B. bisher auf den literarischen Markt brachte, ist nur erst der Anfang von dem, was die Amerikaner leisten werden, sobald sie aller der Vortheile inne werden und sie redlich benutzen, die das Land der Beförderung einheimi scher Literatur und dem Absatz geistiger Produkte bietet. Nach dem ,,l^e^v-1?orlc6oo1c8e1IersXckverll8er" von 1836 sind im Jahr 1833 erschienen: 715 (306 American. Origi nal- und 409 ausländische), 1834 nur 622 (406 Origi nal und 216 ausländische), 1835 endlich 547 (318 ein heimische und 229 ausländische) neue Schriften, ohne die neuen Auflagen, Bibeln und Zeitschriften, welche letztere 1265 betragen. Engländer, Franzosen und Deutsche sind gewohnt mit einer Art Mitleid auf die sogenannte Dürftig keit der Nordamericanischcn Literatur herabzusehen; sehr mit Unrecht. America hat seit seiner politischen Selbstständig keit eine Vergangenheit von 50 Jahren; in diesem kurzen Zeiträume hat es literarisch Europa nicht überholt, nicht überholen können. Wir haben gesehen, auf welchen schwachen Fundamenten der literarische Verkehr und die gei stige Production der meisten Europäischen Völker ruht, und doch haben diese eine große thatenreiche Vergangenheit, an die sich die Gegenwart anlchnt, eine Vergangenheit, die der wissenschaftlichen Thätigkcit und dem künstlerischen Ge nie das reichste Material darbietet, und dennoch stehen diese alten Völker mit all ihrem historischen Kram, mit ihren Kronen und pergamentenen Bücherschätzcn weit unter den jungen Amecicancrn! Ist unsere Deutsche Literatur, unser literarischer Verkehr von gestern, oder haben wir Jahrhun derte darauf verwenden müssen, um unter Schmerzen und mit unermüdlicher Ausdauer das, was wir jetzt besitzen und worauf wir stolz sein mögen, zu erringen? Deutschland war ein Jahrtausend cultivirt, das Deutsche Volk hatte große politische Krisen bestanden und seine materielle Ue- berlcgenheit wiederholt geltend gemacht, cs hatte an der Natur und an den Werken des Alterthums Lehrmeister und Muster, es war rührig, regsam, seine Strebkrast hatte Europa mit den herrlichsten Erfindungen beschenkt, cs hatte die göttliche Kunst des Bücherdrucks ersonnen, diese Kunst war über 150 Jahre in Wirksamkeit und dennoch war das große Deutsche Volk kaum fähig in einem Jahre 300 Schriften zu produciren. Gebt den Amerikanern so viele Jahr- zehnde, als wir Jahrhunderte bedurften, um das zu errei chen, was wir an uns selbst rühmen, und euer Stolz wird gedemüthigt sein- Sind doch die Americaner nichts als die Söhne Europas, die das väterliche Haus verließen, um eine selbstständige Familie, eine selbstständige Hauswirth- schaft zu gründen. Sie werden sich ihrer Abstammung nicht unwürdig zeigen, aber gebt ihnen, was ihr bedurf tet, Zeit! Keine Verfassung ist in ihrer Wirkung auf die literarische Thätigkcit absolut schlecht oder absolut gut, nur die ist absolut schlecht, welche vor der Freiheit des Gedankens erbleicht ! Erklärung des Wcinheimer Buchhändler-Vereins in Beziehung auf die Umtriebe der Süddeutschen Buch händler-Zeitung. Von der ersten Entstehung des Wcinheimer Vereins an hatte es sich die Süddeutsche Buchhändler-Zeitung zur besonderen Ausgabe gemacht, denselben mit aller ihr zu Gebote stehenden Tücke zu kcitisircn und seine Ausbreitung durch gehässige Auslegung seiner Tendenz zu hemmen. Diese Umtriebe, die unter der Maske freimüthigcr Äuße rungen begonnen, aber bald den verletzenden Charakter Ein nahmen, der von ihren Urhebern zu erwarten stand und über die allgemein nur eine indignicende Stimme herrscht, haben in den kräftigen und würdig gehaltenen Entgegnungen des Herrn I. C. B. Mohr, der in gerechter Entrüstung für den Verein das Wort genommen, eine treffende Be leuchtung ihrer unlautern Absichten und eine gebührende Zurechtweisung der beleidigenden Phrasen, worin dieselben gehüllt sind, gefunden, die so erschöpfend ist, daß nur noch übrig bleibt, uns hiermit im Namen des ganzen Vereins öffentlich damit vollkommen einverstanden zu erklären. Es liegt in der Taktik aller Derjenigen, welche sich in unlauterer Absicht der Oeffentlichkeit bedienen, mit ihrer Person stets im Hintergrund zu bleiben und ihre ausge streuten böswilligen Meinungen und hämischen Kritiken nie j mit offenem Visir zu vertheidigen. — Der rechtliche Mann, dem cs Ernst ist, die Wahrheit ans Licht zu bringen, nimmt keinen Anstand, selbst in die Schranken zu treten und Jedem ! den Kampf anzubieten für das, was er als Recht erkannt- — Wer sich der Süddeutschen Buchhändler-Zeitung oder irgend eines anderen Blatts bedienen will, um dem, in redlicher Absicht gestifteten Verein eine Schwä che seiner Principien oder eine gegen das Gcsammtwohl des Vuchhandrls gerichtete Tendenz aufzudccken, der trete mit seines Namens Unterschrift hervor, und er wird in einem Jeden der 95 Mitglieder, die bis jetzt den Wcinheimer Verein bilden, einen eben so offenen Gegner, als auf der andern Seite eben so loyale Gesinnungen finden, begrün dete Einwürfe zu prüfen und zu beherzigen, > Vieles ist durch das collcgialischc Zusammentrcten des Vereins bezweckt und Manches schon erreicht worden, — Anderes bleibt noch zu ordnen und zu erringen übrig, — wenn aber auch vorläufig sich nur ein ernster fester Wille beurkundete, gemeinsam nach einem Ziele zu streben, das bis daher zwar oft und dringend, öffentlich besprochen, wozu aber noch nie die Hand kräftig angelegt wurde, — so ist damit schon sehr viel gewonnen, und Zeit, Beharrlichkeit und Erfahrung werden uns diesem Ziele näher führen. — In dieser Uebcrzcugung, nur allein das Rechte und das Gute zu wollen, können wir fortan auf alle in dem Sinne und dem Geiste der Süddeutschen Buchhändler-Zeitung gegen uns gerichteten Angriffe schweigend herabsehcn, — sie werden keinen anderen Erfolg haben, als Diejenigen ver ächtlich zu machen, die, weil sie selbst nicht den Muth haben, die allerdings nicht so bequeme Bahn des Rechten zu betreten und inne zu halten, es sich zur Aufgabe machen, die edleren Bestrebungen Anderer zu verdächtigen und mit hämischen Angriffen zu verfolgen. Dieses sei unsere erste und letzte gemeinsame Erklärung gegen Alles, was in
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