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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1835-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1835
- Sprache
- Deutsch
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1371 1372 tenthcils von Haus aus (beiläufig gesagt) israelitischer Ab kunft sind, und die sich sämmtlich auch mit dem Sortiments geschäft, also auch mit neuen ungebundenen Büchern abgeben und Handel treiben, so kann man sich wohl vorstellen, wie diese Leutchen bei ihrer Industrie, die ihnen nicht abzuspre chen ist, in unser Geschäft verderblich cingreifen. Wes Glau bens sie sind, oder was sie früher getrieben und was einige davon studirt haben, damit habe ich nichts zu thun; auch da mit nicht, daß sie, da sie einmal etablirt und da sind, auch Ge schäfte machen wollen, um als Staatsbürger leben zu können. Allein sie sollen das ehrbare Geschäft nach hergebrachter Würde und Ordnung treiben und nicht nach ihrer Trödelart, denn von dem Rabatt muß der Sortimentshändler mit der Familie und seinen Leuten leben. Diese Herren speculiren aber so — sie sagen, du erhältst von den Verlegern 33 * pCt. Rabatt, folglich kannst du an die Käufer gegen baar Geld wieder 20 bis 25 pEt. abgeben — es bleiben dir dann immer noch hübsche Procente übrig, immer mehr, als manche andere Kaufleute an ihren Waaren gewinnen. — Oder aber, es werden große Werke, als Conversalionslexika und Autoren wie Schiller, Gölhe, Rotteck :c- w., aufSubscription angekün digt, so treten auf der Stelle mehrere dieser Subjccte zusam men und kaufen gegen baar eine ganze Last Exemplare, und zwar, wie cs sich unter diesen Umständen von selbst versteht, zu sehr guten Bedingungen, ein. Um nun das ausgelegte Geld mit einigem Gewinn bald wieder im Sacke zu haben, verkau fen sie die Bücher weit unter dem angekündigten Pränumera tions-Preis der Verleger. Ich frage, kann nun wohl eine ordentliche, solid geführte Sortimentshandlung bei den be- wandten Umständen mit dergleichen Sachen noch Geschäfte machen? Wenn nun auch Letztere sich l2 oder 20 Exem plare benannter Werke baar kaufen, so weiß ich aus Erfahr ung, daß man solche größtentheils auf dem Lager liegen be hält; und wie oft trifft cs sich nicht, daß man sich solche un- zuvcrkaufende Waare zum Einkaufs-Preis gegenseitig anbie tet, um nicht den Aerger immer vor Augen zu haben. Ferner machen sich die Herren Antiquare auch kein Gewissen daraus, lüderlichcn Leuten die Bücher zu Spottpreisen abzukaufen, welche jene aus den Buchhandlungen ä couio genommen ha ben und die sie nie die Absicht haben zu bezahlen. Wer uns endlich den Nachdruck in die Stadt oder in das Land gebracht hat, das ist kein Geheimnis mehr, und es hat uns die letzte Ostermcsse darüber gehörigen Aufschluß gegeben. Von einem Antiquar sind die Nachdrücke übrigens auch nicht allein ver breitet worden, sondern es haben mehrere daran Theil genom men— ja! es ist mir versichert worden, daß sogar eine zarte, obschon etwas männlich aussehende, Amazone daran Theil genommen haben soll. A.-Z. Eine Aufforderung im allgemeinen Interesse des deutschen Buchhandels. Daß unser Geschäft, in Betracht zu der sehr bedeuten den deutschen Bevölkerung der nordamericanischen Frei staaten, und des allgemeinen Culturzustandes daselbst immer noch höchst unbedeutend geblieben ist, dürfte wohl eine allge- !I mein gemachte Beobachtung fein. Mancherlei gemachte und dahin abzweckende Versuche haben Verluste herbeigeführt, die > den Muth, entsprechende Speculationen zu machen, sehr Nie derschlagen mußten. Ein Schreiben aber, welches ich von einem in Pennfylva- nien ansässigen Deutschen dieser Tage erhielt, scheint wohl bcachtungswerth, und ich gebe es hier auszugsweise zur öffent lichen Kenntnis: „ Hier in Pennsylvanien sind Bücher, welche in Europa so zu sagen nicht mehr gekauft werden, immer noch in einem guten Preis, und wenn solche nach dem Geschmacks der Urbewohner, welcher oft dem der Europäer um 50 Jahre nachsteht, sind, sehr gesucht. Da mir nun bekannt ist, daß in Buchhandlungen oft Schriften in großer Menge als Maculatur liegen bleiben, so mache ich Ihnen den Vorschlag, mir von einigen der gleichen Werken Probeexemplare, mit der Bemerkung, wie viel davon und zu welchem niedrigsten Preis franco Ham burg oder Bremen zu erhalten sind, zu senden. Nach Empfang der Probeexemplare werde ich Subscri- bentensammlungen in Bewegung setzen , und in Zeit von 4—6 Wochen kann man schon wissen, was ein Werk für Glück hat. Ich werde Ihnen hierauf den Betrag der zu wünschenden Anzahl übermachen, und Sie um deren Ab sendung bitten. > Ich würde Ihnen diesen Antrag schon vor längerer Zeit gemacht haben, allein meine Umstände waren in den ersten Jahren nicht von der Art, daß ich ein bedeutendes Capi tal auf längere Zeit, wie hier es sein muß, hätte entbehren , können. Die Bücher, die ich hier vorzüglich placiren könnte, wären folgende: Gebetbücher (protestantische), je größer die Lettern desto besser, Predigtbücher, homöopathische Schriften aller Art, Vieharzneibücher, allöopathische Volksschriften, Na turgeschichte, Briefsteller, Anecdotensammlungen, Romane und Reisebeschreibungen. —" Es ist leicht möglich, daß, wenn mein Eorrespondcnt in sei nen Bestrebungen reüssirt, dies zu einem nicht unbedeutenden dauernden Absatz veralteter Schriften führen kann. Zu wa gen ist nichts dabei als ein Exemplar eines solchen Buches, das man zu dem Versuche bestimmt. Ich denke nun darauf einzugehen, und etwa im nächsten Februar eine solche Sendung von Probebüchern zu machen. Sollten nun Handlungen daran Theil nehmen wollen, so würde ich bitten, binnen 6—8 Wochen 1 Exemplar des Bu ches geheftet, mit genauer Angabe des k^lto-Preises, den man dafür fordert, und der Anzahl, welche disponibel ist, an mich einzusenden. Zur Vermeidung alles künftigen Jrr- thumes bemerke ich aber ausdrücklich, daß 1) dieses Exemplar mir durchaus nicht in Rechnung gestellt, noch je darüber Ver rechnung gefordert werden darf, 2) Man sich verbindlich macht, den gestellten niedrigsten IVolto-Pceis für diese Unter nehmung jedenfalls bis Ostermesse 1837 sortbestehen zu lassen. Auch möchte ich vor der Hand zu zahlreiche Einsendungen, und namentlich von Romanen, verbitten, da dies ein zu ungemesse nes Feld ist. Es sollte mich freuen, wenn es mir gelänge, durch
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