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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1929
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- 1929-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1929
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Die beiden Vereine arbeiteten zusammen und ineinander. Einrichtungen wurden gemeinsam getroffen wie der Fachaus schuß für den gesamten Buchhandel — Verlag, Sortiment, Anti quariat und Musikalienhandel — an der Münchener Handels kammer, Beschlüsse lgefaßt wie die Erhebung des Spesenauf schlags, gemeinsame außerordentliche Versammlungen abgehal ten. Die Bedeutung des Münchener Vereins war in der Be deutung Münchens und in der örtlichen Verbindung der Mün chener Mitglieder seiner Vorstandschaft gegeben. München führte den Beschluß der Abschaffung des Kundenrabatts herbei, gab das Vorbild in der Nettostellung der Lehrmittel, der halbjährlichen Rechnungsstellung, der Einführung des Teuerungszuschlags, München stellte dem bayerischen Buchhandel die Kommissions buchhandlung zur Verfügung. Seine Tätigkeit reichte über das Gebiet des Kreisvereins hinaus, unter seiner Führung wurde die süddeutsche Sortimenter-Arbeitsgemeinschaft gegründet, Bayern, Baden und Württemberg umfassend, und an der Not standsordnung festgehalten. Der Organisation der Reformbewegung entsprechend waren beide Vereine als Sortimentervereine gekennzeichnet. In der wachsenden Bedeutung Münchens als Verlagsort lag allerdings eine Änderung in der Zusammensetzung der Mitgliederschaft des Münchener Vereins in der Richtung, daß von den 201 Mitglie dern des Jahres 1921 150 Verleger waren. 1914 entstand die Vereinigung Münchener Verleger, 1919 der Münchener Sorti menterverein. Die Stellung des Münchener Buchhändler-Ver eins verlor ihr altes Gepräge nicht und war fest und breit genug, die Organ-Eigenschaft des Münchener Vereins nicht im Bayeri schen Buchhändler-Verein untergehen zu lassen. 1921 beschloß die Sortimentervereinigung für Oberpfalz und Niederbayern ihre Angliederung an den Bayerischen Buchhändler-Verein. Die Büchergeschichte des fernen Ostens beginnt, ein paar Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrechnung, mit einer Bücher verbrennung, die deshalb vorgenommcn wurde, weil es unange bracht sei, mit Maßstäben vergangener Zeiten eine gänzlich ver änderte Gegenivart zu messen. Auch abgesehen davon, daß ein Archiv davon ausgenommen wurde, fielen den Flammen nicht alle Schriften zum Opfer. So bleibt überall Vergangenheit er halten, und so verbrennt überall Vergangenheit in der Gegen wart. Die Zeit ist vorüber, in der auch in Bayern das buch- händlerische Staats- und Stadtregiment Warenhaus- und Ver einsbuchhandel in der Entstehung zu ersticken suchte, in der beim Reich ein Gesetz erstrebt wurde, nach dem nur gelernte Buch händler oder nur solche mit Einjährigenzeugnis sich selbständig machen dürften, in der ein Aufnahmegesuch zurückgestellt wurde, weil es sich dabei zum erstenmal um eine Frau (ein Fräulein) handelte (München 1906), der Versuch gemacht wurde, die Ge schäfte im Monat August den ganzen Sonntag geschlossen zu halten (München 1906). An den allgemeinen Errungenschaften des Zeitraums Haben die beiden Vereine den gleichen Anteil wie alle Vereine, die in der Organisation des Görsenvereins tätig waren; es ist reiche Mühe und Arbeit der Vorstandschaften, auf die sie zurückblicken lassen, und die sie berechtigen, auf sie als Errungenschaften ihrer Sondergeschichte zurückzublicken. Hier werden die Vereine zuerst an die Abstellung des Kundenrabatts zurückdenken; bei dem Rück blick auf die Leistungen, die ihnen eigentümlich sind, zweifellos zuerst an die Münchener Kommissionsbuchhandlung; ihr stehen darin zur Seite die Tätigkeit auf dem Gebiete des Schulbücher geschäfts, auf die von Börsenverein und Kreisvereinen vielfach als vorbildlich hingewiesen wurde, und auf dem der Reklame. Mit jährlicher Festsetzung der Preise, Verzeichnung der Bücher in jährlichen Preislisten, die 1894 vom Münchener Ver ein übernommen wurden, Durchsetzung der Einhaltung der Preise, Verhinderung des Verkaufs durch »Auchbuchhändler« und Schreibwarengeschäfte regelte der Verein den Verkauf der an den Münchener Mittelschulen eingeführten Schulbücher. Auf dem Gebiete der Reklame gab der Münchener Verein mit einem Weihnachtsplakat das erste große Beispiel allgemeiner Buchreklame. Es erschien zum erstenmal, mehrfarbig und mit dem Text: »Das beste Weihnachtsgeschenk ist ein gutes Buch«, 1912 und fand einen Absatz von 9000 Plakaten und 89 Klischees. Der Preis betrug bei 1—50 Stück 40 Pfg., 51—100 St. 35 Pfg., 101 und mehr Stück 30 Pfg., Galvano auf Klotz 4 Mark. Zu Weihnacht 1913 wurden 10 000 Plakate (»Das Buch auf den Weihnachtstisch«) und 500 000 Reklamemarken verkauft, von denen ein Tausend 5 Mark, von 2000 an 4.50 Mark, der Firmen eindruck des ersten Tausend 5 Mark, jedes weiteren Tausend 50 Pfennig kostete. Der Gewinn betrug 1913: 5240,31 Mark. Ein Weihnachtsplakat erschien noch mehrmals, bis der Verein von 1926 ab seinerseits das des Börsenvereins bezog. Im Jahre 1914 druckte der Verein sein erstes Weihnachtsbücherverzeichnis; auf das Plakat folgte, vom Münchener Buchhändler-Verein ver anlaßt, die gemeinsame Zeitungsanzeige, in der die einzelnen Münchener Verleger Bücher anzeigten, die sich zu Festgeschenken eigneten, darauf 1917 die ganzseitige allgemeine Zeitungsanzeige, in der jeder Verleger die Titel von zwei seiner gangbarsten Bücher abdrucken konnte, mit der Überschrift: »Für stille Abende ein gutes Buch!« und dem Schluß: »Weitere Auskünfte sowie Bücher verzeichnisse sind durch die Münchener Sortimentsbuchhandlun gen zu erhalten«. Im Jahre 1919 richtete er einen Propaganda- ausschuß ein, der von da ab die Herausgabe eines Weihnachts- almanachs besorgte. Im Dezember 1923 veranstaltete der Ver ein die erste Münchner Buchwoche. 1927 wurde eine neue »Wer bestelle für den Münchner Buchhändlerverein« eingerichtet; sie sorgte für Straßenplakate, Zeitungsanzeigen, gab wöchentliche Notizen in die Zeitungen, erhielt von den Zeitungen die Titel der Bücher, die in den nächsten zehn bis vierzehn Tagen be sprochen werden sollten, ließ in den wöchentlichen »Münchner Mitteilungen« eine »Münchner Bibliographie« erscheinen und teilte dem Sortiment auch die Büchertitel, die die Verleger in den Blättern erscheinen lassen würden, mit. Schon in den Jahren von 1881 ab beschäftigte sich der Vor stand des Bayerischen Buchhändler-Vereins auf Antrag des Münchener mit Vorarbeiten für die etwaige Einrichtung eines Vereinsbarsortiments. Die Absicht verwirklichte sich in gewisser Weise, aber weiterem Zusammenhang in der »Münchener Kom missionsbuchhandlung«, die vom Münchener Buchhändler-Verein 1915 als genossenschaftliches Unternehmen (mit 69 Genossen) ge gründet wurde. Sie übernahm ein Auslieferungslager auswär tiger Verleger, veranstaltete einen kostenlosen Auslieferungs katalog, verfügte nach wenigen Jahren über ein großes Lager der gangbarsten neueren Literatur. 1917 wurde eine Bestellanstalt eingerichtet. Die Vereine haben nicht versäumt, wohlzutun und mitzu teilen. Der Münchener Unterstützungsfonds wurde schon 1883 gegründet, und laufende und einmalige Beiträge für Erholungs heime und andere Zwecke wurden wiederholt bewilligt. Bestim mungen erwecken die Aufmerksamkeit, die ihrer Zeit vorauseilen, wie das Münchener Verbot des Ausverkaufs 1902/03. An der Abwehr anstößiger Schriften haben sich beide Vereine, der Mün chener Buchhändler-Verein seit 1902/03, der Bayerische seit 1910 wiederholt beteiligt. Kurz vor Ausbruch des Krieges, 1914, ging vom Bayerischen Verein die Anregung aus, die Richtstätte Palms zu erwerben. In dem schweren Jahre 1918, dem An fangsjahre des großen Anmeldeschubs und finanzieller Schwie rigkeiten, die bald darauf zum ersten und einzigen Defizit der Münchener Vereinskasse führten, erkannten auch unsere Vereine, daß versucht werden müsse, von innen her wieder aufzubauen, und gründeten den Fachschulverein. Die Mitgliederzahl — nach den betreffenden Jahrgängen des Adreßbuchs — des Münchener Buchhändler-Vereins ging über die Höchstziffer des Jahres 1922 nicht hinaus und betrug 1929: 180, während die des Bayerischen Buchhändler-Vereins auf 266 im Jahre 1923 und von da aus 1929 sogar auf »ca. 350« stieg, sodaß das Verhältnis der Mitgliederzahlen von 1923 ab eine Richtung einschlug, die der früheren entgegengesetzt ist. Die Persönlichkeiten, die das Amt des 1. Vorsitzenden ver walteten, waren neben den genannten im Bayerischen Buchhänd ler-Verein: Karl Lamport in Augsburg 1893; Otto Bassermann in München 1895—1900; Eduard Pohl in München 1902—1909; Kommerzienrat Oskar Beck in München 1911—13; Hugo Bruck mann in München 1914—1920; im Münchener Buchhändler- Verein: August Dupont (Theodor Riedel's Buchh.) in München
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