Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150305
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191503056
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150305
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-05
- Monat1915-03
- Jahr1915
-
1432
-
1433
-
1434
-
1435
-
1436
-
299
-
300
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 52, 5. März 1915. nach ihrem Tode schrieb Goethe an seine Nichte Luise Nicolovius, die Tochter seiner Schwester Kornelia: »Unsre gnte Mutter hat uns immer noch zu früh verlassen; doch können wir uns dadurch beruhigen, das; sie ein heiteres Alter gelebt und daß sie sich durch den Drang der Zeiten selbständig durchgehalten hat.« Mit diesem Worte »durchhalten«, das, wie der Redner sagte, uns heute so zeitgemäß klinge, und das auch für uns im »Drang der Zei ten« sittliche und patriotische Pflicht bedeute, schloß Herr Schiller sei nen fesselnden und lehrreichen Vortrag. Das Publikum bekundete seinen Dank durch stürmischen Beifall. Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. — Der bereits in Nr. 29 er wähnte Vaterländische Familienabend, dessen Reinerlös zu Liebesgaben an ehemalige Schüler der Anstalt verwandt werden soll, findet am Sonntag, den 7. März, nachmittags >65 Uhr, im großen Saale des Zentraltheaters statt. Die Stockungen im englischen Post- und Handelsverkehr. — Mehr und mehr beginnen die Ereignisse der letzten Tage auf See ihre Wir kung zu zeigen. Die in holländischen Häfen anwesenden neutralen Schiffe wollen nicht mehr ausfahren, ohne ihre Nationalflagge in größtem Maßstab auf die Bordseiten zu malen. Eine Anzahl skandi navischer Schiffe wird zurzeit im Nvtterdamer Hafen so ausgerüstet. Die englische Post trifft in Holland jetzt mit 50 bis 72 Stunden Ver spätung ein. Auch im Handelsverkehr sind erhebliche Verspätungen eiliger englischer Waren an der Tagesordnung, so daß dadurch fort gesetzt in den letzten acht Tagen mehr Bestellungen nach Deutschland gegangen sind. Auch auf holländischen Handelsschiffen kam cs zu Ar beitseinstellungen, weil die holländischen Seeleute Lohnerhöhungen und Prämien für die Fahrten nach England verlangten. Unzulässige Postkarten und Briefumschläge! — Postamtlich wird bekannt gemacht: In letzter Zeit sind Postkarten und Briefumschläge in den Handel gekommen, die nach Form und Aufdruck geeignet sind, den Anschein zu erwecken, als ob sie postamtlich ausgegeben seien. In der rechten oberen Ecke tragen sie den Wertstempel der bei den deutschen Postämtern in Belgien vertriebenen Freimarken. Ans der linken Hälfte der Vorderseite ist das Neichswappen abgebildet mit der Angabe »Deutsch-Belgien.« Die Karten tragen außerdem die Überschrift »Er innerungs-Postkarte«, die Umschläge den Vermerk »In msuroriam«. Diese Karten und Marken sind nicht von der Reichspostverwaltung, sondern von der Privatindnstrie hergestellt nnd in den Verkehr gebracht worden. Ihre Beförderung mit der Post ist nicht gestattet. Post. — Briefsendungen aus Deutschland nach Bel gien und umgekehrt durften bisher nur in deutscher oder französischer Sprache abgefaßt werden. Fortan ist für diesen Briefverkehr auch die Anwendung der flämische n Sprache gestattet. Krieg und Schule. — Die Kunstschätze in Belgien und Nordfrank reich. — Die verstärkte Budgetkommission des Abgeordnetenhauses be endete am 26. Februar nachmittags die Beratung des Etats der geist lichen und Unterrichtsangelegenheiten. Bei dem Kapitel »höhere Lehr anstalten« teilte der Minister mit, daß von 11600 Direktoren, Profes soren nnd Oberlehrern 4000 in der Armee ständen, und von 4300 in der Vorbereitung befindlichen Kandidaten stehe ein Drittel in der Armee. Bei Ansbruch des Krieges seien 22 600 Primaner und 156 000 Oberse kundaner vorhanden gewesen, die über 17 Jahre alt gewesen seien. Von diesen ständen 20 000 als Kriegsfreiwillige in der Armee, so daß angenommen werden könne, daß fast alle diensttauglichen Schüler im Felde ständen. über den Zustand der Kunstschätze in Belgien erklärte der Minister, daß er ans Wunsch des Generalgouverneurs von Belgien Beamte dort hin geschickt habe, um den Zustand der Kunstgegenstände untersuchen zu lassen. Auch andere Herren hätten sich daran beteiligt. Die An gelegenheit sei unermeßlich übertrieben worden. Die Zerstörung sei ge ring und könne repariert werden. Die Bevölkerung in Belgien könne die Museen jetzt ebenso besuchen wie ini Frieden. In Nordfrankreich werde eine gleiche Untersuchung des Zustandes der Kunstgegenstände vorgenommen werden. Zeitgemäße Vorlesungen. An der Heidelberger Universität haben für das Sommersemster 1915 angekündigt: Der Historiker Pro fessor vr. H. Onckcn »Bismarck. Sein Leben und sein Werk«; Pri vatdozent I)r. W. H. von der Mülbe »Das Heidelberger Schloß und andere Baudenkmäler in der Umgebung Heidelbergs«; der Geograph Prof. 1B-. Alfred Hettner »Die Hauptprobleme der Weltpolitik« und »Deutschland nnd seine Nachbarländer«: Prof. vr. Karl Wild »Ge schichte Englands vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart«; Prof. vr. H. Wätjen »Das britische Weltreich in seiner historischen Entwicklung bis zur Gegenwart«; Privatdozent vr. Arthur Salz »Uber Kolonien«: Prof. 1)r. Albrecht Kossel »Schutzpockenimpfung« (mit praktischen Übungen). YllsoMiwchnchttn. 70. Geburtstag. — Diesen Gedenktag kann am heutigen 5. März Herr Peter Joseph Tonger sen., Hoflieferant des Deutschen Kaisers, der langjährige Inhaber der Verlagsbuchhandlung, Musika- lienverlags-, Sortiments- und Instrumentenhandlung P. I. Tonger in Köln, feiern. Herr Tonger hat in langjähriger erfolgreicher Tätigkeit das Ge schäft auf die heutige Höhe der Entwicklung gebracht und vor allem dem Verlage zu einem großen Aufschwünge verholfen. Vor einigen Jahren zog er sich in den wohlverdienten Ruhestand zurück und über ließ seinem Sohne, Herrn Peter Joseph Tonger jun., die Fortführung der Geschäfte. Er nimmt aber nach wie vor lebhaften Anteil daran und wendet vor allem sein Interesse der von ihm ins Leben geru fenen Spruch- und Gedichtsammlung »Lebensfreude« zu, von der bis heute acht Bände erschienen sind, die sich einer außerordentlich gün stigen Aufnahme zu erfreuen hatten und in hohen Auflagen Absatz ge funden haben. Gefallen: auf dem westlichen Kriegsschauplatz im Kampfe fürs Vaterland Herr Alfred Funk, Unteroffizier im Landwehr-Ncserve-Re- giment Nr. 107, langjähriger Barpaket-Kassierer der Firma Carl Fr. Fleischer in Leipzig. Emil von Schenckcndorff s. — Der nationalliberalc preußische Landtagsabgeordnete v. Schenckcndorff ist am 1. März in Berlin im Alter von 77 Jahren gestorben. Ein Nachkomme des bekannten Dich ters, vertrat er den Wahlkreis Görlitz und war einer der ersten, der mit Ernst und tatkräftiger Energie an der Bewegung für deutsche Schulreform Anteil nahm. Außerdem war er ein eifriger Förderer der Volks- und Jugendspiele in Deutschland und ist auch als Verfasser und Herausgeber verschiedener pädagogischer Werke hervorgetreten. Jürgen Luebbcrt f. — Der frühere Direktor des Luther-Gym nasiums in Eisleben Geheimer Studienrat vr. Jürgen Luebbert, ein ausgezeichneter Pädagoge und Verfasser bekannter pädagogischer Schriften, ist nach langem Leiden in Kiel gestorben. Graf Hans von Berlepsch f. — Der Ornithologe Graf Hans von Berlepsch ist am 27. Februar nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 64 Jahren gestorben. Graf Berlepsch hat auf seinem Stammsitz Berlepsch bei Witzenhausen eine der größten und wertvollsten Vogel- sammluugen der Welt vereinigt und diese Sammlung mit feinem Verständnis und großem praktischen Blick ausgewählt und zu hoher wisseuschaftlicher Bedeutung gebracht. öMchsM. Zur buchhiiudlerischen Verkehrsordnung. Jeder Buchhändler, der ans fremdem Verlag eine Druckschrift zum Vertrieb au das Sortiment übernimmt, sollte verpflichtet sein, ans dem Umschläge seine Firma in irgendeiner Weise erkenntlich zu machen, um so den Sortimenter vor Mühe und Schaden zu bewahren. Nur ein Beispiel: Mit den Nemissionsarbeitcn beschäftigt, kommt mir in die Hand: Uakis LI EkrnvaZe, Schwarz und Weiß, Verlag: Lveietö ci'Lckit'on L'Lelair, Oairo. Ein Konto oder eine Faktur dieser Firma ist bei mir unauffindbar. Woher stammt nun diese Broschüre? Der Oiehilfe hat vergessen, beim Auszeichnen den Einsender zu vermerken, und ich kann ihm nicht zumuteu, daß er bei allen Eingängen prüft, ob die Bücher auch von den betreffende» Verlegern kommen. Nun Freund Hinrichs zur Hand. Heureka! F. Diemer, Kairo, Bezugs quelle; aber ich kann weder eine Faktur, noch auf dem Konto Diemer einen Vermerk finden. Was nun? In der Broschüre entdecke ich, daß sie in Triest gedruckt wurde, sollte vielleicht gar Quidde der übersendcr sein? Und er war es auch. Welche Mühe wegen einer Broschüre! Gilt hier nicht wieder das geflügelte Wort vom v i e l g e p l a g t e n Sortimenter? Verantwortlicher Redakteur: Emtl Thomas. — Verlag: Der Börse nverein der Deutschen Buchhändler Druck: Na mm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und trxpeottion: Leipzig, t m Leipzig, Deutsche« Buchhändlerhaus, icrichtswcg 2S (Buchhändlerhausj. 300
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht