Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1835-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1835
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18350612
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183506127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18350612
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1835
- Monat1835-06
- Tag1835-06-12
- Monat1835-06
- Jahr1835
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
635 636 §. 1?) Die Verantwortlichkeit des Herausgebers soll nur in Ermangelung des Verfassers eintreten, und die Ver- ! antwortlichkeit der Person, welche die Schrift oder den ^ Stich publicirt, nur in Ermangelung des Verfassers und des Herausgebers. (Schluß folgt.) Duchdruckerkunst. In der Manschen Buchhandlung in Earlsruhc ist vor kurzem ein Werk erschienen, worauf wir die Leser dieses Blattes aufmerksam zu machen nicht verfehlen wollen. Es heißt: Handbuch der öuchdruclierlruntt. Nach eigener Erfahrung und unter Zuziehung der Werke von Brun, Fournicr, Hanfard, Johnson, Savage, Bodoni und Taubel, herausgegeben und mit Zeichnungen begleitet von W. Haspcr. Eine kritische Bcurtheilung den Herrn vom Fach über lassend, wollen wir uns in dieser Anzeige aus wenige kurze Bemerkungen beschranken. Vermißt haben wir: erstens eine gleichmäßigausführlichc Behandlung der einzelnen Gegenstände, namentlich in dem Eapitcl von den Druckerpresscn; zweitens eine auch dem Laien durchweg verständliche Schreibart, in welcher Beziehung auch die angchangte Erklärung der Kunstausdrücke nicht ausreichend scheint; drittens ein paar additionclle Blätter Papier zu den schönen Farbcnproben, die leider durch das Durchschcinen des Widerdrucks zum Theil entstellt werden; viertens deutsche Ausdrücke, anstatt der — oder neben den ausländischen, wie z. B. bei ,, Metteur SU PSASS," und fünftens eine noch sorg fältigere Eorrcctur. Uebrigcns ist das „dem Vater der deutschen Typographie, Herrn Earl Tauchnitz in Leipzig," gewidmete Buch eine zeitgemäße, dem Zwecke entsprechende und auch durch Pa pier, Druck und äußere Ausstattung in jeder Hinsicht erfreu liche Erscheinung. Als Probe wollen wir des allgemeineren Interesses we gen hier mitthcilcn, was der Verfasser über die Schnell presse sagt. „Die Erfindung einer Maschine, wobei der Druck mittelst Cylindcr Statt findet, und welche in einem Tage so viel Ar beitmacht, als es vier bis acht (gewöhnliche) Pressen (in glei cher Zeit) im Stande sind, gab der Druckerei, sowie die Stereo typie der Setzerei, in mancher Beziehung eine ganz andere Richtung." „Wir verdanken diese Erfindung zwei Deutschen, die sich durch tausende von Schwierigkeiten nicht entmuthigen lie ßen, ihr Vorhaben auszuführen. Leider gelang ihnen dies im Vaterlande nicht, wohl aber geschah es in England. — Dem Ehrgeiz der Engländer gemäß war man nun geschäftig, die Erfinder in Vergessenheit zu bringen und sieb dieselbe zu- zuschrciben, was aber, trotz aller Kabalen und Marktschreiers, nicht mehr gelingen kann, da es zu evident bewiesen ist, daß die Grundidee von Herrn König ausging, der sich später mit Herrn Bauer vereinigte, und daß ihre erste Maschine im November 1814 in London zum Druck der Times verwen det wurde." „Ich halte cs für Pflicht, den wahren Hergang der Sache hier niederzulcgen; ich habe dabei authentische Quellen, und das Resultat spricht unfern verehrten Landsleuten diese Erfin dung zu." „Herr König, ein geborener Sachse und ein gelernter Buchdrucker, faßte schon vor geraumer Zeit die Idee, aus ei ner andern Art Pressen, als die gewöhnlichen, zu drucken, und damit eine größere Geschwindigkeit zu verbinden. Ec ver wendete in seinem Vaterlands viel Geld aus die Ausführung seines Vorhabens, erschöpfte dabei seine Mittel gänzlich und sah sich vergebens nach Mithülfe um, weshalb erden Ent schluß faßte, nach England zu gehen, den er auch im Jahre 1804 ausführte. In London theilte er mehreren angesehenen Buchdruckern seine Idee mit, fand aber damit bei keinem An klang, im Gcgcntheil, man spottete über ein solches Unter nehmen." „Herr König ließ sich aber durch nichts irre machen. Im Jahre 1807 machte er die Bekanntschaft eines gewissen Herrn Benslcy, der des erstercn Plan schnell durchblicktc und mit ihm sogleich eine Uebcreinkunft traf, wonach beide ein Patent auf die Errichtung einer Druckmaschine nehmen woll ten. Ein Freund König's ricth ihm, zuvor Nicholson, der mit den legalen Formen des Patentwesens vertraut sei, zu Rathe zu ziehen. Vcnsley übernahm es, mit Hrn. Nicholson deshalb Rücksprache zu nehmen, mußte ihn aber in der King's- bcnch, woselbst er wegen Schulden saß, aufsuchen." „Herr Nicholson sagte hier Hrn. Bensley, daß cs mit die ser Sache nichts sei, er habe schon vor 17 Jahren diese Idee gehabt und ein Patent daraus genommen, sei aber zu keinem Zweck gekommen. Die Färbung mittelst Cylinder hielt er besonders für unausführbar. Herr König begab sich hierauf in die öffentliche Bibliothek, las hier Nicholson's Patent nach und erkannte sogleich die Unausfühcbarkeit des Plans daraus. Die Wahrheit des Gesagten kann man im ksxertcn-^ »5 Kris iinck lVIsvufasturss, vol. V. p. 145 17. finden, wo Ni cholson's Plan ausführlich beschrieben ist." „Gleichwohl tritt Herr Hansard später, nachdem Kö nig's Maschine ausgeführt und im Gange war, auf und will Hrn. Nicholson diese Erfindung zuschreiben, lieber solche Anmaßung geht wohl nichts! Nicholson selbst, im Gefühle der Unausführbarkeit seiner Idee, maßte sich nie König's Er findung an. — Die strenge Wahrheit ist, daß König die Maschine durch mehrere in den Jahren 1811 —1813 nach einanderfolgende Versuche bis zur Brauchbarkeit brachte. Die Schön - und Widerdruckmaschine wurde im Jahre 1814 erfunden und in den Jahren 1815 und 1816 ausgc- führt." — „Von hier an drängten sich eine Menge Menschen, nach dem Antheil des Gewinns gierig, an Herrn König, vorzüg lich Eowper, Applegath, Rutt und Napier, die er aber zurückwies. — Im Jahre 1812 verband sich Herr Kö nig mit seinem langjährigen Freund, Herrn Bauer, der es redlich mit ihm meinte und dem er auch den meisten Beistand zu verdanken hat. — Der ewigen Eifersucht und Habsucht müde, entschlossen sich diese beiden Männer, nach Deutsch land zurück zu kehren und dort ein Etablissement in Fertigung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder