Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1915
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- 1915-02-27
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 48, 27. Februar 1915. Redaktioneller Teil. liegen können, und gewöhnlich, so schnell sie erzielt wurden, wieder verschwinden, brauchen diese Veranstaltungen nicht zu rechnen. Je nach der Zeit wird man auch gewisse praktische Bücher in den Vordergrund schieben. Wegweiser für die Witwen ge fallener Krieger, soweit sie wirklich für die betroffenen Frauen brauchbar erscheinen, werden sicher dankbare Abnehmer finden. Auch der Krieg gegen die Fremdwörter dürfte zu einem stärkeren Absatz von Verdeutschungswörterbüchern führen. Ebenso können die gegenwärtigen besonderen Aufgaben der Vereine (die Schieber, und Gartenbauvereine wenden z. B. der Volksernährungsfrage ihre besondere Aufmerksamkeit zu) manchen Anlatz zu Bllcherangeboten bieten. So sind die Aussichten für die Zukunft nicht schlecht. Während sonst nach den Kantatetagen eine Zeit der Ruhe und der Vorbereitung für die Herbst- und Wintersaison im Ge schäft eintrat, nur unterbrochen durch die verhältnismäßig geringe Nachfrage nach Reiseführern und Sommerbüchern, scheinen doch in diesem Jahre die weltgeschichtlichen Vorgänge die Gemüter dauernd derart in Atem zu halten, daß das Orientierungsbedürfnis aller den Ereignissen mit tieferer An- teilnahme folgenden Zeitgenossen wachbleiben wird. Handelt es sich heute noch um die Entscheidung der Frage, wem nach dem Völkerringen die Vorherrschaft in Europa und auf dem Meere zufallen wird, so können morgen die großen Probleme des Orients, aufgerollt von den emporstrebenden östlichen Völkerschaften, alles Interesse in Anspruch nehmen. Wir stehen vor großen Änderungen unserer wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse, nicht nur unseres Reiches, sondern der ganzen Welt. Auch auf allen anderen Gebieten bereiten sich unter den Einwirkungen des Krieges Umwälzungen vor, die neue Ziele weisen, Grund genug für Verleger und Sortimenter, die Augen offen zu halten. Dem rührigen und aufmerksamen Buchhändler dürfte es unter diesen Umständen nicht schwer fallen, auch in den sonst ruhigeren Monaten einen lebhafteren Ge- schäftsgang aufrecht zu erhalten, und zwar mit um so günsti geren Aussichten, je offensichtlicher die Erfolge unserer Kriegs- führung auf allen Kriegsschauplätzen werden. Kurt Loele. Spamersche Buchbinderei Leipzig. Werkstatt für handgebundene Kunsteinbände. Kl. 4". 31 S. Leipzig, Spamersche Buchbinderei. Wer im vergangenen Sommer Gelegenheit hatte, die Leistungen der deutschen Kunstbuchbinderei auf der Leipziger Buchgewerbe Aus stellung zu bewundern, wird sicher noch die schöne Sonderausstellung der Spamerschen Buchbinderei im Gedächtnis haben und ihr die Aus zeichnung mit dem Goldenen Preise als wohlverdient gönnen. Mit der noch nicht allzulange getroffenen Sondereinrichtung einer Werk statt für handgebundene Kunsteinbände ist die bekannte leistungs fähige Firma einem Zuge der Zeit gefolgt, der. wenn nicht alle Zeichen trügen, durch den Krieg nur vorübergehend in seiner Entwicklung gehemmt, nach dessen Beendigung neue Belebung und größeres allge meines Interesse finden wird. Denn sicherlich wird es für uns Deutsche zu den Ausgaben des Friedens gehören, das vorher be gonnene Werk der Geschmacksbildung unseres Volkes mit frischen Kräften wieder aufzunehmen. Wenn demnach die Spamersche Buchbinderei durch das vor liegende, geschmackvoll ausgestattete Musterbuch schon heute auf die kommenden Aufgaben auf Grund wirklich vollendeter Leistungen hin weist, so kann man das nur als ein verheißungsvolles Zeichen ansehen. Nur 20 Bilder auf feinstem gelblichen Kunstdruckpapier veranschaulichen darin das bisher Geleistete. Aber wohl kann man sagen, daß sich gerade in dieser Beschränkung die Meisterschaft zeigt. Die künstlerischen Entwürfe stammen von H Nitz, Prof. Steiner-Prag, Hans Hascher - Leipzig, Prof. Georg Belwe - Leipzig, Pros. Ehmcke - München, Paul Nenner-München u. a., alio z. T. von berühmten und anerkannten Buchgewerblern. Geradezu prächtig ist der Bibeleinband Hans Haschers — benutzt ist die in der Neichs- druckerei in der Ausstattung von Ludwig Slltterltn hergestellte Ausgabe — in schwarzem Sasfianleder mit Handvergoldung und Intarsien. Das Mtttelstück, die vier Ecken und das Schloß sind mit orientalischen Granaten und Saphiren besetzt Es braucht wohl nicht gesagt zu werden, daß eS sich auch bet den übrigen Einbänden nur um die Verwendung echten und kostbaren Materials handelt, wobei die Übereinstimmung mit dem Inhalte auch in Form