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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1934
- Sprache
- Deutsch
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gehalten werden. Im Neußer Bezirk sind die Betriebe durchweg mit lOOprozentiger Kapazität beschäftigt. Die Auftragseingänge sind ausreichend und die Zahlungsweise ist befriedigend. Die Exportlage hat sich Wohl etwas gebessert, ist allerdings noch nicht zufrieden stellend. Die Nachfrage in der südwestdeutschen Papierindustrie hat nachgelassen. Befürchtet wird eine scharfe Einschränkung infolge der von der Berlegerorganisation beschlossenen Verminderung des Zei tungsumfangs. In der Aachener Papierindustrie hat sich der in ländische Umsatz leicht gehoben, während der ausländische Umsatz unverändert geblieben ist. Die Papier- und papierverarbeitende Industrie Württembergs meldet: In der Papierindustrie haben sich Beschäftigungsgrad und Auftragserteilung befriedigend entwickelt. Die Preise für Roh- und Hilfsstoffe haben z. Tl. angezogen, wäh rend die Preise für die Fabrikate im allgemeinen gleichgeblieben sind. Der Verlauf des Geschäftes im Papiergvoßhandel hat sich im Vergleich zum Vormonat etwas gebessert. Das Export geschäft zeigte keine Veränderung. Eine Verbesserung der Um sätze konnte auch in diesem Monat trotz lebhaftester Bemühungen aller Kreise der Papierindustrie und des Großhandels nicht erzielt werden. Uber die Zahlungsweise ist zu berichten, daß sie sich nicht weiter verschlechtert hat. In Berlin hat sich die wirtschaftliche Lage im Buchdruckgewerbc dem Vormonat gegenüber nicht wesentlich ge ändert. Es besteht die Hoffnung, daß sich die Umsätze durch Auf träge zum Weihnachtsfest steigern werden. Im Frankfurter Buch druckgewerbe war die Beschäftigung im Oktober nicht einheitlich. Während ein Teil der Buchdruckereien etwa in gleichem Maße wie im Vormonat beschäftigt war, war bei einem andern Teil ein mäßi ger Geschäftsrückgang zu verzeichnen und bei einem kleinen Teil, wenn auch nur vorübergehend, eine bessere Beschäftigung als im Vormonat festzustellen. Allgemein wird darüber Klage geführt, daß die Aufträge, und zwar besonders die größeren, in kurzen Lieferfristen fertigzustellen sind, was im Interesse der erwünschten kontinuierlichen Beschäftigung als nachteilig für die Betriebe be zeichnet werden muß. Das Anzeigengeschäft im Zeitungsgewerbe war fast gleichbleibend gegenüber dem Vormonat. Vereinzelt wird eine Besserung bis zu 10 Prozent gemeldet. Im niedersächsischen graphischen Gewerbe lagen die Verhältnisse nach wie vor ungünstig, bedingt wohl in erster Linie durch die starke Übersetzung in diesem Wirtschaftszweig und durch den Rückgang an Aufträgen. Im Zeitungsgewcrbe ist der erwartete Anzeigenzuwachs ausgeblieben. Die Umsätze liegen kaum über denjenigen der Vormonate und be deuten einen erheblichen Ausfall gegenüber 1933. Von einer Seite wird darauf hingewiesen, daß auswärtige größere Firmen mit der Erteilung von Anzeigenaufträgen zurückhielten. Durch intensive Werbung war es den Zeitungen möglich, das Bezugsgöschäft gün stiger zu gestalten. In den Frankfurter Schriftgießereien und Mes singlinienfabriken ist das Geschäft in Anbetracht dessen, daß der Herbst sonst eine Zeit besten Absatzes war, im Oktober durchaus unbefriedigend, und es wird in den Schriftgießereien des Rhein- Mainischen Wirtschaftsgebietes allgemein kurz gearbeitet.« Die Zahl der erstmalig im Börsenblatt angezeigten Neuigkeiten war auch im letzten Monat nur um ein geringes niedriger als im vorigen Jahr (Oktober 1934: 1400, Oktober 1933: 1682), der durchschnittliche Ladenpreis mit 5.06 RM ungefähr gleich. Im ganzen beweisen die Zahlen, daß die Unternehmungslust des deutschen Verlegers anhält. Die Buchausfuhr (einschließlich Musi kalien) betrug, soweit sie zollamtlich erfaßt wird, in den ersten neun Monaten 39 906 Doppelzentner im Wert von 18.5 Millionen RM., die Einfuhr 12 245 Doppelzentner im Wert von 5.2 Millionen RM. Beide Zahlen sind niedriger als die der gleichen Zeit im Vorjahr. Für die Entwicklung des Jnlandumsatzes liegen Zahlen noch nicht vor. Es ist aber zu beachten, was kürzlich im Sonderheft 13 zu »Wirtschaft und Statistik« zur allgemeinen Beurteilung der Lage gesagt worden ist. Verfolge man, so heißt es da, die Entwicklung der Umsätze in der Sphäre der Produktion, des Verbrauchs und des Auslandabsatzes, so sei die Gestalt des Auftriebs etwa folgen dermaßen zu bestimmen: Die Umsätze