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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1835-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1835
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18351127
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183511272
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1345 1346 diese Meinung und zeigt, dafi dieses Blatt sich einen vielseitig anziehenden Wirkungskreis eröffnet habe, in welchem cs Alles zur Sprache bringt, was der gebildeten Lesewclt wiffenswcrth, nützlich, lehrreich und angenehm sein kann. Es möge daher Niemand wahne», diese Zeitschrift sei blos dem Theater gewidmet; allerdings gibt sie Berichte von den bedeutendsten Bühnen Deutschlands, gibt Kunde, inwiefern Theater- und Schauspielwesen auf die Veredlung der Sitte» und Beförderung der Moral gewirkt haben, aber das Theater soll nicht allein die Hauptsache ausmachcn, im Gcgenthcilc wird Liese Zeitschrift sich eine höhere, weit wichtigere Tendenz zum Ziele setzen. Vor Allem wird sie aus den sammtlichcn Fächern der Wis senschaften die gcdicgendsten Erfahrungen und Ansichten verkün den; sie wird das Gute verbreiten, unter welchen Gestalten cs immer vorkommt, und das Schlechte, Seichte und Gemeine be kämpfen, in welchem Gewände es sich Bahn brechen möchte. Sie wird einen beträchtlichen Spielraum den Verhältnissen des geselligen Lebens widmen. Unter der llebcrschrift: „Bil der aus Wien" soll der bunten Mischung des öffentlichen Wirkens und Treibens eine neue Tendenz gegeben werden, das die Behandlung des Lebens und Webcns der Residenz, mehr als sonst geschah, auffaßt, in bestimmten Umrissen schildert, das geringere Detail damit verbindet und so dem oft und viel fach getäuschten Auslande einen treuen Spiegel von Wien vor hält, wie cs war und ist und allem Anscheine nach noch im Wesentlichen lange bleiben wird. Diese Bilder werden verschie dene Verfasser haben; demnach stiege die Malerpaletre von Hand zu Hand, wirke bald in dieser, bald in jener Farbe, diene jetzt einem ernsten, dann wieder einem muntern Stoffe. Ist Las Vorbild getroffen, so kann das Nachbild den Effect nicht ver fehlen. In Betreff des Auslandes sollen eben so die wichtigsten Tags-Ereignisse und Begebenheiten, zuweilen auch allgemein interessante Personen, Gesellschaften und ihre Verhältnisse ge schildert werden, vermischt mit pikanten Charakterzügen und Anekdoten. Das Welttreibcn in seinen mannichfaltigcn Gestalten, das Gewühl der großen Städte, der Zusammenfluss ihrer Bevölke rung, das Schauspiel ihrer Sitten, Leidenschaften, Bedürfnisse, ihren Ucbcrfluß, ihren Mangel; ihre Freuden, ihre Leiden; ihren Luxus, ihre Roth; ihre Feste und Zerstreuungen; ihre Trübsale und Verirrungen, mit einem Worte, schildern wird diese Zei tung die Welt in einem Spiegel; wie lockend und zurückstoficnd, wie blendend und düster, wie so oft reich an lärmenden Freu den und arm an stillem Frieden. Als Centralblatt will diese Zeitung gelten für Jeder mann; für den Sittenlehrer wie für den Stüdirendcn; für den Krieger wie für den Staatsdiener; für Len Kaufmann wie für de» Gewerbtreibendcn; für Len Wissbegierigen, so wie für den, der sich nur durch Lectüre zerstreuen will; immer aber loS- steucrnd auf LaS einzige Ziel, durch Verbreitung des Schönen, Wahren und Rühmlichen zu erfreuen, zu erheben, zu begeistern; dabei soll das Belehrende nie pedantisch , das Nützliche nie lang weilig vorgctragen werden. Eine ausgedehnte Corre spond enz, wie sie vielleicht kein deutsches belletristisches Blatt aufzuweiscn hat, der Besitz aller Zeitungen, welche in unserer Sprache gedruckt werden, und jener, welche in Frankreich, England und Italien u. s. w. erscheinen, werden uns cs leicht machen, die Leser von Allem in Keuntuiß zu setzen, was wis- scnSwerth und interessant ist. Es ist zu diesem Ende eine eigene Rubrik mit der llebcrschrift „Weltpanorama" begonnen worden, in welcher in gedrängten Notizen von allen bedeuten den Plätzen der bewohnten Erde ein telegraphischer Be richt erstattet wird, Alles berührend, Alles besprechend, was für geistvolle Conversation geeignet, für die Leser zur Vermei dung eines weitläufigen Briefwechsels und zur Ersparung be deutender Summe», welche für kostspielige Zeitungen häufig in das Ausland gehen, unumgänglich nöthig ist. Eine besondere, ganz neue, Rubrik hat die Rcdaction für die