Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1921
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- 1921-05-04
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- 04.05.1921
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt s. d. Dtschu. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 103, 4. Mat 1921. Einschränkung der rätcrussischcn Zeitungen. — Die katastrophalen Bctricbseinstellungen ln der räterusslschen Industrie grisscn auf die Papierindustrie über. Der Umfang sämtlicher räterusslschen Zeitungen ist um 75 Prozent vermindert morden. Führende Blätter, wie Pramda, Nachrichten des Moskauer Arbeiterrats, Organisches Leben, erscheinen einseitig. Der Straszenverkauf ist ausgehoben. (Hamb. Nachr.) Biichcrsnmmlungen nach dem Metermaß. — Man spottet heute über die Kriegsgewinnler, die sich Bibliotheken anlegen, nicht weil sic die Bücher lesen wollen, sondern weil der wohlgefüllte Bücherschrank nun einmal zur vornehmen Wohnungseinrichtung gehört. Das; cs auch früher solche Käuze gegeben hat, zeigt folgende BUcherbestellung eines englischen Lords, die der »Grundgescheute Antiquarius« einer alten Anekdotensammlung (»Kuriositäten aus dem Menschenleben«, Ulm 1825) entnimmt: »Mein Herr, ich habe mir zwar nach Ihrem mir ge sendeten Bücherverzeichnis die darin aufgefllhrten Bücher sämtlich an- gcschafst, um damit ein schönes großes Büchergestell in allen Formaten auSzuschmückcn. ES fehlen mir aber noch in der klassischen Literatur 114 Fuß in Quart, in der Ncchtsgelahrtheit 3 Fuß in Folio und in den schönen Künste» 414 Fuß im Oktav, für deren Hcrbcischafsung ich daher gefälligst zu sorgen bitte.« Personalnachrichten. Jubiläum. — Herr Gustav Nenner in Mün ch e n feierte am I. Mai das Jubiläum seiner 25jährigen Mitarbeiterschaft in der Firma G. Hirths Verlag (Münchner Jugend) in München. 6-rechsaal rOhne Verantwortung der Redaktion, icdoch unterliegen alle EinscndungeN Bestimmungen aber die Verwaltung des V-irsenblatts.s Zum Schulbücherhandel. Ein bayrischer Kollege schreibt: Der an sich durchaus verständliche Grundsatz bayrischer und wahrscheinlich auch anderer deutscher Behör den ist es, die Preise der Volksschulbücher so niedrig wie nur möglich zu halte», llm dies zu ermöglichen, wird den Verlegern von Schul büchern vorgeschrieben, welche Preise festgesetzt werden dürfen, bzw. eS wird überwacht, daß die Preise nicht zu hoch gestellt werden. Der Verleger wird dadurch gezwungen, die Rabattsntze für den Zwischen handel so niedrig wie nur möglich zu halten. Waren es in Vorrevolu tionszeiten meist 20 Prozent, so sind jetzt incist 25 Prozent die Regel — — manche Verleger glauben allerdings auch heute noch nur 20 Prozent gewähren zu können! Was ist die notwendige Folge? Wir müssen, um dies klar zu sehen, den »Gang des Geschäfts« verfolgen.. Der kleine Landkrämer, der Landbuchbindcr kaust seinen Bedarf bei seinem Buch händler der nächsten Stadt, bei dem er seinen anderweitigen Bedarf (Gebetbücher, Kalender, Schreibwaren usw.) deckt. Der betreffende Buchhändler hat früher diesem Kunden einen zehnprozentigen Rabatt eingeräumt — der Verdienst war so klein wie nur denkbar für den Buchhändler — der Landkrämer half sich durch Aufschläge. Die da mals geringen Spesen waren doch immerhin so hoch, bas; er mit 10"/, eben nicht auskaml Die steigenden Spesen der