für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegcben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 91. Dienstags Gesetzgebung. Von dem König!. Preuß. Ober-Censur-Eollegium ist für nachstehende, außerhalb der Deutschen Bundesstaaten in Deutscher Sprache erschienene Schriften die Debitserlaub- niß ertheilt worden: - Predigtsammlung schweizerischer evangelischer Geistlicher. 2. Aufl. 8. Zürich und Frauenfeld, Beyel. Neue Land- und Secbilder. Auch mir dem Titel: Die deutsch-amerikanischen Wahlverwandtschaften. Vom Ver fasser des Legitimen, des Virey re. 3. Theiles 1. und 2. Band. 8. Zürich, Schuttheß. Schüler, M-, die Thaten und Sitten der alten Eidgenossen. I. Abtheilung. Auch mit dem Titel: Die Thaten und Sitten der Eidgenossen vor der Reformation, von M. Schü ler. 3. neu bearb- u. verm. Ausg. 8. Zürich, Schultheß. LLwig, 1>r. C., Chemie der organischen Verbindungen. II. Bandes I. Abtheil. Organische Chemie. 8. Zürich, Schultheß. Tillier, A. v., Geschichte des eidgenössischen Freistaates Bern von seinem Ursprünge bis zu seinem Untergänge im Jahre 1798. V. Band. 8. Bern, Fischer. Aschokke, H-, ausgewählte Novellen und Dichtungen. Thcil 13, 14, 15 und 16. 4. vollständ. Original-Aufl. 8. Aarau u. Frankfurt a. M, H. R. u. I. D. Sauerländer. Baumann, Prof. I., Naturgeschichte für das Volk. 2. Aufl. Mit 280 im Text eingedruckten Abbild. 1. Lief. 8. Lu zern, Xav. Meyer. (In Commission von Gerold in Wien.) Preßverhandlungen der Badischen zweiten Kammer über den Antrag des Abgeordneten Rotteck auf Wiederherstel lung einigen Rechtsznstandes in Sachen der Presse. (Fortsetzung.) Der Staatsminister v. Blittersdorff entgegnete hierauf: „Ich will, so schwer cs mir auch ankom men m rq , dem Redner in einem ruhigen und nicht in ci- 6r Jahrgang. den 15. Oktober 1839. nem gehässigen Tone antworten, (v. Jtzstein rügt den Ausdruck „gehässig" als nicht parlamentarisch: er hasse nur die Eensur.) Auch diesen Haß verwerfe ich, denn in dem dermaligen Zustande des Großherzogthums ist nichts, was eine solche Bezeichnung verdient. Ich glaube, die Kammer wird füglich meiner Meinung zustimmen. Es mag ein Verdienst sein, durch witzelnde und launige Worte, durch unmotivicten Kittern Spott und Tadel über mißfäl lige Vorgänge sich den Beifall eines großem Publikums zu erwerben; nach diesem Verdienste geize ich nicht und lasse dem Redner gern die Lorbeern, die er auf diesem Felde pflückt. Doch genug hiervon. Man hat gesagt, ich hätte nicht erklärt, warum in Baden die Eensur strenger sei als anderswo. Ich habe bisher von einer größecn Strenge im Großhcrzogthume nichts gewußt, ich habe ge sagt, daß sie das Gleichgewicht halte mit der Eensur in an dern Bundesstaaten, daß sie sogar zum Theil noch milder sei, und daß der Grund, warum unsere öffentlichen Blätter nicht mehr und nicht interessantere Artikel enthalten, nicht in der Eensur, sondern ganz vorzugsweise in dem Mangel an Talent und Geschick der Herausgeber dieser Blätter liegt. Würden wahrhaft intelligente, mit den gehörigen Verbindungen und Geldmitteln ausgerüstete Leute, wie bei der in Augsburg herauskommenden Allgemeinen Zei tung, als Redacleurs unserer Zeitungen auftreten, so würden Sie nicht über die Gehaltlosigkeit und Armuth un serer Blätter zu klagen haben. Ich glaube wohl, daß die von dem Abgeordneten v. Jtzstein vorhin bezeichnten Worte nichts Staatsgefährliches enthalten; allein wenn sie gestri chen wurden, so können sie auch aus andern Grün den und nicht blos wegen ihrer Slaats- 165