4106 Nummer 212, 11. September 1996 Das Luch vom Leben unü Dterb rioivltt cm ocuisccics Vargeftellt von 5ranr Nucker 189 Zeiten. In deinen 4 V1K. krscveint am L4. Zeptember E> Vorrugsangebot >Verbemateriai <Z) Vkkl.^6 -U.vcü7 Insert Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 4107 eines volksöeutschen Vorkämpfers In der Zelt nach dem Krieg, als daS Reich ohnmächtig, aus lausend Wunden blutend, km Inneren zerrissen war und die Gewaltverträge Stücke besten deutschen Landes abgetrennt hatten, stiegen in allen auslanddeutschen Gebieten aus der Tiefe des Volkstums Führer empor, in dieser Nacht ihrem Volke Vertrauen und innere Kraft gebend. 2n Südtirol war Josef Noldin der erste dieser Vorkämpfer. Noldin, der in Salurn, dem letzten deutschen Ort an der Sprachgrenze, seine sonnige deutsche Kindheit verbrachte, und der als Kaisersäger für die Heimat gekämpft, konnte es niemals verwinden, daß ein fremder Staat als neuer Herr des Landes der deutschen Bevölkerung alle Rechte nehmen wollte, die jahrhundertelang heilig und unverletzlich gewesen waren. Keiner wußte besser als er, welche Gefahren dem Deutschtum seiner Landsleute drohten: Rechtlosig keit gegenüber parteiischen Urteilen, obwohl doch die Skegermächte den Minderheiten den Schuh ihrer primitiven Volks- rechte garantiert hatten,- die Verhinderung jedes deutschen Unterrichts und der Zwang zur welschen Schule, um deutsche Kinder ihrer Muttersprache zu entfremden und dadurch die Einheit der Familie und das deutsche Leben zu zerstören. So wurde Noldin zum Kämpfer: Kein Aufrührer gegen die Gesetze, sondern eine reine Kraft seiner deutschen Heimat, ein unerbittlicher Verfechter ihres heiligen RechtS stand vor dem Tribunal in Trient, und der italienische Advokat selbst war es, der darauf hinwies: »Ich sehe in Dr. Noldin nur den Vertreter einer Idee, der Idee der deut schen Schule, daß jedes Kind in seiner Muttersprache lesen lerne/ Aber kn diesem Mann mit dem reinen, gütigen Herzen und dem wunderbaren Adel der Seele lebte ein starker Wille, und diesen Willen wollte man brechen. Einer Gefängnis, strafe folgte die Verbannung auf die Sträflingsinsel Lipark. Es mußte so kommen, denn Staat stand hier gegen Volk. Erschütternde Tagebuchaufzeichnungen geben Bericht von dem Leben unter verbannten Italienern, km unerträgli chen, sengenden Klima, bei scharfer Bewachung. Nicht das Fieber, das ihn monatelang aufs Lager warf, nicht die Drangsalierungen, sondern die Einsamkeit und das quälende Bewußtsein, die besten Mannesjahre nutzlos zu verlieren, anstatt der geliebten Heimat eine Hilfe zu sein, zermürbten ihm die Lebenskraft. Mut und Wille aber blieben unge brochen. Der Aufforderung, um Begnadigung einzukommen, gab er die Antwort: »Ich will keine Gnade, sondern nur mein RechtI" Als er nach zweijährigem Aufenthalt die Insel verließ, trug er den Todeskeim kn sich. Doch selbst jetzt gönnte man ihm keinen Frieden. Die Ausübung seines Berufes wurde ihm verboten, eine zur Wiedererlangung seiner Gesund heit notwendige Reise ins Ausland verweigert. So verzehrte sich Josef Noldin, und noch an seinem Grabe durste kein deutsches Wort laut werden. Noldins Opfergang für sein deutsches Volk in Südtkrol, den dieses Buch schildert, wurzelte in einer tiefen, volks verbundenen Gläubigkeit, unerschütterlicher Rechtlichkeit und ewigem Deutschtum. Sein Geist lebt in jedem deutschen Bauern SüdtkrolS, der mit allen Fasern um den Heimatboden ringt, und kn jedem deutschen Kind, das in verborgenen Stunden mühsam das Wort der Muttersprache lernen will. Vas ergreifende 6ucb seines Lebens und 8ter- bens, der deutschen lugend gewidmet, ist sein Vermächtnis an alle Menschen deutscher ^ungel >coiro vmncnctt