neue» Zeit brachten es mit sich, daß der Buchhändler seinen Landkundschastcu den Rabatt kürzte. Durchschnittlich wird heute nur mehr 6°/> gewährt. Es wird da durch aber nur bezweckt, daß der Landkrämer seine Aufschläge entsprechend erhöht, und der Erfolg ist, daß das Publikum auf dem Lande tief In die Tasche greifen muß! Jedermann kann sich von diesen Tatsachen sofort überzeugen. Diese Aufschläge werden von Tag zu Tag höher, die neuer liche Erhöhung der Fracht- und Portosätze schlägt der Händler auf die Preise, er muß dies tun, denn niemand kann verlangen, daß er die Schulbücher ohne Nutzen, ja mit Verlust verkauft. Schreiber dieses hat Erfahrungen gesammelt und kann mit Belegen dienen, die beweisen, daß die Landhändler nicht zurückhaltend sind mit diesen Aufschlägen. Das jetzige System der Preisbildung ist für den Landbewohner, der seinen Bedarf an Schulbüchern bei seinem Krämer oder Buchbinder decke» muß, einfach unhaltbar. Es ist merkwürdig, daß Staat und Ver- lagsbuchhandcl in dieser Sache eine Vogelstraußpolitik belieben. Auf der einen Seite das Bestreben, die Volksschulbüchcr billigst hinauszu- bringen — auf der anderen Seite die Tatsache, daß ge rade dasGegenteil erreicht wird! In den Städten ist diese bedauerliche Wirkung ja nicht oder nur selten fühlbar, obwohl auch da in kleineren Landstädtchen große Willkürlichkeiten Vorkommen, wie nachgcwieseu werden kann. Auf dem Land dagegen herrschen vollstän dig »»kontrollierbare Zustände. Es wäre an der Zeit, daß die unhalt bare Ppeisstellungspolitik einmal unter die Lupe genommen würde und dariibcr Erhebungen gepflogen würden, wie Besserung erreicht werden könne. Wenn der Verlag vielleicht der Ansicht ist, durch entsprechende Ausllärung den Landhaudel auf den direkten Bezug hinzuweisen, so ist dem entgegenzuhalten, daß dies nur ganz geringe Wirkung haben kann. Gerade die Ileinen und kleinsten Schulgemeinden werden gar nicht in der Lage sein, ihren Ileinen Bedarf durch ihren Buchbinder oder Krämer direkt bei den Verlegern cindecken zu lassen. Die hohen Spesen würden den Gewinn erst recht auszehren, und der Buchbinder würde sich genau so wie früher eben durch die beliebten Aufschläge schadlos halten. Und die Hauptsache: der kleine Mann hat bei »seinem Buchhändler» Kredit, er kauft, wie schon erwähnt, dort seinen andere» kleinen Bedarf. Kredit könnte ihm der Verleger nie einräumen — der Verleger kennt die Leute nicht, hat die Fühlung nicht, wie der Buchhändler draußen, der genau weiß, wem er Kredit gewähren kann, wem nicht. ES wäre sehr interessant, an dieser Stelle einmal die Ansichten des Schulbücherver lags zu hören. Um gleich vorweg einen wahrscheinlichen Einwand des Verlags zu behandeln, sei bemerkt, daß der Weg der Kommunalisierung der Lehrmittel ein zivcischneidiges Schwert darstellen dürfte, und die Wirkung wäre gewiß sehr zweifelhaft für das Publikum. Die gemachten Erfahrungen aus anderen Gebieten haben nicht gelehrt, daß durch solche Maßnahmen die Preise sich verbilligen! Zudem hat der Gesamtbuch- handel — der Verlag am wenigsten — kein Interesse an solchen Bestre bungen, und die Gesamtheit würde wenig genug an Erleichterungen davon spüren! Um Aussprache wird gebeten. G. K. Zum Kampf um Blüher. Im Börsenblatt befehden sich in letzter Zeit die Freunde und Gegner Blühers in einer Weise, die geeignet