795 36 796 Bei der durch den Vorsteher eröffnet«-» Debatte sprach zuerst Herr Reimer gegen den Schlußnntrag der - (Jommission, indem er erklärte, daß er sich niemals damit einverstehen könne, daß Mitgliedern des Vereins die Befugniß übertragen werden solle, über die geistigen Productionen anderer Mitglieder, welche gleiche Rechte hatten, ein willkührli- ches und entscheidendes Urtheil zu fällen. Für den (Jommissionsantrag sprachen die Herren View eg, der besonders auf die verschiedenartigen Bestand- theile des Vereins hinwics, Herr Heymann, welcher auf die großen Bedenklichkeiten unbeschränkter Aufnahme vielleicht in leidenschaftlicher Aufwallung geschriebener Aufsätze aufmerksam machte, und Herr Dunckcr, welcher den Beweis führte, daß der Commissionsantrag die Ansprüche auf Freiheit mit der Nothwendigkeit beschränkender Ordnung vollständig ausgleiche, und zugleich der Leipziger Deputation, welche nicht nur bemüht gewesen sei, ihr schwieriges Amt zu großer Zufriedenheit zu verwalten, sondernt auch mit Bereitwilligkeit den Anträgen der Commission sich gefügt habe, volle Gerechtigkeit widerfahren ließ. Nachdem Herr Friede. Fleischer den Dank der Deputation für dies ehrende Anerkenntniß ihrer Bestre bungen und seine Ucberzcugung von der Nothwendigkeit, im Verein mit Beseitigung aller Einzelzwecke nur allgemeine Zwecke in collegialischcr Einigkeit zu verfolgen, ausgcdrückt, Herr Reimer aber die ihm angetcagene Wahl zu einem Mitglied des Ccnsurcomite in strenger Fcsthaltung der einmal ausgesprochenen Grundsätze abgelehnt und die Versamm lung auf Antrag Herrn Hartmann's in den Eommissionsantcag nach dem Worte: „Zurückweisung" das Wort „Abänderungen" eingeschaltet hatte; schloß der Vorsitzende die Debatte und wurde sodann ausgestellte Frage: ob die Versammlung den in folgenden Worten zusammengefaßtcn Antrag der Majorität ihrer Commission „Die Redaction des Börsenblattes möge nach wie vor unter der Leitung und Beaufsichtigung der Leipziger Deputation verbleiben; doch solle in Fällen, wo es sich von Zurückweisung oder Abän derungen eines eingesandten Aufsatzes handle, die Deputation nur eine berathende, keine ent scheidende S timme behalten.— Als letzte Instanz möge eine Commission bestehen, zusammengesetzt aus dem jedesmaligen Börscn-Vorsteher und zwei von der General-Versammlung zu erwählenden Beisitzern, bei deren Wahl darauf Rücksicht zu nehmen sei, daß sie mit dem Börsen-Vorstehcr in einem Wohnorte, oder doch in nicht zu großer Entfernung von diesem, sich befänden. Gegen die Entscheidung dieser Commission würde keine weitere Reklamation zulässig sein." annchmen wolle, derselbe gegen eine Stimme angenommen und zum Beschluß erhoben. In Folge dieser Annahme wurde schließlich zu der Wahl der beiden Vereins-Mitglieder, welche, am Wohnort des Vorstehers sich aufhaltend, demselben bei der Beurtheilung streitiger Aufnahmen in das Börsenblatt zur Seite ste hen sollen, geschritten, und ergab die Abstimmung 42 Stimmen für Herrn Duncker und 33 Stimmen für Herrn Mittler aus Berlin. Beide nahmen diese Wahl unter der Zusicherung an, daß ihr ganzes Bestreben darauf ge richtet sein werde, die Freiheit des Einzelnen allenthalben mit der möglichst geringsten Beschränkung aufrecht zu erhalten, und wurde hiermit die Sitzung von dem Vorsitzenden geschloffen, das Protokoll vorgelesen, genehmigt, und wie folgt mit unterschrieben. Enslin. Köhler. Helm. 8r. Lampe. 8r. Drockhaus. L. Heymann. Asschenfeldt. Summarischer Auszug aus der Börseu-Vcreius-Casseu-Rechuuug vom 1. Mai 1836 bis zum 22. April 1837. C a p i t a l st o ck. Am 30. April 1836 war die Kaffe im Besitz von K. Preuß. Staatsschuldscheinen von 3100./. davon wurden verkauft und ausgeloost s. unter Einnahme 400 - Blieben am 22. April 1837 vorräthig 2700 - Einnahme. 1. An baarem Caffenbestande Preuß. Cour. 418/. 3^. — 2. - Jahresbeiträgen und Antsittsgeldcrn 1510- 9- 6- 3. - Zinsen 112- — - — - 4. - Verkauf von 400./. Staatsschuldscheinen 409 - 9 - 8- 5- - einem Dritttheil vom Ertrage des Börsenblattes Jg. 1836. 405 - 12 - 6 - 6. - Erlös für die alten Böcsenmobilien 33 - 6 - — - 2888./. 16^. 8