für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. H c r a u s g c g c b r n v o n d c n < Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 16. Freitags, den 24. Februar 183?. Noch ein Wort über Vcrlagsauctioncn. Was in Nr. 7 dieser Blatter über diesen Gegenstand gesagt worden ist, scheint mir thätige und baldige Berück sichtigung zu verdienen, ehe die Unterderhandvcrkäufe von Verlagsartikeln, die raschen Preisherabsetzungen und die mancherlei Arten des Aufwärmens minder gangbarer Werke noch mehr einreißcn und das Publikum völlig in dem Glauben bestärken, daß man kaum zwei Jahre zu warten brauche, um ein Buch für den halben Preis kau fen zu können. So wenig ich nun auch der Meinung bin, daß die Pflichten und Befugnisse des Börscnvereins zu erweitern seien, so glaube ich doch, daß er hinsichtlich dieser Au ktionen vermittelnd, erleichternd und regelnd cintretcn müsse, indem er dazu während der Ostermesse ein Local unentgeltlich cinräumt, sich aber zugleich vorbehält, dabei einige heilsame Bedingungen zu stellen, z. B. daß kein Artikel früher zur Versteigerung gebracht werden dürfe, als fünf volle Jahre nach seinem ersten Erscheinen. Der mir unbekannte Vers, des Aufs, in Nr. 7 bc-! merkt sehr treffend, daß durch solche Versteigerungen, wenn nicht immer die ganze Auflage zugleich, sondern Partien von etwa 25 — 50 Exemplaren unter den Ham mer gebracht würden, dem Sortimentshändler ein neues Feld der Spekulation und des Gewinnes eröffnet werde. Es läßt sich noch hinzufügcn, daß nicht einmal eine Ver änderung des Verkaufspreises damit verknüpft zu sein braucht. Wenn nämlich mehrere Sortimentshändler sich vereinigen, eine solche Partie zu erstehen, und unter sich zu vertheilen, so werden dieselben häufig im Stande sein, beim Verkaufe auf den ursprünglichen Preis zu halten, 4r Jahrgang. s indem sie durch den größer» Gewinn an dem Verkauften für Zinsvcrlust und etwaiges Maculaturwerden entschä- ^ digt werden. So könnten wieder Sortimentslager entstehen und bestehen, und der Sortimentshandel, der an vielen Orten zum bloßen Eommissionsgcschäste herabzusinken droht, wieder eine würdigere und selbstständige Stellung erhalten. Wer es weiß, wie viele Neuigkeiten blos deshalb verkauft werden, weil man sie gerade auf dem Lager hat und die vielleicht bessern ältern Werke der Art nicht, der wird diese Hoffnung nicht allzusanguinisch finden. Nur dagegen, daß diese Versteigerungen der Abrech nung in einer s. g. Böttchcrwoche vorausgehen sollen, möchte ich einwenden, daß die Abrechnung doch unser Hauptmeßgeschäft ist und bleiben muß, und daß sie am zweckmäßigsten diesen Versteigerungen auch darum voraus gehen werde, weil man nach Abmachung seiner Verpflich tungen am besten überschlagen kann, wie viel die Kasse noch zu neuen Ankäufen vermag. Mein Vorschlag wäre daher, ein bis zwei Nachmittage gegen Ende der Eantate- wochc dafür anzusetzen. Jena, 10. Febr. 1837. 8r. I. 8rommcrnn. Nachdruck. Der Redaktion des Börsenblattes liegt folgend Brief eines Rcutlinger Nachdruckcrs an einen Antiquar Frankfurt a. M. im Original vor: Reutlingen, am 7. Dcc. 1836. „Auf das mir so eben durch Hrn. Mäken übcrmach Briefchen habe ich Ihnen zu erwiedccn: 24