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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1836
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1836-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1836
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- Deutsch
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1379 45 1380 vorzüglich bedingen den größer» oder geringem Bildungs grad einer Nation. Stein, Metall, Baumrinden, ge glättete Holzplatten, dichte Baum- und Pflanzenblättcr, dann künstlich zubcreitete Stoffe, Häute, Seiden-, Baum wollen- und Leinenzeug wurden in dem Laufe der Jahrhunderte nach und nebeneinander benutzt, um sowohl den Nachkönt- men als den räumlich Entfernten,, sein PZollen und Thun, sein Mkinew und Wissen mitzuthkilrn. China, eine Mensch heit fürssich,Ozeigl uns in dieser Beziehung, so wie »Oden meisten andern, denselben Entwickelung- und Bildungs gang im Kleinen, welchen die Menschheit im Großen genom-i men hat. Hier in dem äußersten Osten von Asien verstand man es schon im zwei und zwanzigsten Jahr hundert vor unserer Zeitrechnung, die Thatsa- chen und Ereignisse, welche man der Nachwelt überliefern wollte, in Stein einzuhauen und in Metall zu gießen; selbst für den gewöhnlichen Bedarf der Schrift im bürgerlichen Le ben und für umfangsreichc schriftliche Werke war schon ge sorgt ; man bediente sich hierzu der geglätteten Bambusstäbe und Bambusrinde, auf die man mit einem Pinsel schrieb oder malte, — wie schon das Bild, welches schrei den bedeu tet,- anzeigt. Jn-der modernen Schrift bezeichnen die Chi-, ncsen die Handlung des Sprechens vermittelst des Bil des Mund und eines Striches, den Athem andcu- lend, welcher während des Sprechens aus dem Munde em- porstcigt; in den ältesten Zeiten ward auch wirklich der in einer Schlangenlinie aus dem Munhe aufsteigende.Hauch in der Schrift naturgetreu nachgebfldct. Das Geschäft des Schrcibeirs ward versinnlicht, chrdem man zu dem Bilde, welches für Sprechen galt, den Gegenstand, womit man schrieb, den Pinsel, hinzufügte, —schu, schreiben heißt demnach, vermittelst des Pinsels sprechen oder gespro chen haben, d.rs Gesclsi'iebene oder das Buch. Man be denke nämlich, daß jedes chinesische Wurzclwoct, bald als Haupt-, bald als Zeitwort, und je nachdem es construirt wird, bald in der Gegenwart, -Vergangenheit oder Zukunft aufgefaßt werden muß. Anfänglich setzte man noch zu dem Bilde Schreiben oder Buch das . Bild des Gegenstgn- des, worauf geschrieben wird; und man sah alsbald daraus, ob das Buch auf Stein, Metall oder Bambusstäben geschrie ben war,— Bezeichnungen, die gegenwärtig, da man durchgängig auf Pflanzen- und Lumpenpapier schreibt und druckt, veraltet sind. Doch wird jetzt noch ein Weck, die älteste Chronik Chinas, Ba m b us bu ch genannt-, weil dieses historische, auf Bambus geschriebene Document erst zu der Zeit, als man sich schon ganz-anderer Stoffd-zum Schrcjbcnhedicntc, äufgcfunden wurde. ' Jistdem zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrcchsiung, — wahrscheinlich auch schon früher, nur daß man keine hi storischen'Zeugnisse darüber bcibringen kann, — bediente man sichrer gewebten Scidenzeuge, tim darauf zu schreiben. Höchst sinnreich wird von nun an die bildliche, im Laufe derZeit nut dem Stoffe sich verändernde Bezeichnung- des Schreibmaterials, des Papiers. Glätten und Geglät- tetcs heißt Schi; wollte man den Stoff bezeichnen, der glatt ist, so schrieb man den Laut Schi und setzte das Bild des Stoffes selbst, wie Stein; Seide und Baumwolle, hin zu. Man hatte dann das Bild eines glatten Stoffes zu die sem oder jenem Gebrauche, und im engcrn Sinne das Bild eines glatten Stoffes, um darauf zu schreiben, — Papier. Die Geschichte der Bezeichnung der Schreibmaterials ist demnach zugleich die Geschichte der Erfindung und Bearbei tung der verschiedenen zum Schreiben verwendeten Stoffe. In den frühesten Zeiten bczeichncte Schi, mit dem Bilde Seide verbunden, eine grobe, sesdene Decke, um sich da durch gegen die Nachtkühlc zu schützen; spater, als man sich des groben, seidenen Stoffes zum Schreiben bediente, er hielt Wort und Bild Sch i die Bedeutung Papier. Die Seide mochte aber bald bei der Zunahme der Bevölkerung und der Eultur für den gewöhnlichen häuslichen Bcdarfnicht mehr ausrcichen und zu kostbar sein. Ein gewandter Kopf sann deshalb schon in dem ersten Jahrhundert unserer Jeit- ^ rechnung auf die Verfertigung eines andern Schreibmate rials. Tsai lun, so wird dieser Mann genannt, gelang es auch wirklich unter der Regierung des Kaisers Ho ti (reg. von 89—106 unserer Zcitr.) der später» Han aus Lum pen, Fasern, Baumrinden und Pflanzen einen wohlfeiler» Schrcibstoff zu bereiten. Von nun an schrieb man, wie »och heutigen Tags, blos bei feierlichen Gelegenheiten auf kostbaren Seidenstoff und bediente sich dagegen im gemeinen Leben des von Tsai lun erfundenen Materials. Das Bild Schi erlitt nun ebenfalls eine Veränderung ; es ward ihm, anstatt des Zeichens der Seide, dasjenige, welches gemein hin Klcidungsstoff bedeutet, bcigegebcn, um den aus ehe maligen Kleidungsstücken verfertigten glatten Stoff, oder das Papier) zu bezeichnen. Obgleich jetzt viele chinesische Schriftzcichen aus zwei ver- H schiedenen Thcilen, aus Bild und Ton bestehen; so waren doch ursprünglich alle chinesischen Charaktere bloße Bilder, und desto vollkommner und naturgemäßer, je näher die Schrift ihrem Ursprünge. Dieser in Steine eingegra benen Bilder bediente man sich seit den ältesten Zeiten als Siegel, damit die von Staatsbeamten wie von Privaten ausgehenden Urkunden öffentlich beglaubigt seien. Dessen ungeachtet kam man auch in Ehma verhältnißmäßig sehr spät erst auf die folgenreichste aller Erfindungen, auf die - Buchdruckerkunst. Einer Nachricht zufolge hätte man schon , zu den Zeiten der großen Dynastie Tang (reg. von 618—904 uns. Zcitr.) die Kunst verstanden, von den in Holz eingegra- .benen Charakteren und Bildern Abdrücke zu verfertigen. Andere Schriftsteller behaupten im Gcgcntheile, „daß vor und zu den Zeiten der Tang alle Bücher geschrieben und die Vorrichtung des Druckes durchaus unbekannt war. Schon durch den Besitz eines Bücherschatzes allein wäre Jemand ein ausgezeichneter Mann gewesen, indem nicht viele Menschen dergleichen besessen hätten." Der ausgezeichnete Mann, wel cher diesem Mangel der allgemeinen Verbreitung der Litera tur abgeholfen hat, und deshalb heutigen.Tags von den Buchdruckern und Buchhändlern als Schutzpatron verehrt wird, heißt Fong -tao und blühte in der ersten Hälfte des zehnten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Fong tao ward gebaren, — Jahr und Tag der Geburt wird nirgend wo an gegeben —-, in der Stadt King (37", 46h 15" n. Br. u. 6", 30h 0" w. L. von Peking) des Distriktes Ho kien, im Departement Pc tschi li. Er beschäftigte sich anfänglich mit dem Ackerbau und widmete sich später den Wissenschaften.
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