ist, den Widerspruch des Sortimenters herauszufordern. Man mag über Blüher denken, wie man will: einen Ton, wie ihn der Greifenverlag anschlägt, muß man als verfehlt bezeichnen. Beweismittel werden nicht schlagkräftiger, wenn man sie in Form von scharfen Worten hervorbringt. Der Verlag macht cs auch den Gegnern Kampman» L Schnabel damit nur leicht, Wasser auf die Mühle ihres Geschäfts zu leiten. Solche Streitigkeiten gehören nicht in ein buchhäudlcrischcs Fachblatt. Viele Sortimenter stehen ja leider dem Inhalte des zu verkaufenden Werkes fremd gegenüber. Aber selbst wenn sie Partei ergriffen, wären sie töricht, wenn sic den Gegner ihrer Ansicht vom Verkauf ausschlössen. Warum soll z. B. ein Anhänger Kerrs die Schriften des guten Harden nicht vertreiben? Oder ein Goethefreund die Werke von Börne und Wolfgang Menzel nicht besorge»? Die Hauptsache bleibt, daß kein völliger Kitsch ver kauft wird, lind daß Blüher unter die Kitschfabrikanten einzureihen wäre, wird selbst der Greifcnverlag nicht behaupten. Blüher ist ein Mann, der zweifellos von hohem, ernstem Wollen erfüllt ist. Aber wer die »Werke und Tage« des »neuen Plato« gelesen hat, wird lächelnd über die ganze Fehde den Kopf schütteln. Blüher selbst sagt einmal: -Gewisse Ding« dürfen einem nicht passieren«. Das Tagebuch gehört zu diesen Dingen. Hat aber gleichzeitig das Gute, daß es wohl den mei sten die Augen öffnet über die auffallende Bedeutungslosigkeit dieses zwischen Wahngebildcn umhertaumelnden Menschen. In einem seiner Hefte sagt er: »Persönlichkeit muß man aus Versehen werden«. Mir sckn int, daß Blüher einem sehr starken Versehen znm Opfer gefallen ist. Mau lasse ihn ruhig seine Werke weiter schreiben, lasse ihn weiter lobsingen auf Herrn Karl Fischer, Max Finke und wie die Giganten sonst noch heißen, er wird damit am besten erreichen, was er verdient: Gleich gültigkeit! Or. K 0 e r n e r. Preisangaben bei Besprechungen. Bet der Auslieferung von Büchern, die auf Grund von Bespre chungen bestellt werden, ergaben sich in letzter Zeit wiederholt Schwie rigkeiten, da die Preise durch Erhöhung, die sich seit der Einsendung der Besprechungsstllcke als nötig erwiesen, überholt waren. Ich finde da her einen Hinweis folgenden Wortlauts: »Die Preise der besprochenen Bücher sind nach den Mitteilungen der Verlagsanstaltcn im Erscheinungsmonat angegeben. Da die Buchhandlungen sich Änderungen Vorbehalten, kann keine Sicherheit dafür geboten werden, daß die angegebenen Preise auch heute noch gelten. Sie unterrichten also nur ungefähr über die Höhe der An schaffungskosten«, wie ihn die »Brandenburger Schulzeitung« zu Beginn ihrer Literatur- beilage bringt, sehr zweckmäßig und erlaube mir, ihn den Zeit- s ch r i f t c n v c r l c g e r n als nachahmenswert zu empfehlen. T. L. A. de Vries in Amersfoort (Holland). Bezugnehmend ans meine Veröffentlichung im Börsenblatt dir. 42 teile ich mit, daß die obige Firma de Vries die bei mir bestellten Bücher wieder zurückgcsandt hat. Bonn a. Rh., 29. April 1921. Albert Falken rot h. Verantwort! Redakteur: RtchardAlbcrti. — Verlaa: Der Bkrscnveretn der Deutschen Buchhändler zu Letpzta, Deutsches Buchbändlerkmus. Druck: Ramm t Seemann. Sämtlich tu Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 3K lBuchbändlerhaust. 656
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