für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Getchäkts^weige. H e r a u s g e g e b e n von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 49. Freitags, den 4. December 1835. G esetzgebung. Nachstehende hier erschienene polizeiliche Verordnung: Der Debit sämmtlicher Verlags - und Commissionsarti kel der Löwenthal'schen Buchhandlung in Mannheim, in sofern er nicht durch das königl. Ministerium des Innern und der Polizei ausdrücklich für einzelne Artikel als erlaubt erklärt worden, sowie aller und jeder Druckschriften von Carl Gutzkow, Ludolph Wienbarg, Heinrich Laube und Theodor Mundt, und der von denselben redigirten periodischen Schriften, insofern solche nicht im Inlands mit diesseitiger Censur erschienen sind, — ist mittelst Rcftripts des königl. Ministeriums des Innern und der Polizei vom 14. No vember d. I. verboten. bringe ich hierdurch zur allgemeinen Kenntniß. Verlin, den 24. November 1835. Der Vorsteher des Börsenvereins, .Eiislin. In Baiern sind laut Beilage des Jntell. Bl. zu Nr. 131 (31. Oct.), Nr. 134 (7.Nov.), Nr. 135 (9.Nov.) und Nr. 138 (17. Nov.) verboten: 1) Eine lithogr. Abbildung mit der Aufschrift: Welches Glück mein Kind. 2) Die Beschlagnahme von bildlichen, der Sittlichkeit durch Reiz und Verführung zu Wollust und Laster gefährlichen Darstellungen. Lr Jahrgang. 3) Die lithogr. Abbildung mit der Ueberschrift „Preußischer Zollverein" wegen Aufmunterung zur Unzufriedenheit. 4) Die neuesten Aktenstücke über die gemischten Ehen. Augsburg, Kollmann. 1835. Buchhandel, lieber den Sortimentsbuchhandel. Es wird so oft und so viel über die Verschlimmerung und Verschlechterung des deutschen Sortimentshandels gesprochen und geschrieben, daß es einmal Zeit wird, darüber Betrach tungen anzustellen, worin denn eigentlich die Ursachen zu finden sind, weshalb derselbe so heruntcrkommt, und daß große bedeutende Handlungen bei gleicher Thätigkeit bei weitem nicht mehr die Geschäfte machen, welche sic sonst machten. Für jetzt will ich mich bei beschränkter Zeit nur mit einem Gegenstand beschäftigen, der aber nach meiner Ueberzeugung ein wahrer Krebsschaden unseres Handels ist, weshalb ich mich wundere, daß er nicht längst zur Sprache gekommen ist. Aus angeführtem Grunde kann ich mich auch nur vor der Hand mit einer Stadt, und zwar mit Berlin, beschäftigen; indem ich glaube, daß in andern großen Städten dasselbe Re sultat sich ergeben wird. Nach meiner vollsten Ueberzeugung und nach den Erfahr ungen, die ich Gelegenheit gehabt habe, darüber zu machen, sind die sogenannten Antiquarienhandler an dem Ver derben des Sortimentshandels vorzüglich mit Schuld, denn wenn wir annchmen, daß unter den 70 Buchhandlungen Berlins sich circa 10 bis 12 Antiquare befinden, welche größ- 98