4698 Nummer 2M, 2. Oktober 198k BürsenWatt für den Deutschen Buchhandel Emanuel Stickelberger Um widcrlcliein Mit öuctisclimucit von Prof, krnst würtenberger und öurkliard Mangold zzs Seiten Leinen lrm 4.80 tt5uc uirikll.k: Serliner 6örlen)eitung: „Mit Recht gilt uns der Schweizer Emanuel Stickelberger als ein Meister der historischen Novelle. Das Vergangene er hält den Schimmer des Heutigen und in allem Heutigen verbirgt sich der Sinn des Ewigen. Denken wir etwa daran, wie dieser Dichter in der No velle ,Ferrantes Gast^ das Spannungsmotiv von Seite zu Seite zu steigern weiß; wie er uns den König von Neapel als widerlichen Blutmenschen dar zustellen weiß, der nicht einmal vor toten Feinden halt macht, sondern sie im Zustande von Mumien um sich versammelt, sie so der ewigen Ruhe und des Grabes beraubend; und erinnern wir uns, wie der Dichter dann aus eben dieser Zone — der des Todes und des Jenseits nämlich — die Rache Hervorbrechen läßt in jenem dramatischen Schlüsse, der unvergeßlich ist. Hier ist Geschichte lebendigstes Menschenwerk geworden, das seinen Sinn freilich erst in seiner Wirkung erhält. Stickelberger ist die seltene Gabe verliehen, das Geschichtliche als Atmosphäre zu geben, in der sich menschliche Leidenschaften ausleben oder wilde Taten getan werden, aber erst die sinngebenden Folgen und Lehren, die Erschütterungen, denen wir ausgesetzt werden, machen den dichterischen Gehalt dieser Stoffe aus. Wir bewundern Stickelbergers Art! Jede seiner in dem Bande vereinten Novellen erfüllt diese Voraus setzungen, mag es sich dabei um Stoffe aus der Geschichte der Schweiz, Frankreichs oder Spaniens handeln; in allen wird ein Zeitraum und ein scharfes Gegenüber des Glaubens, des Hasses, der Leidenschaften sichtbar. Ein Meister ist am Werk!" Volksdienkt, Prag: „Ein Buch, das uns in köstlicher Fülle Menschen und Schicksale schenkt, mit denen wir die wundersamsten Wendungen ihres Da seins erleben. Der Dichter versteht es, mit der Kunst seiner reichen und viel gestaltigen Darstellungskraft uns in den Bann zu schlagen." klsaK-Lotllf. Zeitung, Strakburg: „Stickelberger führt das Werk K. F. Meyers fort, aber er ist volkstümlicher und unmittelbarer als jener Meister und in der Wahl seiner Themen weniger gebunden." Oeutlctie Allgemeine Zeitung, öeelin: „All diese Geschichten tragen trotz der thematischen Verschiedenheit das deutlich Geprägte des Wesenhaften, das von einem Manne, der von den Hintergründen menschlicher Größe und Schuld weiß, klug und beherrscht geformt wird."