<>o für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. H e r a u s g e g e b e n von den Deputirtcn des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 47. Freitags, d en 20. November 1835. G esetzgebung. Das königl. preuß. Ober-Eensur-Evllegium hat für nach stehende, außerhalb der Staaten des deutschen Bundes in deutscher Sprache erschienene Schriften die Debiterlaubniß ertheilt: 1) Virgil's Aeneide, übers, von G. W. Krüger, gr. 8. Riga. 1835. Frantzen. 2) I. G. Müller's Unterhaltungen mit Serena; heraus gegeben v. I. Kirchhofer. 3. Thl. 8. Winterthur. 1835. Steiner. 3) I. N. Sauter, die Lungenleuche des Rindviehes. 8. Ebend. 1835. 4) Katechismus zum Gebrauche der in Rußlands Schul anstalten zu erziehenden römisch-kathol. Jugend. 8. Wilna. 1834. Zawadzki. Berlin, den 9. November 1835. Der Borsteher des Börsenvereins Lnolin. Buchhandel. Zum Usanccncodex. Unser deutscher, mit unsäglichen Mühen und Betriebsko sten belasteter Buchhandel kränkelt an vielen Unbehaglichkeiten und Gebrechen. Mehr oder minder ist jedoch kein sonstiges Ge werbe befreit davon, fast allen aber stehen Aushülfen und Er satzmittel zu Gebote, worüber der Buchhändler, behindert durch die Eigenthümlichkeit seines Gewerbes, nicht zu verfügen vermag. Meine Erfahrung bezeichnet mir 4 Haupt-Capitel, welche in verschiedenen Unterabtheilungen, Sr Jahrgang. mehr oder minder, auf unseren Buchhandel nachtheilig ein wirken. Sie heißen: I. Nachdruck. H.Ueberzahl von buchhändlerischen Etablisse ments junger Männer ohne gründliche Kenntniß des Geschäfts, ohne Erfahrung und Localkunde rc. IH.Jrrige oder unzureichende Kenntniß der Eigenthümlichkciten, und mangelhafteGe- setzgebung invielen deutschen Staaten, unseren Buchhandel betreffend. IV. Ermangelung eines festen kaufmännischen Systems imEreditgeben, und einer Norm für dieZeit des Abrechnens und der Zah lung. Ich will es versuchen, durch nachstehende Bemerkungen mein Scherflein beizutragcn zu einem Regulativ dieser An gelegenheiten. Sie sind, in der lautersten Absicht niederge schrieben, das Ergebniß einer vieljährigen Erfahrung seit 1784, wo ich zum Buchhandel kam, und ihm mit Liebe und ange strengtem Fleiße anhängig blieb. Ich habe Niemanden ver letzen, keinen meiner jüngeren Eollegen entmuthigen, noch mich über Einen stellen wollen. Es gilt mir vielmehr am Abende meiner Tage einzig darum, der Aufforderung meines verehrten Freundes, unseres so umsichtigen Börscnvorstandes, des Herrn Enslin, zu entsprechen, und ihn vielleicht zu veran lassen, von einer oder der andern Bemerkung einen, dem Ge- sammtbcstcn des deutschen Buchhandels nutzenden Gebrauch zu machen. Ich schreite nun zur Motivirung meiner Bemerkungen, und zwar: I. Nachdruck betreffend. Während wir, Preußen, Oesterreich und Sachsen an der Spitze, fast den ganzen deut- 94