und Zeichnung vortrefflich zur Geltung kommt. Vorangestellt ist eine kurze Plauderet von Ernst Collin unter der Überschrift »Vom guten Geschmack und von der Kunstbuchbinderei«, in der in wirksamer Weise auf den Wert des schönen Äußeren der Bücher hingewiesen wirb. Als Ganzes stellt sich das Merkchen als eine Reklamebroschüre vornehmster Art dar, von der unzweifelhaft eine starke Wirkung auf den Leser und Beschauer ausgeht. —s. Kleine Mitteilungen. Der Buchhändler-Verband Hannover - Braunschwcig hat soeben seine Einladung zum 33. Verbandstage versandt. Am Sonntag, den 7. März pünktlich 11 Uhr findet die Hauptversammlung im Vereins zimmer der Handelskammer zu Braunschweig, Brabantstr. 11, Ein gang 0 neben dem Gewandhause, statt. Ein bescheidenes gemeinschaft liches Mahl im kleinen Saale von Dannes Hotel, Augustplatz, schließt sich um 3 Uhr nachmittags an. Am Sonnabend treffen sich die Teil nehmer von Uhr abends an ebenfalls in Dannes Hotel in einem für den Zweck bereitgehaltenen Zimmer. Die Tagesordnung der Hauptversammlung weist neben den üblichen Gegenständen, die solche Versammlungen zu beschäftigen pflegen, einen Punkt auf, der dem be sonderen Interesse aller Mitglieder begegnen dürfte. Es ist eine »Aussprache über die Geschäftslage in der Kriegs zeit«. Eine Sitzung des Verbandsausschusses findet am Sonnabend nachmittag 4 Uhr in Dannes Hotel statt. Postverkehr über Holland ins Ausland. — Uber die Beförderung von Schriftstücken über Holland nach dem Ausland teilt die Zentral stelle für den Fremdenverkehr Groß-Berlins in Verbindung mit dem Bund Deutscher Verkehrsvereine das Folgende mit: Es besteht keine Postverbindung zwischen Holland und dem militärisch von Deutschland besetzten Teil Frankreichs und den deutschen Kolonien. Briefe nach Rußland gehen schneller und einfacher über Dänemark als über Holland. Gehen die Schriftstücke von im Felde stehenden Militärpcrsonen aus, so darf der Absender nicht seine Feldpostadressc (Regiment, Division, Armeekorps) an- gcben, da sie dem Feinde nützlich sein kann, sondern nur eine Adresse in Deutschland, von wo aus ihm die Post ins Feld nachgesanbt werden kann. Ausgeschlossen von der Beförderung durch die Gesandt schaft und die Konsulate in Holland sind Briefe an Soldaten, die in England kriegsgefangen sind, da Briefe an diese direkt und porto frei gehen dürfen. Auskünfte über Vermißte oder Angehörige im Ausland können von der Gesandtschaft und den Konsulaten überhaupt nicht erteilt werden. Es müssen hierfür die dazu bestimmten Nachweis- bureans benutzt werden. Hierbei sei man besonders vorsichtig mit den Angaben über die vermißten Militärpersonen. Name, Regiment und Datum des Gefechts genügen vollständig. Keine Zahlung an französische Zwangsvcrwaltcr! — Wenn schon französische Blätter über die landesüblichen Roheiten und Diebstahle der Zwangsverwalter deutschen und österreichischen Gutes entrüstet sind, braucht man sich nicht zu wundern, daß die Verwalter auch die Zahlungsverbote zu umgehen suchen. Wie der »Deutsch-Französische Wirtschaftsverein« erfährt, suchen die Verwalter der in Paris se questrierten deutschen Firmen neuerdings vielfach die ansländischen Außenstände dieser Firmen einzuziehen. Der »Deutsch-Französische Wirtschaftsverein« macht daher darauf aufmerksam, daß eine solche Verpflichtung keineswegs vorliegt, sondern im Gegenteil sogar eine Zahlung des Schuldners an den feindlichen Sequester vom deutschen Nechtsstandpunkt aus nicht anerkannt werden kann, da die Sequestra tion als Kriegsmaßregel nur für das Nechtsgebiet des Landes Gel tung hat, in dem sie erlassen ist. Diejenigen deutschen Flüchtlinge, deren Firma in Frankreich (und anderen Feindesstaaten) beschlagnahmt worden ist, werden daher gut tun, allen ihren im Neutralland befind lichen Schuldnern ausdrücklich Nachricht zu geben, daß die Zahlung an die jetzige Adresse des Firmeninhabers selbst zu geschehen hat. 8k. Ist der Heeresdienst ein »unverschuldetes Unglück« für ledige Personen? llrteil des Landgerichts Köln vom 16. Dezember 1914. (Nachdruck verboten.) — Von einem völlig neuen Gesichtspunkte aus ist die bereits mehrfach erörterte Frage der »Einberufung zum Kriegs dienst, ein unverschuldetes Unglück« in einer kürzlich ergangenen Ent scheidung des Landgerichts Köln beantwortet worden. Es handelte sich um die Klage eines Handlungsgehilfen, der am 16. August 1914 zum Kriegsdienst eingezogen worden war und von seinem Prinzipal Zah lung des Gehalts für die Zeit bis zum 30. September forderte, zu welchem Datum ihm sein Chef gekündigt hatte. Das Kauf- 279
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