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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1937
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- 1937-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1937
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Noch einmal: Gedruckte Hörspiele Der Aufsatz »Warm werden wieder Hörspiele gedruckt?« in Nr. 32 des Börsenblattes hat einige Zuschriften zur Folge gehabt, die so wesentlich sind, dag sie hier behandelt werden sollen. Schon früher teilte einmal ein Verlag mit, daß er mit einer Hörspielreihe angefangen, aber so ungünstige Erfahrungen gemacht habe, daß er sie nicht fortsetzte. Einen ganz ähnlichen Fall stellt jetzt ein anderer Verlag dar. Er begann vor einem Jahr mit einer Hörspielreihe, druckte in einer Auflage von 1000 Exemplaren ein erstes Hörspiel, das u. a. vom »Völkischen Beobachter« gut besprochen und für das reichlich geworben wurde. Der Verkauf betrug kaum 20 Stück! Und der Verlag zieht aus dieser gewiß auf den ersten Blick entmutigenden Tatsache den Schluß, daß der Interessentenkreis, der vorhanden sein muß, um das Risiko des Verlegers zu rechtfertigen, fehlt. Aber sieht man sich den Titel des Hörspiels, das da gedruckt wurde, an, so muß der seit langem am Hörspiel interessierte Hörer bekennen, daß es ihm nicht bekannt ist. Er verfolgt aufmerksam alle Hör spiele und weiß eine ganze Reihe von Werken, die so wertvoll sind, daß sie gewiß den Druck verdienten — bei diesem fehlt der Rund funkerfolg, der dem Druck des Hörspiels vorangehen muß. Selbst verständlich kann man eine Hörspielreihe nur mit dem besten Hörspiel von einem im Funk bekannten Dichter beginnen. Auch eine Novellen reihe wird nicht Anschlägen, wenn sie nicht mit entsprechend geeig neten Werken einsetzt. Denn daß auch ein Hörspiel Absatz finden kann, beweist eine andere Zuschrift eines bayerischen Verlags, der zahlreiche Fälle an führt, in denen er sich erfolgreich für Hörspiele eingesetzt hat. Der Verlag lehnt für sich daher die absichtlich überspitzte Feststellung ab, daß »kaum einer unserer Verleger Kenntnis vom Hörspiel hat«. Und von sich aus hat er auch recht, wenn er darstellt, wie man bei diesem Verlag der Ursendung von Hörspielen lauscht und sie dann in der ursprünglichen, einer Bühnen- oder einer Laienspielfassung übernimmt. Aber — wir wollen ehrlich sein — wieviel andere Verlage können das in gleicher Weise von sich behaupten? Und es ist noch etwas weiteres zu bemerken: so begrüßenswert es ist, wenn ein Verleger sich um das Hörspiel kümmert, so ist es doch bedenklich, wenn er das Hörspiel dann nicht in der ursprüng lichen, sondern in einer Bühnenfassung druckt. Der genannte Verlag begründet das so: »Man muß unterscheiden zwischen Hörspielen, die sich ausschließlich für den Funk verwenden lassen, und solchen, die, evtl, mit einigen Umarbeitungen, auch für die Bühne geeignet sind. Letztere sind sowohl für den Autor wie auch für den Verleger die ,dankbareren'.« Das kann zur Folge haben, daß die Schriftsteller bei der Niederschrift ihrer Hörspiele schon an eine Bühnenfassung denken und eine Mischform entsteht, nicht aber wirkliche Hörspiele. Gewiß gibt es Ausnahmen, gibt es Hörspiele, die ohne allzu große Veränderungen auch für die Bühne übernommen werden können. Aber im allgemeinen ist >das Hörspiel eine eigene Form, die schon durch ihre Kürze nicht für die Bühne geeignet ist. Und ebensowenig wie ein Verleger bei der Drucklegung eines Dramas daran denkt, das Drama als Roman zu drucken, sollte das Hörspiel als Bühnen stück erscheinen. Es ist dagegen sehr zu begrüßen, daß der gleiche Verlag eine Anzahl andere Spiele als reine Hörspiele gedruckt hgt und damit beweist, daß es finanziell doch nicht eine so ganz abwegige An gelegenheit ist. Immerhin wünscht auch dieser Verlag, daß der Sortimenter sich solcher Werke liebevoller annehmen müsse, um eine weitere Verbreitung zu erreichen. Diese Verkaufswerbung ist teil weise gemeinsam mit dem Einsatz für gedruckte Bühnenwerke zu