in der Produktionssphäre gehen gleichlaufend mit der industriellen Produktion von Monat zu Monat steigend über den Stand des Vorjahres hinaus. Die Einzelhandelsumsätze als Repräsentanten des Verbrauchs sind der Aufwärtsbewegung dagegen sehr spät und nur zögernd gefolgt. Erst in den letzten Monaten 1933 neigen sie dazu, den Stand des Vorjahres zu überschreiten. Jedenfalls reicht die Einkommensent wicklung noch keineswegs aus, um über die Deckung des starren Bedarfs hinaus bereits größere Umsätze in Gütern eines mehr elastischen Bedarfs zu ermöglichen. Es ist bezeichnend für die Be darfsgestaltung, daß, wie die steigenden Einzahlungen bei den Spar kassen andeuten, die Bevölkerung offenbar bestrebt ist, zunächst die aufgezehrten Sparreserven wieder aufzufüllen. Nahezu unberührt von dem Auftrieb der Wirtschaftstätigkeit ist der Auslandabsatz ge blieben; die Ausfuhr von industriellen und Fertigwaren, von Pro duktionsgütern wie von Verbrauchsgütern bewegt sich in fast allen Monaten 1933 beträchtlich unter Vorjahrshöhe. Somit ergibt sich für die Wende der Wirtschaftstätigkeit das klare Bild eines auf die Binnenwirtschaft beschränkten mengenmäßigen Auftriebs der Pro duktion. Hier wird also bestätigt, was auch sonst schon beobachtet wer den mußte, daß nämlich die Absatzaussichten für die Güter des elastischen Bedarfs, zu denen das Buch gehört, sich erst sehr allmäh lich bessern. Der Buchhandel muß also Geduld haben und abwarten. Auf diese Dinge ist schließlich auch von Einfluß, daß mit der not wendigen Anpassung an die Strukturwandlungen unsrer Wirt schaft Einkommensverlagerungen verbunden sind, die ebenfalls die Verwendungen für Bezüge von Gütern des elastischen Bedarfs ein schränken. Dafür als Beispiel eine Mitteilung, die vor einigen Tagen im Hamburger Fremdenblatt zu finden war. Carl Friedrich von Siemens äußerte danach in einer Absprache an die Gefolg schaft, es sei, um zu verhindern, daß jüngere bewährte Kräfte ihren Arbeitsplatz aufgeben müßten, älteren Kollegen vorgeschlagen wor den, sich schon einige Zeit früher zur Ruhe zu setzen. Die Zahl der Pensionäre sei dadurch um 6800 auf 14 300 gewachsen. Während in normalen Zeiten die Pensionslasten etwa 2 Prozent der Lohn- und Gehaltssumme erreichten, seien sie infolge der Vermehrung der Pensionäre und Verringerung der Zahl der Beschäftigten aus 10.5 Prozent im gesamten Konzern, bei Siemens-Schuckert allein sogar auf 14.4 Prozent gestiegen. Diese Ausgaben seien eine Last, der auch die größten Reserven auf die Dauer nicht standhalten könnten. Handelt es sich dabei, soweit die dem Buchhandel etwa zufließenden Beträge in Frage kommen, sicherlich nicht um sehr große Summen, so ist das Faktum eben doch vorhanden, und die vielen Pfennigbeträge, die infolgedessen zweifellos aus- fallen, summieren sich schließlich in spürbarer Weise. Dem gilt es indessen nicht nur tatenlos zuzuschauen. Hier muß entsprechende Werbung einsetzen, um, wenn irgend möglich, doch noch einen Aus gleich zu erreichen. Den inzwischen veröffentlichten ersten Ergebnissen der Volks- und Betriebszählung von 1933 sind über die Zahl der Betriebe und Beschäftigten für das Buchgewerbe und den Buch handel folgende Angaben zu entnehmen: Beschäftigte Betriebe Personen Papiererzeugung 890 82 432 Herstellung von Kunstdruckpapier ujw 99 S277 Buchbinderei 5 320 24333 Schriftgießerei 179 2567 Chemi- und Galvanographische Anstalten . . . 410 4 068 Reine Buchdruckereien 9 290 70 086 Reine Flach- und Tiefdruckereien 2 043 27 948 Buchdruckereien mit sonstigem Druck 721 18172 Zeitungs-, Bücher- und Zeitschriftenverlag mit Druckerei 285 24 149 Bücher- und Zeitschristenverlag mit Druckerei. 380 21 957 Musikalien-, Landkarten- und Kunstblätterverlag mit Druckerei 30 1 667 Handel mit Büchern 9 865 38 263 Handel mit Musikalien 844 1 790 Bücher- und Zeitschriftenverlag 2 035 12 484 Musikalienverlag 227 867 Land- und Seekarienverlag - . . 46 374 Kunstblätterverlag 405 1 426 Leihbibliotheken 2 758 5728 Das Adreßbuch des deutschen Buchhandels nannte zuletzt für das Deutsche Reich insgesamt 8383 buchhändlerische Betriebe, dar unter 4613 Sortimcntsfirmen (2773 reine und 1840 mit Neben betrieben). Die Reorganisation des Buchhandels im Rahmen des ständischen Aufbaus hat mehr Firmen erfassen lassen. Es wird lehr reich sein festzustellen, wie sich nach dem neuen Adreßbuch die Zahlen zu denen der Reichsstatistik verhalten.
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