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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1835-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1835
- Sprache
- Deutsch
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1139 1140 Durchsicht zurückgegeben wird, der andere aber, mit den nämlichen Abänderungen versehen, immer bei dem Censoc bleibt, zur Censur vorgelegt werden; 2) hinsichtlich anderer Schriften, bei welchen dieses Ver fahren, da sie oft im Manuscript vorgelegt werden, nicht anwendbar ist, wird den Verlegern u. s. w. zur Pflicht gemacht, das zur Censur überreichte Manu script, oder die sämmtlichen, einzeln mit dem Ccnsur- Bermerke versehenen Bogen oder Blätter, gleichviel ob im Probedruck oder Manuskripte vorgclegt, nach Voll endung des Druckes dem Zensor noch einmal zugleich mit seinem Frei-Excmplare zuzustellen, damit dieser sich nöthigenfalls von der Befolgung seiner Vermerke über zeugen kann, und, nachdem der Ccnsor das mit den Censur-Vcrmerken versehene Heft auf der durchgezoge- ncn Heftschnur besiegelt und zurückgegebcn hat, in die ser Form auszubewahren. Die vorstehenden Bestimmungen werden zur pünktlichen Befolgung hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, dm 16. September 1835. der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg, von Basscwitz. bringe ich hierdurch zur Kenntniß der Herren Buchhändler des preußischen Staates. Berlin, den 27. Sept. 1835. Der Vorsteher des Böcscnvereins ILnsüii. Das königl. preuß.Obcr-Censur-Collegium hat für nach stehende außerhalb derStaatcn des deutschen Bundes in deut scher Sprache erschienene Schriften die Debits-Erlaubuiß ertheilt: 1) Mnemosyne, Schilderung aus dem Leben, zum Vergnügen und zur Bildung der wirklichen Welt, von der Verfasserin der Bilder des Lebens. Dritter Theil. Aarau. 1835. Sauer laend er. 8. 2) Silvio Pelliko's Fran ziska von Rimiui, ein Trauerspiel aus dem Italienischen metrisch übersetzt, und mit einer Einleitung herausgegebcn von P. I. I. Schaedelin, Zürich, Orell, Füßli und Comp. 1835. 8. Berlin, den 25. Sept. 1835. Der Vorsteher des Börsenvereins Enolin. Buchhandel. Uebcr das Wörtchen „solid". Sehr häufig beginnen literarische Anzeigen in öffentli chen Blättern mit den Worten: „durch alle solide Buch handlungen zu beziehen rc." Wozu eigentlich die Beifü gung des Wörtchens solid? Wie ganz unschicklich ist das selbe angebracht und welch' ein schlechtes Licht wirft der an zeigende Buchhändler dadurch auf seine College», die er, ohne etwas dadurch zu bezwecken, dem Publicum zum Spott als ein gemischtes Corps, dem alsdann zuzugehörcn ihm selbst keine Ehre macht, jedesmal darthut. Glaubt die Verlagshandlung dadurch zu erzielen, daß nur bei wirklich reellen Handlungen gekauft werden solle, so irrt sie sich sehr: die unsoliden Handlungen sind häufig gerade diejenigen, die am meisten Novitäten verschreiben, da mit schleudern, das Publicum Vortheilc genießen lassen, die es von keiner solidem Handlung erlangt— und denen der Käufer ja am liebsten nachgeht. Könnte der Verlagshändler durch den Gebrauch des Wörtchens solide bewirken, daß der unsolide Buchhändler außer Stand gesetzt würde, sich das angezcigtc Werk zu verschaffen, so würde dadurch sein Zweck erreicht; da dies aber durchaus nickt geschieht, so wird sein unnützes Verfahren nur belächelt; und es stehen auch der >unsoliden Handlung genug Wege offen, in einzelnen Fäl len zu Werken zu gelangen, die sie nicht direct vom Verleger beziehen kann.*) Es wäre daher zu wünschen, daß man sich künftig, zur Ehre des Buchhändlcrvereins, bei Anzeigen des unnützen Wörtchens solide nicht mehr bediene,- und so wirklich solide Handlungen, durch zufälliges Weglassen ihrer Firmas bei Anzeigen und den dadurch beim Publicum her vorgebracht werdenden Verdacht gegen dieselben, nicht mehr kränke. i Es geht ferner so weit, daß selbst die anerkannt un soli desten Handlungen sich nicht schämen, fortwährend von So lidität zu sprechen. So exisiirt z. B. in C . . . eine Buch handlung, freilich eine des untern Ranges, welche schon seit Jahren ungeahndet die Rhcinprovinz mit ihren Nachdrücken !von Schul- und kathvl. Gebetbüchern überschwemmt, ja so gar vor Kurzem den Katalog ihres gcst. Gutes versandte und 'in verschiedenen ihrer Fabrikate, als z. B. in einem Auszüge von Schmidt's bibl. Geschichten, unverschämt anzeigl: „beim Verleger dieses und in allen solid cn (!) Buchhandlungen ist zu haben" w. Muß bei solchen Thatsachcn eine reelle Handlung cs nicht unter ihrer Würde halten, sich künftig des so gcmißbrauch- ten Wörtchens solide zu bedienen ! ? Bei dieser Gelegenheit kann Einsender dieses auch nicht umhin, auf die im vorigen und in diesem Jahre entstande nen stuttgarter, frankfurter und rheinischen Vereine zu kommen. Der gute Zweck, nachlässige Handlungen dadurch zur Ordnung und Zahlung anzuhalten, ist nicht zu verken nen: allein der cingcschlagcne Weg führt gewiß nicht zum Ziel. Wie unbillig und undankbar wäre cs von einer Vcr- lagshandlung, wenn sie einer andern wegen mit einem Sortimentshändlcr abbrechen wollte, mit dem sie seit Jahren in ungestörtem Verkehr gestanden! Sind die sich verbunde nen Handlungen selbst alle so ordnungs - und zahlungslie- bend? Aus Erfahrung darf ich dies kühn mit Nci n be antworten. Hat man nur mit einem egoistischen, eigensin nigen oder unbescheidenen Manne zu lhun, und will sich nicht in seine Launen fügen, so wäre nach der Uebereinkunst *) Wie viele der solidesten Buchhandlungen haben sich nicht auch in neuerer Zeit die unbedingte Zusendung von Novitäten ver beten! Dürfen diese dadurch, daß ein so angezeigtes Buch nicht gleich bei ihnen vorräthig ist, der, wenn auch oft nur scherzwcisen Bemerkung, daß sie nicht zu den soliden gehören, ausgcsetzt werden? Uebcrhaupt können ja durchaus nicht immer die ange- zcigten Bücher i» jeder Handlung vorräthig sein, und das versteht doch ein großer Theil des Publikums unter der Bemerkung: in al len Buchhandlungen zu haben.
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