Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1837
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18370523
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183705238
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18370523
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1837
- Monat1837-05
- Tag1837-05-23
- Monat1837-05
- Jahr1837
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
899 41 900 nie gestatten können, verübt und getrieben wird; so ist cs I besonders empörend, an der Spitze dieses Handels den Na men eines Deutsch cn zu lesen, eines gelernten deutschen Buchhändlers, der in bedeutenden Geschäften Süddeutsch lands gearbeitet und mit allgemein geachteten Buchhändlern durch Verwandtschaft verbunden ist. Robert Geyser, z. Zeit in Zürich, zeigt in der Bei lage Nr. 32 des schweizerischen Republikaners die in Paris erschienenen Nachdrücke von Goethe's, Schiller's, I. Paul's, L. Tieck's Werken an: es ist ein Gutes dabei, daß Hr. Geyser während seiner, doch mehrjährigen Thätig- kcit im deutschen Buchhandel noch nicht einmal die Preise der Originalausgaben dieser Werke inne geworden ist, denn die angezeigten Preise seiner Nachdrücke sind noch ei nige Franken höher ^ als die der Originale, und die Buch handlung von S. Höhr in Zürich hat diesen Geniestreich auch sogleich benutzt, in der folgenden Nr. des Republikaners, mit Hinweisung auf die höheren Preise des Nachdrucks, die Originalausgaben anzukündigen, und sich hierdurch das Verdienst erworben, für einige Zeit, bis die Nachdrucker ihre Preise ermäßigen, die Nachdrucksausgaben in looo unschäd lich zu machen. Man glaubt es in Deutschland kaum, wie der Nach druck in der Schweiz immer mehr sich ausbrcitet: welche guten Geschäfte die Pariser Nachdrucker machen müssen, kann man daraus entnehmen, daß Hr. Geyser nur von der Provision des Nachdrucks-Verkaufs in Zürich auf einen ziemlich großen Fuß lebt. Fast monatlich empfängt er be deutende Sendungen aus Paris, und unbegreiflich scheint es, wie leicht ec solche unterbringt. Daß er auch Geschäfte nach Deutschland macht, ist klar; er rühmt sich dessen auch; und es scheint ihm gar nicht schwer zu werden, dort Exem plare hincinzuschmuggeln. Es ist wahrlich traurig, dieses Alles geschehen lassen zu müssen: aber cs sollte zunächst die deutschen Buchhändler anspornen, diesem Uebel, dessen stets wachsende Größe man nur an Orten, wo cs offen getrieben wird, ganz erkennen kann, einen kräftigen Damm cntgegenzusetzen. Was nützt die Vernichtung des Nachdrucks in Deutschland, wenn er in der benachbarten Schweiz offen und straflos getrieben werden kann und getrieben wird? Man muß an Mittel denken, hier abzuhelfen; und es fragt sich, ob die deutschen Buchhändier nicht ähnliche Maßregeln zu ergreifen im Stande sind, wie es jetzt die französischen gegen die belgischen Nachdrücke thun. An eine Einigung von Seiten der Regierungen darf, bei dem jetzigen Stande der Politik, nicht gedacht werden. Gerade seit dem Erlaß des Gesetzes gegen den Nachdruck in Würtemberg hat derselbe in der Schweiz ungemein zuge nommen. Ob also Deutschland keine Mittel besitzt, diesen Nach druck zu vernichten? dies ist die Frage/ von deren Beant wortung wohl die Gestaltung des künftigen Buchhandels abhängt. M i s c e l l e n. Papierfabrication. Jn Hrn. E. Eooper's Vor lesung über die neuen Verbesserungen in der Papier-Ma- nufactur in einer der letzten Sitzungen des Londoner Ge- werb-Veceins zeigte ec, bei Gelegenheit der Erwähnung der Stärke des Schreibpapiers, einen Bogen Postpapier vor, dessen Enden er zusammcngeklcbt hatte, und womit er einen halben Eenlner hob. Mit demselben hatte man, wie Hr. E. sagte, einen Menschen cmporgchoben. Herr C. äußerte sich dann über Hrn. Babbage's, des Erfin ders der großen Rechnen-Maschine, bekannte Versuche, diejenige Farbe des Papiers herauszufindcn, welche den Augen am wenigsten schaden dürfte, und als welche er das Grün gefunden hatte, obgleich, bei Druckpapier, sich auf keinem Papier der Druck besser ausnähme, als auf dem weißen. In Bezug auf die Länge des neuerlich an- gcsertigten Papiers, sagte Hr. C., daß man kürzlich einen Bogen gemacht, der eine Länge von vier englischen Mei len gehabt, und daß ein bedeutender Papier-Fabricant, in dessen Mühle der Herzog und die Herzogin v. Southeb- land einen Besuch abgestattet, einen Bogen angefertigt, welcher die ganze Straße bedeckt habe, durch welche jene erlauchten Besucher von der Wohnung des Fabrikanten bis zu seiner Mühle gehen sollten. Dieser Bogen war wenigstens Z englische Meilen lang und diente vollkom men als Teppich. Hr. E. erwähnte noch, daß in den frühesten Zeiten der Papier-Verfertigung die Besitzer der Papiermühlen in Rom bei dem Papst eine Vorstellung cingereicht hätten, worin sie Se. Heil, ersucht, er möge veranlassen, daß Maßregeln getroffen würden, damit sie ihre Vorräthe in nutzbares Eigenthum umsetzen könnten; ihre Niederlagen seien voll und die Arbeiter entbehrten die allernörhigsten Lebensbedürfnisse: der gewaltige Vorrath habe aber aus so vielem Papier bestanden, als etwa drei der englischen Pfennigmagazine verbrauchen, nämlich aus 437^ Ries. Goethe's Denkmal. Bei der Sitzung der Goe- the-Eommittec am l. Mai zu Frankfurt a. M. zeigte sich ein löblicher Eifer, das vaterländische Unternehmen auf jede Weise zu befördern. Wie verlautet, sollen auch die Sub scriptionen, meistens von Mitgliedern der Eommittee gezeich net, die Summe von 10,000 fl. bereits übersteigen. In Spanien ist durch ein königliches Decret verbo ten worden, ohne besondere Erlaubniß Gemälde, Bücher und Manuskripte altspanischcr Autoren außer Landes zu schaffen. Sc. Maj. der König von Preußen haben dem Hr. Phil. H. Ab ich für Ueberreichung seines illuminirten li thographischen Werkes: „Erläuternde Abbildungen geolog. Erscheinungen am Vesuv und Aetna u. s. w.", die kleine goldene Medaille für Kunst und Wissenschaften zu ver leihen geruht. I. S. Verantwortlicher Redakteur: C. F- Dörffling.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder