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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1836
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1836-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1836
- Sprache
- Deutsch
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1381 45 1382 Durch seine Kenntnisse und die mannichfachen Verdienste, H die ersieh erwarb, stieg ec im Staatsdienste von Stufe zu Stufe und erhielt endlich eine Stelle an dem Hofe der Kai ser der spätem oder tatarischen Tang-Dynastie. Unter der Negierung des Ming tsong (927—934) ließ Fong tao, was ^ schon unter den früher» Dynastien mchrmalen gescbchen war, die vorzüglich sogenannten elastischen Bücher in Steinplal-> tcn einhaucn und bat den Regenten zu erlauben, daß davon Abdrücke angefcrtigt und im Lande verbreitet würden. Der Kaiser bewilligte dies, und im dritten Jahre der Periode oder Bildern bedeckt ist, die dann in umgekehrter Richtung auf der Holzplatte erhaben zu sieben kommen. Von einer eigentlichen Presse wissen die chinesischen Buchdrucker nichts; ihr Papier ist auch so dünn und fließend, daß es einen harten Druck nicht aushalcen könnte. Der Buchdrucker halt zwei sehr feine Bürsten in seiner rechten Hand, wo von die eine mit Dinte geschwängert und die andere trocken ist. Mit jener schwärzt er die Charaktere und fährt mit dieser sanft über das darauf gelegte Papier hin. Auf dies« Weise geht Alles so schnell, daß ein Mann in einem Tage Tschang hing der Regierung des Ming tsong, das ist im einige tausend Bogen drucken kann. Das Papier ist so Jahre neunhundert zwei und dreißig unserer dünn und durchsichtig, daß es blos auf einer Seite ge- A c i t r e ch n u n g, begann demnach im Reiche der Mitte die B u ch d ru ck er kunst vermittelst des Steindruckes Ucber die Vorrichtungen, welche bei diesem lithographi schen Drucke Statt fanden, sind wir im Einzelnen nicht ge nau unterrichtet. Wir wissen blos, daß die Platte schwarz gemacht und die Charaktere in Stein eingcgraben skas-reliek) wurden, so daß beim Drucke das Papier schwarz und die Charaktere weiß wurden, oder besser leer blieben, wie dies auch, heutigen Tags noch bei den vermittelst der Litho graphie gedruckten Werken der Fall ist. In rücincr chincsi- druckl werden kann. Auf jedem Blatte steht die Seiten zahl, gewöhnlich auch der Titel des ganzen Werkes oder des Buches und Capitcls; es hat überdies einen schwarzen Strich in der Mitte, wonach sich der Buchbinder beim Falzen richtet, der das Blatt gerade in der Milte die ses Striches zusammenlegt, so daß es vorn zu, hinten offen bleibt und die weiße Seite des Papiers nach in nen kommt. Jeder Band wird dann vermittelst eines sehr zähen Pappes blos zusammengepappt oder auch auf eine eigenthümliche Weise mit Seidenfadcn geheftet. Man legt acht bis zehn solcher Hefte in eine Kapsel von Pappc- schen Büchcrsammlung finden sich einige Bücher dieser Art, decke!, die mit grobem Seiden - oder Baumwollenzcug über- welchc erst vor einigen Jahren auf lichographische-Weise ge-ji zogen ist, um sie vor Staub zu bewahren. Bücher für druckt wurden. Bald aber traten hölzerne an die Stelle der j Damcnbibliotheken, wie Romane und Gedichte, werden Steinplatten, und cs entstand die Druckkunst vermittelst deri auch auf europäische Weise in seinen Seidenstoff gebunden, stereotypen Holzplatten, wie dies jetzt noch bei allen größer« Ü Die Bücher liegen in den Buchhandlungen in bcsondcrn Werken der Fall ist. Man bedient sich hierzu gewöhnlich ^ Ballen aufeinander geschichtet; jeder Ballen hat aber eine eines starken, aber nicht spröden Holzes, welches Li genannt! eigne Etiquette, die seinen Inhalt anzeigt. So liegen und dem unseres Birnbaumes ähnlich ist. Dieser Holzdruck ! ebenfalls in den Bibliotheken die einzelnen Hefte übcr- ist aber in so fern vom Steindrucke verschieden, daß jetzt einander; es wird aber außerhalb auf jedes einzelne Heft alle Charaktere und Bilder erhaben (iiam-reUet) gearbeitet i der Name des ganzen Werks, wozu cs gehört, welchen Band, und ringsum das Holz weggeschnitten und ausgefeilt wird. Die Charaktere und Bilder werden demnach, wie dies bei uns der Fall ist, im Drucke schwarz und das Papier rings um bleibt weiß. Jeder Kundige wird zugebcn, daß bei ei ner Schrift, die wie die chinesische aus einer so großen An zahl von Charakteren besteht, die stereotype Druckweise die beste ist: sic wird auch ausschließcnd bei allen Werken von bedeutendem Umfange angewendet. Im Gegentheile aber wird der von drei Monat zu drei Monat von Neuem her ausgegebene Staatskalender, werden kleinere Erlasse der Ccntralregierung und der Localbchördcn, die Departcmcn- tal-Zcitungen und Anzeigen von Privatpersonen, in denen häufig dieselben Charaktere wiederkehren, mit beweglichen Typen gedruckt. Die Holzplatten werden so zugeschnitten, daß sie zwei Seiten eines Buches enthalten; sie werden mit einer fetten, ölichtcn Substanz eine Zeit lang bedeckt und dann cingeric- ben, damit das Holz weicher werde und leichter bearbeitet werden könne. Ein Schönschrciber steht bereit, welcher die einzelnen Seiten der Bücher auf durchsichtigem Papier nic- dcrschreibt und sie alsbald dem Holzschneider einhändigt, welcher sie, während das Holz von der Substanz, die darauf war, noch naß ist, umgekehrt aufklebt. Der Holz schneider schneidet nun mit einem scharfen Messer alles Holz weg, welches nicht von den geschriebenen Charakteren welches Buch oder Capitel es enthält, in großer, leserlicher Schrift geschrieben, damit man leichter jedes Weck und jedes Buch finden könne. (Fortsetzung folgt.) Noch Etwas in Betreff des Versuchs der Süddeutschen Buchhandlungen, den Geschäftsgang unter sich besser zu ordnen. Die wortreichen Bemerkungen (von einem Süddeut schen Buchhändler) in Nr. 39 des B. Bl. geben wohl zu er kennen, daß sic von keinem Veteranen Herkommen, wenn der Bemerkcr es auch nicht vorher erklärt hätte. Allein eben deshalb zeugen sie auch von gänzlicher Unkunde des Geschäfts ganges früherer Zeit, —- welchen nur das lose Treiben neuerer Zeit zu einer Ungebühr gebracht hat, worin man je nes solide und rechtliche Verfahren nicht mehr erkennt. Dies ist es denn auch, was unsre Veteranen und solide zu handeln gewöhnten Mitglieder unseres Geschäftes längst betrübt, schmerzt, ja in einzelnen Fällen der grenzenlosesten Unge bühr empören muß. Und darum soll eine Einheit in dieses in seinen Grundprincipien so ehccnwcrthe Geschäft ge bracht — eine Gesetzlichkeit, die nicht blos mit dem leichten ausländischen Worte Usance das Schlimme im Herkommen nicht nur bestehen zu lassen droht, sondern noch mehr verschlimmert, so daß am Ende jeder nach seiner Usance
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