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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1836
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1836-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1836
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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1469 47 1470 schm Sprache nicht ganz Unkundigen auch sehr leicht ist. Jedes chinesische Buch beginnt mit einer oder mehreren Vorreden, welche ausnahmsweise auch an dem Schlüsse des Werkes zu lesen sind; es folgen dann, wenn deren vorhanden sind, die kaiserlichen Rescripte, die sich auf die Ausarbeitung und Abfassung des Weckes beziehen, ein Verzeichniß der Mitarbeiter, Abschreiber und Herausgeber und ein ausführlicher Inhalt aller Bücher und Capitcl. Dieses Beiwerk des Buches und der Inhalt füllen bei umfangsreichen Werken, wie bei den Encyklopadien und den geographisch-statistischen und gesetzlichen Eollectioncn, einen ganzen Band. Nun sind gewöhnlich neben der fortlaufenden Seitenzahl und dem Titel des ganzen Wer kes, die verschiedenen Bücher-und Eapikelübcrschciften auf dem Rande der Blätter wiederholt, und man kann demnach durch einen schnellen Uebecblick alsbald ersehen, ob sic richtig auf einander folgen oder nicht. Mühsamer und zeitraubender ist cs freilich, die einzelnen Blatter nach den Seitenzahlen zu collationircn. Ich gebrauchte bei meinem großen Büchcrankaufe zu Kanton alle mögliche Vorsicht, ich sparte weder Mühe noch Zeit und arbeitete unverdrossen während meines ganzen sechsmonarlichen Auf enthaltes; dessen ungeachtet ward ich nicht allein im An käufe übcrvortheilt und betrogen, sondern man wußte auch mir einige unvollständige Werke für compleie Exem plare zu verkaufen. Ich fragte mehrmalen in Kanton, aus welchem Wege wohl im großen Lande der Mitte die literarischen Erzeug nisse der verschiedenen Kreise des Reiches zur allgemeinen Kcnntniß gelangen; wie der Einwohner von Pe tschi li es er fahre , wenn ein Lilerator zu Kuang tong oder Jun nan ein Werk heraUsgegebcn hat, da doch, soviel mir bekannt, keine Buchhändlermessen, keine Meßkatalogc und Recensir- cmstaltcn im Reiche ungeordnet waren. Weder Doctor Mor rison und die andern Europäer, die sich in Kanton aus hielten, noch die Chinesen, die ich darum befragte, konnten mir einen genügenden Bescheid geben. Später ersah ich aus der Staatszeitung , die täglich zu Peking erscheint, daß alle auf Befehl des Kaisers und auf Kosten des Staates verfer tigten und gedruckten Werke hier angezeigt werden. Da nun beinahe sämmtlicheaufGcschichte, Geographie, Gesetzgebung und Statistik deS Reiches und seiner Dependenzen bezügliche Werke auf Staatskosten erscheinen; so ist auf diese Art für das Bekanntwccdcn der großem und wichtigem, alle Gelehr ten und Beamten des Reiches der Mute interessirenden Schriften schon hinlänglich gesorgt. Wahrscheinlich ist es auch Privaten erlaubt, auf die Erscheinung neuer Werke vermittelst der Staatszeitung aufmerksam zu machen. Jede Departemental-Hauptstadt hat ebenfalls ein eigenes Tage blatt, worin vielleicht hie und da, — doch habe ich in dem Kantoner Tageblatt Nichts dieser Art bemerkt,— der Titel und der Inhalt neuer Werke angegeben wird. Handschrift liche Kataloge der Buchhändler, die sie wahrscheinlich auch drucken lassen und sich gegenseitig zuschicken, habe ich meh rere gesehen; es gibt überdies mehrere allgemeine und spe- cielle Bibliographien, thcils ohne, theils mit kritischen No tizen über die Autoren, über den Werth und die Einthei- lung ihrer Werke. Sicherlich haben die chinesischen Buch händler noch andere uns unbekannt gebliebene Wege und Mittel, um die bei ihnen erschienenen neuen literarischen Er zeugnisse nicht bloS im ganzen großen Reicbe der Mitte be kannt zu machen, sondern auch sie außerhalb des eigentli chen Chinas, in allen Ländern und bei allen Völkern chinesi scher Cultuc und EiviUsation zu verbreiten. München im Octbr. 1836. Curl Hricdr. Ncuniann. An die Rcdaction des Börsenblatts in Bezug auf ihre beabsichtigte Rechtfertigung in Nr. 42 ihres Blatts *). Da die Rcdaction den Wunsch ausspricht, in unserm Handel ihr entweder das letzte zu gönnen, oder mich mög lichstkurz zu fassen, so will ich gern ihrem letztem Wunsch genügen, und es vorziehen das Weitere in dieser Angelegen heit einem andern unpartheiischen Organ, dein des Buch handels redlgirt von Burkhardt anvertcauen, wo cs diejeni gen finden werden , welche die Sache intercssirt. Nur was die Redaction zunächst und unmittelbar angeht, will ich hier berühren. Es geht nehmlich ihre Aeußernng über die Befugnisse einer Nedaction dahin, daß es einer solchen gestattet sei, über die ihr zugekommcnen Mitrhcilungen nach Gefallen zu verfü gen, sie entweder ganz oder verstümmelt aufzunchmen oder nach Gutdünken zurückzuweisen, und falls eine Rcdaction nicht also verführe, so verkenne sie ihre Stellung. Abgesehen nun davon, daß die Red. des B.Bl. eine viel untergeordnetere Stellung hat als irgend eine andere, indem sie nicht, wie sie irrthümlich meint, der sehr beschränkten Leipziger Deputation sondern dem Gesammtverbande der Buchhändler, welchem sie ihr Entstehen und Bestehen al lein verdankt, zu dienen berufen und verpflichtet ist, will ich, unter Beseitigung dieses ihres untergeordneten Verhältnisses mich ausschließlich an den Begriff im allgemeinen halten, und mich dabei abermals der Einkleidung in Fragen be dienen. 1) Darf derjenige dem die Redaction eines literarischen Nachlasses übertragen wird, damit ganz nach belie ben verfahren, und nach Gefallen daran ändern und davon hinweglassen? 2) Darf die Redaclion irgend einer öffentlichen Zeitung Aufsätze welche zum Einrücken eingesandl werden, zu rückweisen oder daran nach Gutdünken ändern? Es wäre Schade darum, und würde uns damit mancher unfreiwillige Spaß entgehen. In die Kategorie sol cher Blätter gehört nun aber unzweifelhaft unsre Rcdaction. *) Die Aufnahme des obigen Aufsatzes, ohne vorherige Ab änderung der gehässigen Aeufierung gegen die Deputation deS Leipziger Vereins, isi eigentlich nicht unser,» Grundsätze gemäß, geschieht aber auf besonder» Wunsch jener Deputation und deS Vorstandes deS Börsenvereins. Da wir, zun. Besten unserer Leser, Nichts auf den Aufsatz erwiedern, halten wir es für nöthig, uns ausdrücklich vor der Meinung zu verwahren, als wäre uns die Unhaitbarkeit von Herrn Reimer'S Begriff von Redaclion nicht aufgefallen. Die Redaction.
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