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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1839
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1839-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1839
- Sprache
- Deutsch
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2347 95 2348 Gegenvorstellungen versucht. Möchten doch die sämmtli- chen Berliner Buchhandlungen gemeinschaftlich bei den be treffenden Behörden neue Schritte thun, um diese bedeu tende Last vom Buchhandel abzuwälzen. Mannigfaltiges. (Magazin f. d. Lit. des Auslandes. Nr. 118. 2. Oct. 1839.) Der Pariser Buchhändler. Jules Janin ent wirft in einem seiner neuesten Feuilletons ein Bild von ei nem Französischen Buchhändler, ein Bild, das allerdings karrikirt ist, in dem aber doch auch diejenigen Züge leicht zu erkennen sind, die, aus dem Leben gegriffen, den trau rigen Zustand des Französischen Buchhandels nur allzutrcf- ftnd darstellen. „Es gab einmal", sagt Janin, „einen Französischen Buchhandel; es war dies das ehrenvollste, das umfassendste Geschäft der Welt. Der Pariser Buchhändler mußte vor allen Dingen ein Mann sein, der Geist, Ge schicklichkeit und Muth besaß; ec mußte den Leidenschaf ten, den Bedürfnissen, den Abneigungen und den Liebha bereien seiner Zeit stets nachspüren und ihnen entgegenkom- mcn- Nasch, wie der Gedanke, mußte sein Ucbecblick sein; was das Publikum morgen verlangen würde, das mußte er gestern schon crrathen haben. Vor allen Dingen aber bedurfte er einer Ausdauer ohne Gleichen, um den wenigen Leuten, die noch Bücher lesen, endlich den Glau ben an die Berühmtheit seiner Verlags-Artikel bcizubringen. Wenn wir sagen, es gab einmal einen Französi schen Buchhandel, nun ja, so meinen wir, daß die Buchhändler immer mehr verschwinden und verschwinden müssen. Es gab solche Leute, die den täglichen Geburts- Wehen des modernen Genies als Hebammen assistieren, die auf ihre Kosten und Gefahr neue Bücher drucken ließen, mit der Aussicht, sie nie zu verkaufen; die von einem Ro man auf ein Geschichtswerk, von dem Geschichtswerke auf ein Drama sich warben und immer heute ein wenig ärmer waren, als vor acht Tagen. Diese armen Galeerensklaven des literarischen Lebens opferten jenem Geschäft ihre Tage und ihre Nächte, ihre Gesundheit, die Mitgift ihrer Frau, das Bcod ihrer Kinder, das Haus ihres alten Vaters. Und wenn sie dann endlich die dicksten Bücher und die größten Reputationen des Jahrhunderts sabricict hatten, so hielten sie mit einem Male inne, denn sie konnten nicht mehr weiter, ihre Kräfte waren erschöpft, ihre Umstände ruinict, sie hatten sich total zu Grunde gerichtet. Wer an ihnen vorüberkam und die armen Teufel erblickte, die so honett und so unglücklich aussahen, der wollte ihnen hel fen ; sobald man aber erfuhr: das sind Buchhändler, verschwand auch sogleich alles Mitlciden, und Niemand wollte Helsen. Nicht ein einziger Banquier wagte zehn Thaler auf die größten Bücher des neunzehnten Jahrhunderts, die da in der Niederlage des Buchhändlers aufgespeichect sind. Mit Einem Worte, es ist so weit gekommen, daß der Buch händler als der Aussätzige der modernen Gesellschaft er scheint; es ist eine Schande, ihn zu beklagen, ein Ver brechen, ihm die Hand zu reichen; kaum wagt man es, ihn anzusehen, wenn er vorübergeht. Der Unglückliche! Wenn er, anstatt mit aller Gewalt Prosa verkaufen zu wollen, oder Verse, phantastische Erzählungen, Romane, Lust spiele und wie das Zeug sonst heißen mag, womit das schöne weiße Papier verdorben wird, lieber den vierten Theil seines Verstandes, seiner Thätigkeit und seiner ehrlichen Haut darauf verwendet hätte, Wein zu verkaufen, oder Oel, chemische Feuerzeuge oder Futterkattun, so würde ec jetzt eben so reich sein, als er arm ist; er würde Mitglied des Stadtraths sein, Wähler und Capitain der National garde, nicht mehr und nicht weniger." Verantwortlicher Redakteur: I. C. Stadler. bekannt in Gerichtliche Lckauntmachungen. (5724.) Hcilbronn. Verkauf einer juristischen Bibliothek. Die Relicten des Herrn Hofraths Schreiber dahier beab sichtigen, dir von demselben hinterlassene Bibliothek von ca. 3090 Bänden mittelst öffenrlicher Versteigerung zu verwerthcn. Diese Bibliothek enthält grbßtcntheils vorzügliche juristi sche Werke, älterer und neuerer Zeit, ist in sehr gutem Zu stande, und wird damit ein Verkaufsversuch im Ganzen am Montag den 18. November 1839, Vormittags S Uhr, in dem bisherigen Locale gemacht werden. Liebhaber dazu werden unter dem Bemerken hiermit cin- geladcn, daß der Katalog davon täglich bei Herrn Antiquar Streffer dahier eingcsehen werden kann, und auch bei diesem vorläufige Offerten gemacht werden können. Heilbronn, den 7. Octbr. 1839. Königl. Würtembecg. Gerichts-Notariat. A. w. Drömngcr. a ch u n g e n. pränumcrations- und Subscriptions- A ns eigen. (5725.) Einladung zur Subscription. Im Verlage der Unterzeichneten erscheint: ^ iadri n a. Eine Galerie der schönsten romantischen Sagen und Ge schichtsbilder des Schlesieilandes zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann. Von Ladislaus Tarnowski. Schlesiens Sagenfülle und Geschichtsreichthum wird hier den Freunden vaterländischer Leccüre auf ansprechende und gemüthvolle Weise in einer abwechselnd bunten Reihe von Bildern und Skizzen dargebracht, die in ihrer Gesammtheit eine echt schlesische Unterhaltungsbibliothek genannc werden können. Von den ältesten bis in die neuern Zeiten soll Alles, was in Schlesien Interesse erweckt hat, in der „Viadrina" eine Scelle finden, und zwar nicht in der einfachen kindischen Form der Sage und des Mährchens, die unsere rafsinirte Zeit nicht mehr anerkennt, und nicht im veralteten Chroniken-
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