Ansprüche des Gemerbs- und Kunstfleiß cs eröff net, worunter eine jede GeschäftSthätigkeit begriffen ist, die auf irgend eine hervorstechende Weise dem öffentlichen Nutzen und > Geschmack, der Verschönerung des Lebens und seiner bildenden Güter, so wie den erhöhten Forderungen eines veredelten Le bensgenusses dient. Zu diesem Ende ist sie nicht nur bemüht, sachverständige Mitarbeiter zu gewinnen, sonder» sie ist auch bereit, den Produccntcn über jeden beliebigen Gegenstand in diesen Blättern eine Stimme zu gönnen, auf welche Weise nicht nur für die Wünsche der gewerbtreibendcn Elasten nach ihren verschiedenen Abstufungen hinlänglich gesorgt sein, sondern hieraus dem kauflustigen und wißbegierigen Publicum ein nam- I Hafter Vorkheil erwachsen dürfte. Im Bereiche des Literarischen hat sie ebenfalls zweck mässige Einrichtungen und Verbesserungen getroffen. Bisher beschränkte sich dieses Blatt darauf, die interessanteste» Erschei nungen der vaterländischen Literatur anzuzeigen, von jetzt an wird sie ein vollständiges Repertorium derselben liefern, natürlich nach Maßgabe der verschiedenen Gegenstände auch verschiedentlich ab gemessen und geformt. Man will jedoch kein kodtes Register geben, eben so wenig breite Rccensionen, ja nicht einmal An zeige» in der sonst gebräuchlichen Manier, sonder» Andeutungen in kurzen, markige» Strichen. Eine vorzügliche Beachtung ist zunächst den Werken der Geschichtsschreiber, Biographen, Statistiker, Naturforscher, KriegSschriftstcller zugedacht, über haupt solchen GeisteSproducten, die mit überlegener Macht Las öffentliche Leben, dessen. Gestalten, Verbindungen, Fortschritte, Zwecke und Beförderungsmittel darstcllen. Die Erzeugnisse der ernsthaften und heiteren Autoren, der gesellschaftlichen und hu moristischen Literaten, werden ebenfalls nach Beschaffenheit ihres ^ Werthcs mehr oder weniger berücksichtigt werden. Was Deutsch- l lano, England, Frankreich und Italien in vorstehenden Fächern Anziehendes, Gediegenes und Rühmliches hervorbringt, — soll, so weit cs Verhältnisse gestatten, seinen Platz finden. Man hofft damit besonders solchen Lesern gefällig zu sein, die in Er mangelung kostspieliger HülfSguellcn, gefesselt durch ihren Auf enthalt dem EntwicklungS- und Bildungsgänge vorerwähnter Länder nicht in dem erwähnten Masse folgen könnten; einfluß reiche Entdeckungen aus dem Gebiete der Wissenschaften; der . praktischen Studien, der Länderkunde, überhaupt LeS Forschungs- > und BcobachtungSgeisteS, merkwürdige Versuche und Resultate, durchgreifende Vervollkommnungen der Ansichten, Erfahrungen und Methoden werde» Erkenntnißmittel, werden Veranlassung und Stoff geben, LaS fliegende Lager des Literarischen fort und fort mit angemessenen Signalen zu begleiten. (Au diesem Behufs ersuchen wir auch die sammtlichcn Buchhändler des In - und Auslandes, uns mit ihren neuesten Werken bekannt zu machen. Ein Exemplar, das uns zu- gcsendet wird, ist hinlänglich, den Wunsch zu bezeichnen, daß die vielgelcsene Theaterzeitung veranlaßt werden soll, ihre Meinung über die literarische Novität abzugeben.) Dass wir fortfahrcn werden, durch Original-Aufsätze aus dem Gebiete der Novelle und Erzählungen, aus dem Felde des Witzes und der Laune, durch humoristische und erheiternde Bei träge Abwechslung und Mannichfaltigkeit in uuserm Blatt zu erhalten, dürfen wir wohl nicht besonders bemerken. Eben so sind finserc Spalten stets allen Erzeugnissen der Künste und namentlich der bildenden Kunst, Malerei, Scul- ptur und Baukunst, und der erheiternden Kunst, der Musik, dem Theater und den andern ästhetischen Künsten gewidmet. Es wird keine namhafte Erscheinung Vorkommen, die nicht hier Würdigung, kein bedeutendes Talent auftauchen, Las nicht hier Anerkennung und Ermunterung fände; auch die Mode werden wir keiner oberflächlichen Behandlung un terziehen. WaS ihre Angelegenheiten und die dazu gehörigen Bilder betrifft, so wird ihnen künftighin außer der sonsti ge» Erläuterung noch ein rcflectirender und unterhaltender Text beigefügt werde», welche der Götti» des Tages bald hei tere Kränze windet, bald die Geburtsfeste ihrer neugebornen Kinder feiert, bald in historischen Arabesken die Geschichte ihrer ewigen Herrschaft erzählt, bald ihre momentanen Rechte und Pflichten in ein ergötzliches Licht setzt, bald auf den Geist ihres
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