Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1836
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- 1836-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1836
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475 18 476 Einweihung der Deutschen Buchhandlerbörse. Durch eine einfache, würdige Feier wurde am 26. April diese Einweihung vollzogen. Ein Programm dazu war schon einige Tage früher ausgegeben worden, und, wie in dem selben bestimmt, versammelten sich gegen 10 Uhr Vormittags die zur Feier Eingcladcnen, ,dcr Regierungsbevollmäch- tigtc, Herr Kreisdirector, Hof- und Justizrath von Fal ken stein, der Präsident u. Kreisdirector Herr von Wie tersheim, der Rector der Universität, der Bürgermeister, Viccbürgermcistcr und ein Mitglied des Raths der StadtLeip- zig, der Superintendent von Leipzig, der Vorsteher und Vice- vorstcher der Stadtverordneten , der Stadtrichtcr, der Vor sitzende des Handelsgerichts, das Censurcollegium und die Büchcrcommission, von den König!. Beamten: der Ober- Post-Amts-Dircctor, der Ober-Zollrath, der Rentmeister der Universität, von dem HandclSstandc: die HH. Kramer- meister, Handlungsdcputirtcn, Vorsteher der Handlungsbör se, dicRechtsconsulcnten desHandclsstandcs, dann der Ober- älteste der Buchdrucker und der Baudirector, nebst den sämmt- lichcn hier anwesenden Buchhändlern. Sie wurden amHaupt- cingange der Börse von den Ordnern des Festes empfangen und in die Säle des Partcrregcschosses cingeführt. Um 10 Uhr bewegte sich von da der Zug über die mit Kränzen und Guirlanden geschmückten Treppen in den großen Hauptsaal. Ein Hymnus von Witsche!, componirt von Schicht und trefflich vorgetragcn von dem Pauliner Sängervcrcin, eröff net-hier die Feier, woraufHr. Fr. F lei scher, als Vorsi tzender des Vcrwaltungsausschusses für den Vau der Börse, Folgendes sprach: ' Hoch zu verehren de Anwesende! Es ist ein seltenes Fest, welches uns heute in diese Hallen zusammen geführt hat. Aus allen Gegenden un- sers Deutschen Vaterlandes und den Ländern Deutscher Zungen sind hier Männer erschienen, die ein collegialisches, geschäftliches Band umschlingt; hohe, dem Berufe der selben freundlich zugethane Behörden und Pvrstände haben sich angeschloffen, um mit ihnen eine Feierlichkeit zu be gehen, die, einfach, wie sie auch sein wird, dennoch eine große Bedeutung hat und noch nie, weder in unscrm Va terlands, noch, wie bekannt, in irgend einem Lande, Statt fand. Es gilt heute, ein Gebäude seiner Bestimmung zu über geben, welches durch den wahren Drang des Bedürfnisses, durch eine schöne Vereinigung von Kräften und Mitteln entstanden ist. Zum ersten Mal auf dieser Erde also, wie menschliche Erinnerung behaupten mag, soll heute ein eigenes B uch- händlerbörsengcbaudc eröffnet und für seine Zwecke geweiht werden. Der weise Lenker all' unsers Thun und Treibens, der die Sache bis hierher so glücklich gedeihen ließ, gebe dazu seinen Segen und lasse ihn ruhen darauf immerdar, daß auch unsere spätesten Nachkommen nach Jahrhunderten noch sich dessen immer mit Dank und Ergebung erfreuen mögen. Es sei mir erlaubt, hochgeehrteste Herren, Ihnen zuerst mit wenigen Worten die Momente des Entstehens und des Fortgangs dieser Angelegenheit ins Gedächtnis zurück zu rufen, was zwar schon einmal bei der Legung des Grundsteins geschehen ist, wo wir uns aber leider der Gegenwart nur sehr weniger auswärtiger Mitglieder un sers Verbandes zu erfreuen hatten. Schon im Jahre 1792 erfaßte ein würdiger, nicht lange von uns geschiedener College — Herr Paul Gotthelf Kummer — die Idee, durch Ermiethung einiger Zimmer in dem sonstigen Richtcr'schen Kaffeehause den die Messe besuchenden fremden Buchhändlern einen Vereinigungs punkt zu geben. Die Entfernung des Locals vom Centrum des Buch handels, vielleicht manche andere nicht so bekannte Um stände verhinderten indessen eine lebendigere fortschreitende Ausbildung dieses Unternehmens. Das ausgestreutc Samenkorn ging indessen nicht ver loren, denn bald nachher erfaßten zwei würdige Mitglieder des Vereins, die Herren Ernst aus Quedlinburg und Horvath aus Potsdam, von denen der letztere noch jetzt eines glücklichen Alters sich erfreut, die Idee vonNeuem. Herr Horvath aus Potsdam ermiethete von der Universität ein bedeutendes Locale, wo er den Buchhändlern bequeme Gelegenheit, ihre Abrechnungsgeschäfte besorgen zu können, gegen geringe Entschädigung darbot und dabei der Müh- waltung einer Act von Aufsichtführung sich unterzog. Bis zum Jahre 1825 hatte er dieses Unternehmen unermüdlich und ununterbrochen fortgesetzt. Indessen hatte das Wiederaufleben der Deutschen Na tionalität und der Literatur seit Befreiung von fremder Herrschaft auch auf den Buchhandel und seine Verwalter einen mächtigen Einfluß geübt. Immer dringender und dringender stellte sich das Bedürfniß dar, daß auch der Vuchhändlcrverband alter unpassender Formen sich entle digen, sich dem Zeitgeiste, der Ordnung und beson nenes Fortschreiten in sittlicher Ausbildung gebot, anschlicßcn und anpassen müsse. Da erfaßte ein thätiges, jetzt in unserer Mitte be findliches Mitglied unseres Vereins, Herr Magistratsrath vr. Campe aus Nürnberg, in Berathung und Verbindung mit einigen andern College» den segensreichen Entschluß, aus eine völlige Umgestaltung der bisherigen Verhältnisse anzutragen, und den Börsenvcrein der Deutschen Buch händler als ein öffentliches Institut zu begründen, ihn durch Ordnung zu befestigen. Dieser Börsenverein übernahm nun das bisherige Ab rechnungslocal, und seine aus ihm erwählten verschiedenen Borsteher arbeiteten unablässig daran, seine Institutionen zu verbessern- zu vcredlen und zu erweitern. Freudige Theilnahme fanden sie überall; von allen Seiten drängte man sich, Mitglied des Vereins zu werden; — es war dies nun ein Ehrenpunkt geworden. Bei dieser Vermehrung der Mitglieder des Vereins, unterstützt durch das, besonders in den letzten Decennien überaus große Zunehmen buchhandlerischer Etablissements in allen Gegenden, stellte sich aber mehr und mehr jedes Jahr die Unzulänglichkeit des früher fast übergroß gewesenen Locals für die Meßgeschäfte heraus und Klagen gerechter Art mußten unwillkürlich den Lippen der Mitglieder ent schlüpfen. In diese Zeit traf es nun auch, daß der Buchhandel
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