behandeln. Eine Form des Drucks von Hörspielen sei abschließend beson ders hervorgehoben. Die in Frage kommenden Zeitschriften sollten mehr noch als bisher einmal ein Hörspiel oder wenigstens einen größeren bezeichnenden Ausschnitt daraus bringen, da die Zeitschrift schon eine Auflage hat, die das Spiel einem größeren Leserkreis zuführt, als er sonst zu erreichen ist. Es wäre dann leicht, eine Anzahl Sonderdrucke herzustellen, die der Dichter den in Frage kommenden Stellen, vorlegen könnte. Er sähe dann seine Arbeit festgehalten und belohnt, und der Funkschriftsteller käme sich nicht wie bisher als ein Abtrünniger und Ausgestoßener des Schrifttums vor. Der Druck von Hörspielen bleibt nach wie vor die Forderung an den deutschen Verleger, und er soll sich dieser Aufgabe annehmen, bevor sie der Rundfunk selbst in die Hand nimmt und damit die Skepsis durch die Tat überwindet. Es wäre bedauerlich, wenn sich der deutsche Verlag durch mangelnden Weitblick diesem neuen Arbeitsgebiet verschlösse! Gerd Eckert. Aus der Arbeit der Gaue Arbeitssitzung des Gaues Berlin der Gruppe Buchhandel Ein grundlegendes Referat von Wilhelm Baur Der Gau Berlin der Gruppe Buchhandel in der Reichsschrift- tumskammer führte am 18. Februar in den Räumen der Gau- geschäftsstelle unter der Leitung von Gauobmann Gustav Langen scheidt eine Arbeitssitzung der Fachschaftsberater und Bezirksobleute durch. Auf der Tagesordnung standen Berichte über die Ergebnisse der Oberstdorfer Schulungswoche der Gauobleute und ein grund sätzliches Referat des Leiters des Deutschen Buchhandels Wilhelm Baur. An der Sitzung, zu der sich die Mitarbeiter des Gaues voll zählig eingesunden hatten, nahm auch der Stellvertretende Leiter des Deutschen Buchhandels Martin Willfing, MdR., teil. Gauobmann Langenscheidt eröffnete die Tagung mit einer Ansprache, in der er einleitend des verstorbenen Bezirks obmanns Otto Ebeling gedachte und dann weiterhin bekannt machte, daß in diesem Jahre die große Gaukundgebung mit dem Kameradschaftsabend zusammengelegt werden wird. Die Veranstal tung wird als »Frühlingsfest des Berliner Buchhandels« am Sonn tag, dem 11. April, 19 Uhr, in den Festsälen bei KNoll stattfindcn. Auf der Gaukundgebung wird u. a. der Leiter des Buchhandels Wilhelm Baur sprechen. Die Vorbereitung führt ein Festausschuß unter Leitung von vr. Soll in Verbindung mit dem Geschäfts führer Höynck durch. Die weiteren Ausführungen des Gauobmanns galten dem Sinn und Zweck der Schulungstage in Oberstdorf und der Frage des buchhändlerischen Nachwuchses, der energische Förderung verdient. Bei der Einstellung von Lehrlingen müßten in Zukunft zwei Miß- stände vermieden werden: die Einstellung von Lehrlingen mit dem bloßen Zweck, billige Arbeitskräfte zu besitzen, und die verbreitete Angst vor dem Zeitopfer für eine richtige Ausbildung. Besonderen Wert legte der Gauobmann auf die Tatsache, daß der Verlag auf dem Standpunkt steht, der Lehrling gehöre zunächst einmal ins Sortiment. Der Gaubeauftragte für Bildungsfragen und Gehilfenprüfung, Herr Uecker, berichtete in diesem Zusammenhang über die bevor stehende Frühjahrs-G e h il f e n Pr ü f u n g. Es haben sich dazu rund siebzig Lehrlinge, davon dreißig, also unverhältnismäßig viel, aus dem Verlag gemeldet. Unter den Gemeldeten befinden sich fünf undzwanzig weibliche Lehrlinge. Der Prüfungsausschuß, der aus zwanzig Herren besteht, wird am 20. März die Verlagslehrlinge und am 21. März die Sortimentslehrlinge prüfen. Die mündliche Prüfung wird zusammen mit Herren der Kreuzbergschule durch geführt werden, die ab Frühjahr dieses Jahres die erwünschten reinen Buchhändler-Klassen einrichten wird. Anschließend setzte Gauobmann Langenscheidt sein Referat über die Oberstdorfer Schulungstage fort, indem er ausführlich auf die Schrifttumspolitik des Reiches einging, die nicht nur kulturell, son dern auch wirtschaftlich von großer Bedeutung sei. Er würdigte die 2tS Nr. 88 Donnerstag, den 11. März 1SS7
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